Suzuka: Die Fallen für Verstappen, Hamilton & Co.
Eine anspruchsvolle Kurve nach der anderen – kein Wunder, nennt fast jeder gegenwärtige Formel-1-Fahrer Suzuka, wenn es um die Lieblingsstrecken geht. Gary Anderson, früherer Technikchef der Rennställe Jordan, Stewart Grand Prix und Jaguar, kennt die gemeinen Fallen dieser Berg- und Talbahn.
Der 73-jährige Nordire sagt: «Das beginnt schon mit dem Geschlängel der so genannten S-Kurven, eine richtig fiese Bergaufpassage. Wer die ersten Bögen falsch anfährt, dessen Probleme werden mit Fortdauer dieses Pistenabschnitts immer ärger. Und am Schluss wartet eine richtig schnelle Linkskurve, die Dunlop. Der ganze Abschnitt dauert im Formel-1-Renner vielleicht nur zehn Sekunden, aber wer hier patzt, dessen Runde ist im Eimer, das ist Zeit, die du nicht mehr gutmachen kannst.»
«Jeder Rennfahrer liebt schnelle Kurven, wie die S-Kurven oder die ultraschnelle 130R, kurz vor Start und Ziel. Dort wartet auch die einzige Ecke, über welche die Formel-1-Fahrer schnöden – das Randsteingehoppel der Schikane.»
«Ansonsten genießt Suzuka den Respekt aller, weil hier Fehler noch richtig bestraft werden. Wir haben keine endlosen Auslaufzonen. Wer hier neben der Bahn fährt, ist in richtig großen Schwierigkeiten. In der Regel bedeutet ein Ausflug einen Unfall.»
«Unfälle will zwar kein Fahrer haben, aber der Prickel zu wissen, dass man sich keinen Fehler erlauben darf, der lässt keinen Piloten kalt. Ein gutes Beispiel sind die beiden Degner-Kurven. Sie sind zwar nicht so schnell wie die Dunlop oder die 130R, aber die erste wird aus hohem Tempo angefahren. Manch einer unterschätzt den Speed dort. Noch ärger ist Degner 2, weil sie so unscheinbar wirkt. Wir haben dort so gut wie null Sturzraum, weil die Bahn dort unter der Gegengeraden durchführt – Suzuka ist ja im Grunde eine grosse Acht.»
Worauf werden die Fahrer achten müssen, wenn sie ihr Auto auf die Suzuka-Rennstrecke abstimmen?
Gary Anderson weiß: «Das Auto braucht hohe Stabilität bei schnellen Richtungswechseln, aerodynamische Balance und mechanische Steifheit sind gefragt. Was du nicht im Wagen haben willst, ist Untersteuern – weil du sonst im Verlaufe der S-Kurven leicht ins Trudeln gerätst. Daher stimmen die Piloten den Wagen eher auf eine Weise ab, mit der nur wenige richtig schnell fahren können, mit einem leicht nervösen Heck. Du brauchst einen Wagen, der willig und spontan einlenkt und durch die Lenkung viel Gefühl vermittelt.»
Australien-GP, Albert Park Circuit
01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:20:26,843 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +2,366 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +5,904
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +35,770
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +56,309
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:33,222
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:35,601
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:40,992*
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:44,553
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
11. Alex Albon (T), Williams, +1
12. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
16. Esteban Ocon (F), Alpine, +1
Out
George Russell (GB), Mercedes, Unfall
Lewis Hamilton (GB), Mercedes, Motorschaden
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Bremsdefekt
*20-sec-Zeitstrafe wegen Bremsmanöver im Duell mit George Russell
Nennung zurückgezogen: Logan Sargeant (USA), Williams
(Unfall von Alex Albon im freien Training, kein Ersatz-Chassis in Australien)
WM-Stand (nach 3 von 24 Grands Prix)
Fahrer
01. Verstappen 51 Punkte
02. Leclerc 47
03. Pérez 46
04. Sainz 40
05. Piastri 28
06. Norris 27
07. Russell 18
08. Alonso 16
09. Stroll 9
10. Hamilton 8
11. Tsunoda 6
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 3
14. Magnussen 1
15. Albon 0
16. Zhou 0
17. Ricciardo 0
18. Ocon 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 97 Punkte
02. Ferrari 93
03. McLaren 55
04. Mercedes 26
05. Aston Martin 25
06. Racing Bulls 6
07. Haas 4
08. Williams 0
09. Sauber 0
10. Alpine 0