Formel 1: Max Verstappen ist Champion

James Allison (Mercedes): Problem endlich gefunden?

Von Mathias Brunner
​Mercedes steht nach drei Rennen 2024 ohne Podestplatz da, liegt im Konstrukteurs-Pokal nur auf dem vierten Zwischenrang und ging in Australien leer aus. Technikchef James Allison wittert das Problem.

Und ewig grüßt das Murmeltier: Wie 2022 und 2023 ist auch 2024 der Mercedes-Rennwagen von Lewis Hamilton und George Russell ein schwer zu beherrschendes Biest.

Die achtfachen Sieger im Konstrukteurs-Pokal haben bei den Rennen in Bahrain, Saudi-Arabien und Australien keinen Podestplatz erobert, Rang 5 von Russell beim WM-Auftakt in Bahrain war das beste Ergebnis, in der Markenwertung liegt Mercedes auf dem vierten Platz, nur einen Zähler vor Aston Martin.

Was ist mit dem Modell W15 los? James Allison, technischer Leiter des Formel-1-Rennstalls von Mercedes-Benz: «Wir merken hier, wie sich ein Muster bildet. An den meisten Rennwochenenden gibt es Phasen, in welchen das Fahrgefühl gut ist und die Fahrer Vertrauen ins Auto aufbauen. Dann stimmen auch die Rundenzeiten. Dann aber, wenn es drauf ankommt, also im Qualifying und im Rennen, geht dieses gute Gefühl verloren.»

«Wenn wir die ganzen Einsätze vergleichen, dann fällt auf: Wird die Piste wärmer, dann verlieren wir Konkurrenzfähigkeit. Alle Trainings, in welchen wir besonders stark waren, fanden bei mäßigen Umgebungs- und Pistentemperaturen statt.»

«Jeder Rennstall tut sich schwer beim Abgleich von Ergebnissen aus dem Windkanal, der Simulation und dann beim Einsatz auf der Strecke. Das ist auch normal, denn letztlich sind die Versuche im Rennwagenwerk ja nur eine verringerte Version der Wirklichkeit. Mit dem echten Auto auf der echten Bahn zu sein, im echten Zustand der Strecke, das verschiebt alle Werte.»

«Die Simulation ist hochgestochen genug, um die Grundwerte darzustellen. Der Teufel liegt immer im Detail.»

«Wir müssen besser werden im Bereich simulierter Fahrzeugbalance über die ganze Bandbreite, von langsamen Kurven bis zum Fahrverhalten in schnellen Bögen. Hier sehen wir markante Unterschiede zwischen den Daten zuhause und jenen vor Ort. Diese Unterschiede müssen kleiner werden.»

Schon Teamchef Toto Wolff hatte im Fahrerlager des Albert Park Circuit von Melbourne angedeutet, dass es bei Mercedes ein Problem gibt im Abgleich zwischen Simulation und Rennbetrieb. «Grundsätzlich entspricht das, was wir auf der Piste sehen, nicht immer jenem, was wir im Werk sehen. Und das ist keine Auslegungssache einer einzelnen Person.»

Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt

*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)

WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)

Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0

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