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Lewis Hamilton über Senna: Im Tal der Tränen

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton 2017 in Montreal mit Senna-Helm

Lewis Hamilton 2017 in Montreal mit Senna-Helm

​Als Lewis Hamilton 2007 in die Formel 1 kam, trug er ähnliche Helmfarben wie der schnellste Mann der Formel 1, wie Ayrton Senna. Der Tod des Brasilianers hat Lewis ins Tal der Tränen gestürzt.

Lewis Hamilton gehört zu jenen Formel-1-Stars, welche die Historie unseres Lieblingssports zu schätzen wissen. Der heute erfolgreichste Grand-Prix-Pilot hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, wer sein Vorbild gewesen ist – natürlich Ayrton Senna.

Das leuchtende Gelb am Helm, das zeigte Hamilton jahrelang in der Formel 1, weil er die Farben von Senna tragen wollte. In Brasilien ist er sogar mit dem Helmdesign von Ayrton angetreten und wird dafür von den Fans geliebt.

An die ersten Autorennen vor dem Fernseher mit seinem Papa Anthony kann sich Hamilton gut erinnern, «vor allem an den rot-weißen McLaren mit dem gelben Farbtupfer des Helms von Ayrton».

Als Hamilton 2017 in Kanada von der Familie Senna eine Helm-Replica erhielt, denn eben hatte Lewis den Senna-Rekord von 65 Pole-Positions in der Formel 1 eingestellt, da war Lewis zu Tränen gerührt und brachte zum Teil kein Wort mehr heraus. Er umarmte den Helm wie einen alten Freund.

Der siebenfache Formel-1-Champion Hamilton sagt: «Wenn ich zu historisch bedeutenden Rennstrecken komme, nach Monaco oder Silverstone, wenn ich weiß, dass auf einer solchen Bahn die Größten gefahren sind, dann bedeutet mir das etwas.»

«Wir alle wissen, was 1994 in Imola passiert ist. Ich habe die Unfallstelle von Ayrton besucht. Zu wissen, dass er auf dieser Bahn gefahren ist, dass er hier tun konnte, was er am meisten liebte, das berührt mich.»

«Natürlich erinnere ich mich an jenen 1. Mai 1994. Ich war auf der Kartstrecke Rye House. Mein Vater hatte damals einen roten Vauxhall Cavalier, mit einem weißen Anhänger, mit Gasheizung. Ich half meinem Vater, ein Rad am Kart zu wechseln. Ich weiß nicht, wer es ihm gesagt hat, aber mein Vater erfuhr, dass Ayrton gestorben ist. Ich musste weggehen, als er es mir sagte, denn mein Vater hat es nicht erlaubt, dass ich vor ihm heule. Ich musste woanders weinen. Das war schwer.»

«Ich versuchte, meine Trauer in eine noch bessere Leistung umzusetzen, und ich glaube, ich habe beim nächsten Rennen gewonnen. Aber in den Wochen danach hatte ich am Tod Sennas schwer zu nagen.»

Noch heute denkt Lewis Hamilton oft an Ayrton Senna, auch in bestimmten Rennsituationen. Wie etwa in Belgien 2023, als der Engländer in ein Duell mit Sergio Pérez verwickelt war, auf tückisch rutschiger Bahn.

Lewis: «Checo war langsam durch Kurve 14, und obschon ich recht weit zurück lag, griff ich an der Innenseite der folgenden Kurve an. Ich dachte an Ayrton Senna und was er jeweils gesagt hat – wenn du eine Lücke erkennst und sie nicht mehr nutzt, dann bist du kein Racer mehr.»

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