Formel 1: Besonderes Lob für Verstappen

Günther Steiner: «Da kann man nicht stolz drauf sein»

Von Vanessa Georgoulas
Günther Steiner kritisierte in Miami den Sprint-Auftritt seines früheren Schützlings Kevin Magnussen deutlich

Günther Steiner kritisierte in Miami den Sprint-Auftritt seines früheren Schützlings Kevin Magnussen deutlich

Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner hat eine klare Meinung zum Auftritt seines früheren Schützlings Kevin Magnussen im Sprint von Miami. Der Südtiroler findet deutliche Worte für die Art und Weise, wie der Däne fuhr.

Wie schon in Saudi-Arabien opferte sich Kevin Magnussen auch im Miami-Sprint für ein gutes Team-Ergebnis. Der Däne spielte erneut den Bremsklotz, damit sein Teamkollege Nico Hülkenberg vorne in die Punkte kommen konnte, was auch gelang. Der Deutsche sammelte als Siebter zwei WM-Zähler. Magnussen kassierte hingegen drei 10-sec-Strafen, weil er im Duell mit Lewis Hamilton mehrmals neben der Strecke war und sich so einen Vorteil verschaffte.

Sein Gegner nahm es gelassen. «Das Duell war ein paar Mal jenseits des Erlaubten, aber ganz ehrlich – ich mag dieses Beinharte. Daher bin ich auch nicht frustriert, ich verstehe seinen Standpunkt, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen», kommentierte der siebenfache Weltmeister. Magnussen selbst räumte ein: «Alle meine Strafen sind verdient, keine Frage, aber ich musste für das Team fahren.»

Später musste er sich noch lange vor den Regelhütern erklären, weil der Verdacht des unsportlichen Verhaltens aufkam. Manch einer im Fahrerlager ärgerte sich über den Auftritt des 31-Jährigen, der zum zweiten Mal eine Strafe nach der anderen kassiert hatte, weil er die Gegner seines Teamkollegen mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln hinter sich hielt.

McLaren-Teamchef Andrea Stella bezeichnete die Fahrt des Blondschopfs gar als inakzeptabel, und forderte eine Rennsperre. Doch die Regelhüter konnten keine Unsportlichkeit erkennen und sahen von weiteren Strafen ab.

Magnussens früherer Teamchef Günther Steiner wollte nicht so weit wie Stella gehen. Der Südtiroler, der als Botschafter für den Miami-GP im Paddock war, erklärte bei den Kollegen von «Sky»: «Man müsste wieder eine Boxendurchfahrtsstrafe ins Reglement aufnehmen, dass man nicht diese 10 Sekunden bekommt. Weil wenn du einmal die ersten 10 hast, ist ja egal, ob du noch zehn bekommst. Eine Boxendurchfahrtsstrafe macht schon etwas anderes aus, wenigstens musst du da rausgehen und innerhalb von zwei Runden durch die Boxengasse fahren, dann bist du wenigstens weg und kannst nicht weiter stören.»

Aber auch Steiner übte deutliche Kritik: «Ich glaube, sportlich ist es auch sehr zu überlegen, was da gemacht wurde. Man muss auch fair bleiben, auch wenn man aggressiv sein kann. Aber das ist jetzt das zweite Rennen, in dem dieses Spielchen gemacht wurde. Und ich denke, da kann man als Fahrer nicht stolz drauf sein, dass man einem anderen das Rennen kaputtmacht. Ich denke auch, dass Nico sowieso vor Lewis gelandet wäre, weil er sowieso schneller war.»

Im Rennen kassierte Magnussen erneut eine Strafe, diesmal für die Kollision mit Logan Sargeant. Nun ist er nur noch zwei Punkte von einer Rennsperre entfernt.

Miami-GP, Miami International Autodrome

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30:49,876 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,612 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +9,920
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +14,650
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +16,407*
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +16,585
07. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +26,185
08. George Russell (GB), Mercedes, +34,789
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +37,107
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +39,746
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +40,789
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +44,958
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +49,756
14. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +49,979
15. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +50,956
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +52,356
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +55,173
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:04,683 min
19. Alex Albon (T), Williams, +1:16,091
Out
Logan Sargeant (USA), Williams, Crash

*5-sec-Zeitstrafe wegen Kollision mit Piastri

WM-Stand (nach 6 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 136 Punkte
02. Pérez 103
03. Leclerc 98
04. Norris 83
05. Sainz 83
06. Piastri 41
07. Russell 37
08. Alonso 33
09. Hamilton 27
10. Tsunoda 14
11. Stroll 9
12. Oliver Bearman (GB) 6
13. Hülkenberg 6
14. Ricciardo 5
15. Ocon 1
16. Magnussen 1
17. Albon 0
18. Zhou 0
19. Gasly 0
20. Bottas 0
21. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 239 Punkte
02. Ferrari 187
03. McLaren 124
04. Mercedes 64
05. Aston Martin 42
06. Racing Bulls 19
07. Haas 7
08. Alpine 1
09. Williams 0
10. Sauber 0

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