Gab’s noch nie: Magnussens Rennsperre wäre historisch

Kevin Magnussen könnte in dieser Saison etwas Historisches schaffen – allerdings aus der Kategorie der Rekorde, die keiner einfahren möchte.

Der dänische Haas-Pilot hat nach dem Miami-Wochenende aktuell zehn Strafpunkte auf seinem Sünderkonto. Bei zwölf Punkten droht laut Reglement eine Rennsperre.

Sollte er das schaffen, wäre es ein Novum! Bislang wurde noch kein Fahrer seit Einführung des Konzepts für das Erreichen von zwölf Punkten gesperrt.

Die Strafpunkte verfallen nach einem Jahr. Das Problem von Magnussen: Er hat alle zehn Punkte, die er auf dem Konto hat, in dieser Saison gesammelt. Fünf hatte er schon vor dem Rennwochenende (drei aus Jeddah und zwei aus Shanghai). Fünf weitere sammelte er in Miami (drei im Sprint und zwei im Rennen).

Eine rekordverdächtigen Strafensammeltour von Magnussen.

Seine ersten Punkte verfallen erst wieder im März 2025. Bedeutet für den Dänen: Wenn er keine Rennsperre kassieren möchte, muss er sich die gesamte restliche Saison zusammenreißen und darf sich nichts mehr zu Schulden kommen lassen. Das sind noch vier Sprints und 18 Grands Prix.

Theoretisch könnte mit dem nächsten Vergehen das Limit erreicht sein: Für das Verschulden einer Kollision im Rennen gibt es in der Regel zwei Punkte Strafe. Bedeutet also: Ein weiterer Crash auf Magnussens Kappe – und der sprichwörtliche Lappen ist für ein Rennen weg.

Nach dem Rennen in Miami war Magnussen merklich angefressen, wollte den Crash mit Sargeant, der zu den Punkten neun und zehn auf seinem Konto führte, nicht kommentieren.

Sollte Magnussen tatsächlich gesperrt werden, dürfte Oliver Bearman als etatmäßiger Haas-Reservefahrer einspringen. Der Brite hatte bereits in Jeddah im Ferrari sein Renndebüt gegeben, als Carlos Sainz jr. mit einer Blinddarmentzündung ausfiel.

Die heißesten Magnussen-Verfolger im Strafencup übrigens: Sergio Pérez und Logan Sargeant mit jeweils acht Punkten. Bei beiden verfallen die ersten Punkte jedoch schon im September. Pierre Gasly (inzwischen wieder bei null Strafpunkten) stand in der Vergangenheit wie Magnussen ebenfalls mal kurz vor einem Bann, baute aber rechtzeitig wieder Punkte ab.

Die letzte Sperre eines Fahrers ereilte 2012 ausgerechnet Magnussens Ex-Teamkollegen Romain Grosjean (damals Lotus). Der wurde allerdings nicht wegen eines vollen Punktekontos, sondern wegen eines einzelnen Unfalls gesperrt. Er hatte in Belgien-GP einen Startcrash ausgelöst und musste ein Rennen aussetzen.

Miami-GP, Miami International Autodrome

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:49,876 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,612 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +9,920
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,650
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +16,407*
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +16,585
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +26,185
08. George Russell (GB), Mercedes, +34,789
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +37,107
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,746
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +40,789
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +44,958
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +49,756
14. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +49,979
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +50,956
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +52,356
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +55,173
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:04,683 min
19. Alex Albon (T), Williams, +1:16,091

Out
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash

*5-sec-Zeitstrafe wegen Kollision mit Piastri

WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 136 Punkte
02. Pérez 103
03. Leclerc 98
04. Norris 83
05. Sainz 83
06. Piastri 41
07. Russell 37
08. Alonso 33
09. Hamilton 27
10. Tsunoda 14
11. Stroll 9
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Ocon 1
16. Magnussen 1
17. Albon 0
18. Zhou 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 239 Punkte
02. Ferrari 187
03. McLaren 124
04. Mercedes 64
05. Aston Martin 42
06. Racing Bulls 19
07. Haas 7
08. Alpine 1
09. Williams 0
10. Sauber 0