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Hockenheimring: Investitionen für 250 Millionen Euro

Von Rob La Salle
Eine Visualisierung des Hockenheimrings der Zukunft

Eine Visualisierung des Hockenheimrings der Zukunft

​Fünf mittelständische Unternehmen läuten bei der Traditionsrennstrecke Hockenheim eine neue Ära ein: Investitionen von 250 Millionen Euro geplant für Hotel, Motorworld und Technik-Standort.

Der Gemeinderat der Stadt Hockenheim hat am 24. April dem Eintritt der emodrom group holding GmbH in den Gesellschafterkreis der Hockenheim-Ring GmbH zugestimmt. Damit wird der neue Gesellschafter insgesamt 74,99 % der Anteile halten. Die Stadt Hockenheim (bisher 94 %) und der Badische Motorsport-Club e. V. (bisher 6 %) bleiben mit insgesamt 25,01 % im Gesellschafterkreis und werden auch weiterhin maßgeblich an der Weiterentwicklung des Hockenheimrings beteiligt sein

Neben den bereits vertretenen Partnern, der Timbra Group und der Assenheimer Gruppe, sind die Motorworld Group, die Paravan GmbH – gemeinsam mit der Arnold NextG GmbH – und die Wirth Gruppe hinzugekommen.

Insgesamt sind zukünftig fünf finanzstarke, überwiegend generationenübergreifende, mittelständische Familienunternehmen aus dem süddeutschen Raum gemeinsam als Gesellschafter an der Hockenheim-Ring GmbH beteiligt.

Die Investorengruppe zeichnet sich neben einer sehr hohen Expertise in der Immobilien- und Projektentwicklung, einer ausgewiesenen Kompetenz im Rennsport- und Automobilgeschäft sowie einem hohen Engagement im Bereich Nachhaltigkeit aus.

Zudem nimmt sie eine Vorreiterrolle in Sachen Mobilitätsinnovation für Menschen mit und ohne Handicap sowie für die Entwicklung neuartiger Fahrzeugkonzepte ein. Die authentische Leidenschaft für den Hockenheimring ist bei allen spürbar. Beste Voraussetzungen, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft und eine langfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stellen.

Tim Brauer, Geschäftsführer der emodrom group: «Der Beschluss des Hockenheimer Gemeinderats markiert einen bedeutenden Schritt in der strategischen Neuausrichtung des Hockenheimrings. Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns entgegengebracht wurde, und sind stolz darauf, Teil dieser wegweisenden Entwicklung zu sein. Seit Gründung der emodrom GmbH im Jahr 2012 haben wir kontinuierlich an der Modernisierung und Weiterentwicklung des Hockenheimrings gearbeitet. Die Eröffnung des Porsche Experience Centers im Jahr 2019 war ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg. Die Aufnahme der emodrom group holding in den Gesellschafterkreis ist ein weiterer Schritt, der es uns ermöglichen wird, den Hockenheimring als führende Rennstrecke weiter zu stärken und zukunftsweisende Projekte umzusetzen.»

Hockenheims Oberbürgermeister Marcus Zeitler: «Ich bin überglücklich, dass der Gemeinderat der Vertragsunterzeichnungen zur Weiterentwicklung des Hockenheimrings einstimmig zugestimmt hat. Alle Beteiligten haben sich über Monate hinweg intensiv mit der Materie und Zukunftsvision beschäftigt. Hierbei wurde vor allem deutlich: Unsere neuen Partner sind gekommen, um zu bleiben! Gemeinsam, da bin ich überzeugt, steuern wir den Hockenheimring in eine großartige Zukunft. Ich freue mich auf eine spannende und positive Zusammenarbeit.»

In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird die Unternehmensgruppe Investitionen in Höhe von 250 Millionen Euro tätigen.

Konkret geplant sind zunächst die Erweiterung des Porsche Experience Centers, der Bau eines Hotels sowie einer Motorworld als attraktiver Anziehungspunkt für Autobegeisterte. Diese Bauvorhaben sollen bereits in den nächsten zwei bis drei Jahren realisiert werden.

Der künftige Gesellschafterkreis hat volles Vertrauen in die bestehende Geschäftsführung und setzt auf Kontinuität im operativen Betrieb der Rennstrecke.

Jochen Nerpel, Geschäftsführer der Hockenheim-Ring GmbH: «Wir werden unser Portfolio mit unserem bewährten Team weiter so betreiben, wie man es kennt, sprich: Publikums-Veranstaltungen mit Schwerpunkt auf Motorsport und Konzerten, Vermietungsgeschäft von Strecke und Locations sowie alle weiteren Produktbereiche - mit dem Zusatz, dass rundherum neue Geschäftsfelder aufgebaut werden. Der Ring hat sich in den vergangenen drei Jahren durchaus positiv entwickelt, aber wir können aufgrund fehlender Finanzkraft vorhandene Erlöspotenziale nicht ausschöpfen und die notwendigen großen Investitionen und Instandhaltungen nach wie vor nicht alleine stemmen“, beschreibt die künftige Ausrichtung.»

Geschäftsführer-Kollege Jorn Teske ergänzt: «Wir versprechen uns durch den Einstieg nicht nur eine gewisse finanzielle Schlagkraft und die Umsetzung spektakulärer und imposanter Projekte, sondern auch Know-how in Themenfeldern, die wir bisher nicht abdecken und ungeahnte Möglichkeiten durch die weitreichenden Netzwerke der beteiligten Partner. Wir sind überzeugt, mit den geplanten Projekten und Bauvorhaben wertschöpfende Impulse in der Region zu setzen und unseren Ruf als internationale Rennstrecke weiter zu stärken.»

Der Startschuss für die ersten Maßnahmen fällt unmittelbar nach der formalen behördlichen und notariellen Bestätigung, so dass der Hockenheimring schon bald im Mittelpunkt neuer Infrastrukturkonzepte, nachhaltiger Formate sowie Innovationen im Bereich neuer Mobilitätskonzepte und Erprobung sowie alternativer Antriebe stehen wird.

Der Hockenheimring
Der Hockenheimring Baden-Württemberg ist eine der bekanntesten und traditionsreichsten Rennstrecken der Welt. Seit der Eröffnung des Hockenheimrings im Jahr 1932 fanden auf der Strecke unzählige Motorsportveranstaltungen statt, darunter der Große Preis von Deutschland der Formel 1, die FIA GT-Meisterschaft, der Große Preis von Deutschland für Motorräder, die NitrOlympX, die IDM und die DTM. Neben dem Rennsport ist der Hockenheimring auch als Veranstaltungsort für die größten Open-Air-Konzerte Deutschlands und seit 2023 für das Glücksgefühle Festival bekannt. Als multifunktionaler Veranstaltungsort kann die Rennstrecke für vielfältige Anlässe genutzt werden, z. B. für Industrie- und Motorsporttests, Fahrtrainings und -erlebnisse, Workshops und Tagungen, Produktpräsentationen, Incentives und Kongresse.

Assenheimer Gruppe
Das Familienunternehmen Assenheimer mit Hauptsitz in Heilbronn ist unter anderem mit sieben Standorten und rund 500 Mitarbeitern unter der Marke Assenheimer-Mulfinger bekannt. Es ist einer der renommiertesten Mercedes-Benz Pkw- und Daimler Truck-Partner in Deutschland. Gegründet 1911 und heute in vierter Generation geführt, zählt die Assenheimer-Gruppe zu den Mercedes-Benz-Händlern der ersten Stunde. Der Motorsport ist durch ein eigenes Rennteam und die Rennsportaktivitäten eines der geschäftsführenden Gesellschafter, Patrick Assenheimer, tief im Unternehmen verwurzelt.

Timbra Group
Die von dem Wormser Juristen Tim Brauer gegründete und geführte TIMBRA group verantwortet und realisiert die Entwicklung, den Neubau und die Revitalisierung von Gewerbeimmobilien sowie die Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten in ganz Deutschland. Darüber hinaus plant und realisiert die TIMBRA group Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien, wie beispielsweise Batteriespeicherkraftwerke und Photovoltaikanlagen. Tim Brauer ist bereits seit 2016 in leitender Funktion für die emodrom group am Hockenheimring tätig und war maßgeblich für die Projektierung und den Bau des Porsche Experience Centers verantwortlich

Motorworld Group
Die Wurzeln der Unternehmensgruppe Dünkel Holding liegen seit 1930 in den Kieswerken Dünkel mit Sitz in Schemmerhofen bei Biberach. Die erfolgreiche Unternehmenstradition wird bereits in der dritten und vierten Generation fortgeführt und die unternehmerischen Aktivitäten wurden seither stark ausgebaut. Die Entwicklung innovativer und werthaltiger Immobilienprojekte sowie der Bau und der Betrieb regenerativer Energieerzeugungsanlagen gehören seit vielen Jahren zum Portfolio. Mit der Motorworld Group betreibt Gründer Andreas Dünkel zudem Erlebniswelten, die sich der mobilen Leidenschaft widmen. Die Motorworld Group, mittlerweile an acht Standorten vertreten, gilt mit über 40 der wertvollsten und exklusivsten Fahrzeugmarken als weltweit größtes markenunabhängiges Oldtimer- und Sportwagenzentrum.

Paravan GmbH mit der Arnold NextG GmbH
Vor über 25 Jahren gründete Roland Arnold sein Unternehmen mit dem Ziel, behinderten Menschen ihre Mobilität zurückzugeben. Seitdem baut der Mobilitätspionier und Weltmarktführer für behindertengerechte Fahrzeugumbauten im schwäbischen Aichelau individuell angepasste Fahrzeuge für Menschen mit Handicap. Aus der Behindertenmobilität heraus entstand die erste straßenzugelassene Drive-by-Wire-Technologie «Space Drive», die diesen Menschen nicht nur ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht, sondern auch eine entscheidende Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren darstellt.

Unter dem Namen Arnold NextG GmbH und inspiriert vom Unternehmergeist ihres Vaters setzen die Söhne Kevin und Luca die Safety-by-Wire®-Technologie für die größte Fahrzeugrevolution um – das autonome Fahren. Das mehrfach redundante Zentralsteuergerät NX NextMotion ermöglicht eine ausfallsichere und individuelle Implementierung, fahrzeugplattform unabhängig und weltweit einzigartig. Der Hockenheimring ist dafür das ideale Test- und Entwicklungsfeld, um diese Technologien unter härtesten und reproduzierbaren Bedingungen bis zur Großserie weiterzuentwickeln: Validierung von Teleoperation, Platooning und Remote-Lösungen. Für Kunden wie OEMs oder Zulieferer, Technologieunternehmen bis hin zum Reifenhersteller bietet der Hockenheimring eine einzigartige Entwicklungs- und Netzwerkplattform. Neuartige Fahrzeugkonzepte und Fahrzeugarchitekturen leisten zudem einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion.

Wirth Gruppe
Die 1997 von Hans Wirth in Waghäusel gegründete Wirth Gruppe konzentriert sich auf Immobilienportfolios, Erneuerbare Energien und strategische Beteiligungen. Sie ist erfolgreich in verschiedenen nationalen und internationalen Branchen und Sektoren vertreten und hält Unternehmensbeteiligungen in Europa und den USA. An der Spitze der Unternehmensgruppe stehen heute die Brüder Markus und Andreas Wirth. Nicht zuletzt durch die aktive Rennfahrerkarriere von Andreas Wirth, der in vielen internationalen Serien erfolgreich unterwegs war, besteht ein direkter Bezug zum Thema Motorsport im Allgemeinen und zum Hockenheimring im Besonderen.

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