Philipp Eng: Wird Imola wieder ein Thriller?
Philipp Eng: «Letztes Mal war es für mich persönlich viel zu viel, wie die Fahrer angekündigt worden sind»
Der ehemalige DTM-Pilot Philipp Eng war am Montag zu Gast in der ServusTV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7», in der über die Geschehnisse beim Formel-1-Wochenende von Miami gesprochen wurde. Der Salzburger lobte vor allem die Leistung des britischen Premieren-Siegers Lando Norris (McLaren), der satte 110 Rennen für den ersten Sieg benötigt hatte.
Im Hangar-7 am Salzburger Flughafen war dann auch das Rennen von Weltmeister Max Verstappen ein Thema. Der dreifache Weltmeister aus dem Red Bull Racing Team verlor die Führung aufgrund der Safety-Car-Phase an Norris, der danach unwiderstehlich fuhr. «Ich glaube, das grösste Problem war sicherlich, dass er in der Schikane über den Poller gefahren ist», analysierte Eng.
Eng strich hervor: «Man sieht in den Aufnahmen, dass er da richtig drübergeräubert ist. Er hat ja unten ein relativ grosses Fundament am Wagen. Der Grossteil des Abtriebes kommt bei diesen neuen Autos vom Unterboden. Und wenn du da einen kleinen Schaden hast, es muss nur ein kleines Loch sein, und das war sicher der Fall, dann verlierst du enorm an Performance.»
«Wenn das Feld so dicht beisammen ist, wie jetzt in der heutigen Formel 1 und speziell in Miami, kann das einen Riesenterschied machen. Ich bin in ein grosser Fan, obwohl ich es auch kommentiere, und es ist schön anzusehen, wie eng das Feld beisammen ist. Die Rundenzeiten waren im Zehntelbereich, Runde für Runde, und das ist für mich Sport auf höchstem Niveau.»
Eine Prognose wollte Eng nicht abgeben: «Es ist so schwer abzuschätzen. Wir haben schon Rennen gesehen, in denen Max weit vorne war. In Miami hat aber die Tagesform entschieden, und es könnte auch in Imola so sein. Aber wir schauen da in die Glaskugel, das Feld ist so eng beisammen. Ich freue mich zu sehen, was in Imola sein wird.»
Zur diesmal gestrichenen pompösen Fahrer-Vorstellung in der prallen Sonne von Miami sagte Eng: «Letztes Mal war es für mich persönlich viel zu viel, wie die Fahrer angekündigt worden sind. Du bist als Fahrer eine halbe Stunde vor dem Rennen so fokussiert. Du willst am liebsten die ganze Zeit mit dem Performance-Ingenieur und dem Renningenieur sprechen, was ist unsere Strategie, worauf muss ich im ersten Stint aufpassen und vieles mehr. Im Vorjahr hatten sie wohl nicht die Chance, mit den Ingenieuren zu sprechen. 2023 war es einfach zu viel. Es war für mich auch nicht mehr amerikanisch. Okay, es ist etwas lauter als in Europa. Doch es war kein realistisches Bild, wie in den USA Motorsport gemacht wird.»
Miami-GP, Miami International Autodrome
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:49,876 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,612 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +9,920
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,650
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +16,407*
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +16,585
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +26,185
08. George Russell (GB), Mercedes, +34,789
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +37,107
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,746
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +40,789
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +44,958
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +49,756
14. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +49,979
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +50,956
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +52,356
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +55,173
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:04,683 min
19. Alex Albon (T), Williams, +1:16,091
Out
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash
*5-sec-Zeitstrafe wegen Kollision mit Piastri
WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 136 Punkte
02. Pérez 103
03. Leclerc 98
04. Norris 83
05. Sainz 83
06. Piastri 41
07. Russell 37
08. Alonso 33
09. Hamilton 27
10. Tsunoda 14
11. Stroll 9
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Ocon 1
16. Magnussen 1
17. Albon 0
18. Zhou 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 239 Punkte
02. Ferrari 187
03. McLaren 124
04. Mercedes 64
05. Aston Martin 42
06. Racing Bulls 19
07. Haas 7
08. Alpine 1
09. Williams 0
10. Sauber 0