Günther Steiner: «Bin zu lange bei Haas geblieben»
Günther Steiner war lange als Teamchef des Haas-Rennstalls in der Formel 1 – zu lange, findet er rückblickend
Als Rennstallbesitzer Gene Haas die Entscheidung fällte, den Vertrag von Günther Steiner nicht mehr zu verlängern, überraschte er damit die ganze Formel-1-Szene. Der Amerikaner begründete dies mit der Erfolglosigkeit seiner Mannschaft, und Steiner erklärte bei seinem ersten Auftritt nach seinem Haas-Abgang, er habe zehn gute Jahre gehabt.
Und er betonte, dass er nicht verzweifelt ist. Es dauerte denn auch nicht lange, bis Steiner wieder im Fahrerlager der Königsklasse unterwegs war. Denn der Südtiroler verfolgte das Geschehen als GP-Experte für den deutschen TV-Sender «RTL» mit. Seit Freitag ist auch klar, dass sich Steiner in diesem Jahr in seiner eigenen Kolumne auf der offiziellen Formel-1-Website direkt an die GP-Fans richtet.
Und darin erklärt der 58-Jährige: «Seit ich Haas vor dieser Saison verlassen habe, ist mein Leben gut verlaufen. In den letzten Wochen habe ich zum ersten Mal seit etwa zehn Jahren eine Pause von der Formel 1 eingelegt. Diese Zeit war gut für mich.» Und er legt nach: «Je länger die Zeit vergeht, desto mehr wird mir klar, dass ich zu lange bei Haas geblieben bin.»
Erst mit einem gewissen Abstand bekomme man Klarheit, schreibt Steiner. «Und man sieht, was man tun muss. Solange man dort ist, leugnet man es, man denkt, man kann es schaffen, aber das ist nicht der Fall. Als ich dort war, konnte man mit dem, was wir hatten, immer noch um einen siebten, achten oder neunten Platz kämpfen – aber man konnte nicht um Podestplätze fighten, wenn man nicht die gleichen Waffen wie die anderen Jungs hatte. Das ist auf Dauer nicht das, was ich im Leben machen will. Ich will nicht wieder Siebter werden. Das habe ich hinter mir. Ich will an der Spitze mitkämpfen», stellt er klar.
Wie es geht, habe nicht nur Mercedes-Teamchef Toto Wolff vorgemacht, betont Steiner. «Als Toto Wolff bei Mercedes anfing, war das Team noch nicht an der Spitze. Ja, sie hatten am Anfang den Vorteil des Motors, aber er hat alles richtig gemacht, um mittelfristig erfolgreich zu sein – und sie haben acht Konstrukteurstitel gewonnen. Mit Red Bull Racing ist es das Gleiche. Wie lange hat es gedauert, bis sie es geschafft haben? Jedes Jahr wurden sie immer besser.»
«Man braucht diese Geduld und langfristige Planung», weiss der ehemalige Teamchef, der eine Rückkehr in den GP-Zirkus bei einem Team nicht ausschliesst. Allerdings nur, wenn die Bedingungen stimmen. «Ich würde in die Formel 1 zurückkommen, aber es muss das richtige Projekt sein, das richtig gemacht wird», so Steiner.
Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:20:43,273 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +13,643 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,639
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +32,007
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +35,759
06. George Russell (GB), Mercedes, +39,936
07. Oliver Bearman (GB), Ferrari, +42,679
08. Lando Norris (GB), McLaren, +45,708 sec
09. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +47,391 sec
10. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:16,996
11. Alex Albon (T), Williams, +1:28,354
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:45,737
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1
15. Logan Sargeant (USA), Williams, +1
16. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
Out
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Unfall
Pierre Gasly (F), Alpine, Getriebe
WM-Stand (nach 2 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Pérez 36
03. Leclerc 28
04. Russell 18
05. Piastri 16
06. Sainz 15
07. Alonso 12
08. Norris 12
09. Hamilton 8
10. Bearman 6
11. Hülkenberg 1
12. Stroll 1
13. Albon 0
14. Zhou 0
15. Magnussen 0
16. Ricciardo 0
17. Ocon 0
18. Tsunoda 0
19. Sargeant 0
20. Bottas 0
21. Gasly 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 87 Punkte
02. Ferrari 49
03. McLaren 28
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 13
06. Haas 1
07. Williams 0
08. Sauber 0
09. Racing Bulls 0
10. Alpine 0