Liam Lawson (Racing Bulls): Verstappen im Visier
Liam Lawson in Texas
Formel-1-Rennfahrer aus Neuseeland haben es weit gebracht: Bruce McLaren war Wegbereiter und Innovator, das von ihm gegründete Team dominierte die CanAm-Serie, er gewann im eigenen Auto Formel-1-Rennen, sein Rennstall wurde zum zweiterfolgreichsten Team der Königsklasse nach Ferrari und führt derzeit im Konstrukteurs-Pokal.
Chris Amon galt als bester Grand-Prix-Fahrer, der nie einen WM-Lauf gewinnen konnte. Sein Pech in entscheidenden Momenten war legendär. Rennlegende Mario Andretti formulierte das so: «Wäre er ein Bestatter, dann hätten die Leute aufgehört zu sterben.»
Denny Hulme wurde 1967 Formel-1-Weltmeister und gewann acht Grands Prix.
An solche Leistungen konnten die Nachfolger nicht anschliessen: Howden Ganley, Graham McRae, John Nicholson und Mike Thackwell sind den meisten heutigen Formel-1-Fans unbekannt, nach Thackwell 1984 dauerte es 33 Jahre, bis der nächste Neuseeländer am Start war – Brendon Hartley. Aber der Red Bull-Junior konnte bei Toro Rosso (heute die Racing Bulls) seine Chance nicht nutzen und musste Ende 2018 gehen.
Dann setzte Red Bull den jungen Liam Lawson ins Auto, als Daniel Ricciardo 2023 wegen seines Handgelenkbruchs aussetzen musste. Der 22-jährige Liam aus Hastings war bislang in jeder Autosport-Serie ein Siegfahrer und Titelkandidat.
2015 Formula First: Gesamtzweiter
2016 Formel Ford Neuseeland: Meister
2017 Formel 4 Neuseeland: Gesamtzweiter
2018 Formel 4 Deutschland: Gesamtzweiter
2019 Toyota Racing Series: Meister
2020 Toyota Racing Series: Gesamtzweiter
2021 DTM: Gesamtzweiter
2022 Formel 2: Gesamtdritter
2023 Super Formula: Gesamtzweiter
Lawson hat für beide Red Bull-Rennställe (Red Bull Racing und die Racing Bulls) mehrfach getestet: 2021 nahm er nach dem WM-Finale von Abu Dhabi am Nachwuchsfahrertest teil, 2022 fuhr er für AlphaTauri in Belgien und Mexiko das erste freie Training. Im Rahmen des WM-Finales von Abu Dhabi 2022 sass Lawson im ersten Training im Auto von Red Bull Racing. Die RBR-Mannschaft war von seinem Speed und den fundierten Aussagen beeindruckt.
Als Ricciardo-Ersatz glänzte Lawson mit Rang 9 in Singapur, nun hat er in Texas, Mexiko, Brasilien, Las Vegas, Katar und Abu Dhabi die Chance zu zeigen, dass Red Bull zurecht auf ihn setzt. Liam hat klargemacht, seit er Red Bull-Junior ist: «Mein Ziel muss darin bestehen, eines Tages Rennen für Red Bull Racing zu fahren.» Als Stallgefährte von Max Verstappen.
Im Fahrerlager des Circuit of the Americas sagt Lawson vor seinem sechsten GP-Wochenende: «Es war etwas seltsam, nach der Ankündigung, dass ich Daniel ersetze, eine Weile lang nichts machen zu können, was Rennen angeht. Aber langweilig war mir wahrlich nicht! Ich bin einen Pirelli-Test in Mugello gefahren, um vor allem meinen Nacken wieder an die Belastung zu gewöhnen. Und ich habe Stunden im Simulator verbracht.»
«Mein Ziel für diese sechs Rennen ist nicht an einen Platz gebunden. Ich will regelmässig in die Top-Ten gefahren, was für mein Team wichtig ist und auch für mich selber. Als kurzfristiges Ziel würde ich sagen – ich will so bald als möglich wieder punkten.»
WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 331 Punkte
02. Norris 279
03. Leclerc 245
04. Piastri 237
05. Sainz 190
06. Hamilton 174
07. Russell 155
08. Pérez 144
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 24
11. Stroll 24
12. Tsunoda 22
13. Albon 12
14. Daniel Ricciardo (AUS) 12
15. Gasly 8
16. Oliver Bearman (GB) 7
17. Magnussen 6
18. Ocon 5
19. Colapinto 4
20. Zhou 0
21. Logan Sargeant (USA) 0
22. Bottas 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 516 Punkte
02. Red Bull Racing 475
03. Ferrari 441
04. Mercedes 329
05. Aston Martin 86
06. Racing Bulls 34
07. Haas 31
09. Williams 16
08. Alpine 13
10. Sauber 0