Formel 1: Comeback mit Startplatz-Strafe

Franco Colapinto: Dickes Lob für Singapur-Manöver

Von Vanessa Georgoulas
Franco Colapinto

Franco Colapinto

Formel-1-Rookie Franco Colapinto darf sich nach seinen ersten drei GP-Einsätzen über eine beachtliche Zwischenbilanz freuen. Der Williams-Pilot erntet für seine bisherigen Auftritte in der Königsklasse viel Lob.

Nach dem Qualifying-Crash von Logan Sargeant in Zandvoort platzte James Vowles der Kragen. Der Williams-Teamchef entschied, den Amerikaner durch Nachwuchshoffnung Franco Colapinto zu ersetzen und der Rookie bedankte sich bisher mit starken Leistungen für das Vertrauen. Bei seiner GP-Premiere in Monza ging er als Zwölfter zwar leer aus. Er schaffte dies aber von Startplatz 18, nachdem ihm im Qualifying einen folgenschwerer Fehler unterlaufen war.

In Baku sammelte der Ausnahmekönner seine ersten WM-Zähler, er kreuzte die Ziellinie als Achter und kassierte dafür vier Punkte. Beim jüngsten Kräftemessen in Singapur verpasste er die Top-10 nur knapp, er kam als Elfter ins Ziel und kassierte für sein Manöver beim Start, das ihn drei Positionen nach vorne brachte, einige Kritik von seinen Gegnern. Vowles verteidigte das Manöver des Formel-1-Rookies, und betonte, dass der Neuling im Feld das Auto unter Kontrolle hatte, als er angriff.

Auch GP-Veteran und Formel-1-Experte Jolyon Palmer hat in seiner Analyse zum Manöver nichts auszusetzen. Er erklärt auf «Formula1.com»: «Die Rennstarts sind eine wichtige Komponente, und Colapinto hat gezeigt, dass diese kein Problem für ihn sind. In Monza und Baku kam er gut weg und in Singapur ist er vielleicht nicht super vom Fleck weggekommen, aber sein Manöver in der ersten Kurve war brillant. Es war ein Manöver mit Augenmass.»

Der Brite kommt zum Schluss: «Insgesamt kann man gar nicht genug betonen, wie beachtlich die drei ersten Renneinsätze jenes Fahrers waren, von dem niemand erwartet hatte, dass er in diesem Jahr in der Formel-1-Startaufstellung stehen würde. Ich glaube, mich hat kein anderer Fahrer mit seinen frühen Leistungen derart überrascht, wie es Colapinto getan hat. Und es ist nur logisch, dass er in Zukunft diesem Sport erhalten bleiben muss.»

Bei Williams gibt es für Colapinto vorerst aber keine Perspektive, denn nach den verbleibenden sechs Rennwochenenden in diesem Jahr muss er das zweite Cockpit neben Alex Albon räumen. Das Traditionsteam aus Grove wird 2025 mit dem Thai-Engländer und Carlos Sainz auf WM-Punktejagd gehen, der von Ferrari zum britischen Team wechselt.

Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:40:52,571 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +20,945 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +41,823
04. George Russell (GB), Mercedes, +1:01,040 min
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,430
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1:25,248
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, +1:36,039
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1 Runde
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1 Runde
11. Franco Colapinto (AR), Williams, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
17. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
18. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas
Alex Albon (T), Williams

WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 331 Punkte
02. Norris 279
03. Leclerc 245
04. Piastri 237
05. Sainz 190
06. Hamilton 174
07. Russell 155
08. Pérez 144
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 24
11. Stroll 24
12. Tsunoda 22
13. Albon 12
14. Ricciardo 12
15. Gasly 8
16. Oliver Bearman (GB) 7
17. Magnussen 6
18. Ocon 5
19. Colapinto 4
20. Zhou 0
21. Sargeant (USA) 0
22. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 516 Punkte
02. Red Bull Racing 475
03. Ferrari 441
04. Mercedes 329
05. Aston Martin 86
06. Racing Bulls 34
07. Haas 31
09. Williams 16
08. Alpine 13
10. Sauber 0

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