Yuki Tsunoda (Racing Bulls): 10.000 Runden in Suzuka
Yuki Tsunoda
Ein Blick in die Statistik zeigt: Im Rahmen der Formel-1-WM haben wir 21 Fahrer erlebt, angefangen mit Hiroshi Fushida 1975 in den Niederlanden.
Es dauerte bis Satoru Nakajima und Imola 1987, bis wir einen Japaner in den Punkten erlebten, der Lotus-Fahrer wurde damals Sechster. 1989 wurde Nakajima der erste Japaner mit einer schnellsten Rennrunde.
Premiere auf dem Siegerpodest: Aguri Suzuki 1990 beim Heim-GP von Suzuka, als Dritter im Rennwagen von Gérard Larrousse. Ebenfalls auf dem Siegerpodest auf dieser Honda-Rennstrecke – Kamui Kobayashi 2012 mit Sauber.
Yuki Tsunoda will es Suzuki und Kobayashi gleichtun. Der Racing Bulls-Pilot ist schon als 16-Jähriger um den Suzuka-Kurs gesaust und behauptet: «Ich kenne hier jeden Trick.»
Nicht einmal von Formel-1-Champion Max Verstappen sind auf dem Renngelände des Suzuka Circuit so viele Abbildungen zu finden wie von Lokal-Held Tsunoda. An jeder Ecke Poster des Japaners, viele, sehr viele Fans in Team-Bekleidung der Racing Bulls.
Der 23-jährige gegenwärtige WM-Elfte bleibt beim ganzen Rummel um seine Person erstaunlich gelassen. «Das ist doch alles ziemlich cool. Ich spüre keinen Druck. Ich spüre vielmehr Unterstützung und positive Energie.»
Tsunoda und Suzuka, das ist eine innige Beziehung: Hier trat er vor sieben Jahren in der Rennschule an, hier hat er, nach eigenen Aussagen, «10.000 Runden zurückgelegt. Also kenne ich hier jeden Trick.»
«Die meisten Runden habe ich allerdings mit einem Formel-4-Auto gedreht, da sind wir ungefähr 45 Sekunden pro Runde langsamer als im Grand-Prix-Rennwagen. Du hast viel weniger Abtrieb, also rutschst du viel mehr. Egal mit welchem Fahrzeug – Suzuka ist nie langweilig.»
Yuki brennt darauf, zum dritten Mal nach 2022 und 2023 auf die Bahn zu gehen, «denn als der Grand Prix 2021 wegen der Pandemie abgesagt wurde, war das für mich sehr schwer verdaulich. Ich hatte immer davon geträumt, Formel-1-Fahrer zu werden, aber das Pünktchen auf dem i war für mich der Start vor eigenem Publikum. Ich muss mich noch immer in den Arm kneifen, wenn ich daran denke – erst vor wenigen Jahren guckte ich mir das Rennen in Kurve 2 auf einer Tribüne an, und jetzt bin ich im Startfeld, das ist doch irre.»
Wieso haben wir nach all den Jahren noch immer keinen japanischen GP-Sieger? Tsunoda erklärt: «Es ist nicht leicht, als Japaner nach Europa zu gehen und dort gegen die Elite anzutreten. Viele scheitern auch an der Sprachbarriere. Wenn du Englisch nicht verinnerlicht hast, dann ist es nicht einfach, deinen Ingenieuren genau zu beschreiben, was der Wagen macht.»
«Ein weiterer Punkt: Wenn ein Japaner nach Europa kommt, dann kennt er die meisten Strecken nicht. Aber in einer Nachwuchsklasse wie etwa der Formel 3 hast du nur ein freies Training, dann geht es schon in die Qualifikation.»
Tsunoda war im ersten Training Neunter, im zweiten, nassen Training Vierter, er jagt seine ersten Punkte in Suzuka. 2022 kam er als Dreizehnter ins Ziel des Japan-GP, 2023 als Zwölfter.
«Wir haben im ersten Training gezeigt, dass wir den Speed haben, um erneut unter die besten Zehn zu fahren. Wir haben einen neuen Unterboden am Wagen, aber der soll sich vor allem in langsamen Kurven auswirken, und davon gibt es hier nicht so viele.»
2. Training, Japan
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:34,725 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35,226
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:38,760
04. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:40,946
05. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, 1:41,913
06. Lando Norris (GB), McLaren, 1:44,977
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:52,579
08. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, keine Zeit
09. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, keine Zeit
10. Alex Albon (T), Williams, keine Zeit
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, keine Zeit
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, keine Zeit
13. Esteban Ocon (F), Alpine, keine Zeit
14. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, keine Zeit
15. Logan Sargeant (USA), Williams, keine Zeit
16. Pierre Gasly (F), Alpine, keine Zeit
17. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, keine Zeit
18. Fernando Alonso (E), Aston Martin, keine Zeit
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, keine Zeit
20. George Russell (GB), Mercedes, keine Zeit
1. Training, Japan
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,056 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:30,237
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,269
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,530
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,543
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,558
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,599
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:31,165
09. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:31,230
10. Lando Norris (GB), McLaren, 1:31,240
11. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:31,935
12. Alex Albon (T), Williams, 1:31,943
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:31,958
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:32,054
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:32,055
16. Ayumu Iwasa (J), Racing Bulls, 1:32,103
17. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:32,277
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:32,638
19. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:32,803
20. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:33,204