Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Charles Leclerc (2.): Experiment misslungen

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc in Jeddah

Charles Leclerc in Jeddah

​319 Tausendstelsekunden haben Charles Leclerc zur Pole-Position in Saudi-Arabien gefehlt, der Ferrari-Pilot ist aber nicht unzufrieden: «Ganz ehrlich – mehr konnte ich heute nicht aus dem Wagen holen.»

Gewiss, für einen zweiten Startplatz sollte sich ein Rennfahrer nicht schämen müssen. Auch wenn auf dem Jeddah Cornicht Circuit in zwei von bislang drei Ausgaben der Mann von Pole gewonnen hat – 2021 Lewis Hamilton und 2023 Max Verstappen. 2022 konnte Pérez die Pole erringen, aber der Sieg ging an Verstappen. Und der steht hier erstmals in seiner GP-Karriere auf Pole.

Der Monegasse Charles Leclerc hat Startplatz 2 erobert, mit einer feinen Runde im Ferrari. Und der fünffache GP-Sieger gibt zu: «Ganz ehrlich – mehr konnte ich heute nicht aus dem Wagen holen.»

Der 26-jährige Monegasse erzählte über sein Qualifying am Roten Meer: «Vor dem ersten Versuch in Q3 haben wir mit der Abstimmung etwas versucht, daher fuhr ich zwei Aufwärmrunden. Aber das hat nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Ich hatte zuvor gemerkt, dass die Balance auf angefahrenen Reifen besser ist als auf neuen, also haben wir das so versucht. Aber eine gute Rundenzeit kam dabei nicht heraus.»

«Beim zweiten Versuch konnte ich alle Puzzle-Teile ans richtige Ort legen, aber mehr war nicht im Wagen drin. Ich bin mit mir selber auf dieser Runde sehr zufrieden, denn schneller hätte ich nicht fahren können, schade ist nur, dass der Abstand zu Max so groß ist. Ich hoffe, wir können im Rennen ein kleines Rennwunder aus dem Helm zaubern.»

«Ich bin happy, dass wir aus der ersten Reihe losfahren können, aber ich kann nicht behaupten, dass ich mich im Wagen komplett wohlgefühlt habe. Mit frischen Reifen kam die übliche Verbesserung nicht, dem müssen wir noch auf den Grund gehen. Der Wagen übersteuerte für meinen Geschmack zu viel.»

«Aufgrund unserer Erkenntnisse vom ersten Trainingstag hätte ich erwartet, dass der Wagen besser liegt. Ich will hier die Leistung von Max nicht schmälern, er hat eine tolle Runde hingeknallt, aber ich weiß, dass wir in Sachen Abstimmung mehr hätten herausholen können.»

«Klar werde ich ins Rennen gehen mit dem Willen, den Grand Prix zu gewinnen. Aber ich bin auch Realist. Red Bull Racing war zuletzt in den Rennen noch stärker als in der Quali, also müssen wir davon ausgehen, dass dies hier auch so sein wird.»

Charles hat hier einen neuen Stallgefährten, den 18-jährigen Oliver Bearman. Denn Carlos Sainz musste sich im Krankenhaus den Blinddarm entfernen lassen. Leclerc sagt: «Zunächst von Herzen gute Besserung für Carlos! Es ging alles so schnell heute, ich hatte gar noch nicht richtig Gelegenheit, mit Oliver zu reden. Ich finde, dafür, dass er so ins kalte Wasser geworfen wurde, hat er einen unfassbar guten Job gemacht.»

«Er hatte hier noch keine F1-Runde gedreht, er hatte in unserem 2024er Auto noch nie eine Runde gedreht, und jeder weiß, wie schwierig diese Rennstrecke ist. Und war sofort auf Tempo. Das hat er wirklich gut gemacht.»

Qualifying, Saudi-Arabien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27,472 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27,791
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:27,807
04. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:27,846
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:28,089
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:28,132
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:28,316
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28,460
09. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:28,547
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:28,572
11. Oliver Bearman (GB), Ferrari, 1:28,642
12. Alex Albon (T), Williams, 1:28,980
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:29,020
14. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:29,025
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, keine Zeit
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:29,179
17. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:29,475
18. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:29,479
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:29,526
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, keine Zeit

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