Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

WM-Punkte: Immer wieder Schnapsideen in der Formel 1

Von Mathias Brunner
Heisses Thema in der Formel 1, seit Jahren: die Punktevergabe

Heisses Thema in der Formel 1, seit Jahren: die Punktevergabe

​Der Autosport-Weltverband FIA hat beschlossen: Ab 2025 gibt es für die beste Rennrunde keinen Zusatzpunkt mehr. Ein Blick zurück zeigt, wie die Punktevergabe in der Königsklasse immer wieder geändert wurde.

Am Wochenende des USA-GP von Austin (Texas) haben die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA verkündet: Ab 2025 wird es den Zusatzpunkt für die beste Rennrunde nicht mehr geben.

Seit 2019 gibt es diesen Sonderpunkt für Fahrer, die auf den ersten zehn Rängen ins Ziel kommen. Der Punkt wurde eingeführt, um strategische Varianten zu ermuntern und dem Gegner ein Bein zu stellen.

Aber mal ehrlich: Hat der zusätzliche Punkt jetzt wirklich einen grossen Einfluss gehabt? Nein, hat er nicht. In der Regel ging nur ein Fahrer auf Punktejagd, der einen genug üppigen Vorsprung hatte, um keinen Rang zu verlieren durch einen Stopp.

Im vergangenen Frühling ist in der Strategiegruppe der Formel 1 tatsächlich die Frage erörtert worden, ob man nicht gleich allen Piloten WM-Punkte geben sollte. Hintergrund: So soll es für Fahrer, die um hintere Ränge kämpfen, genau so attraktiv sein, sich in die Zweikämpfe zu werfen, wie bei den Duellen um die Ränge 9 und 10.

Formel-1-Champion Nico Rosberg dazu: «Die Formel 1 ist eine Leistungsgesellschaft. Da müssen sich die Mittelfeldteams eben strecken, um in die Top-Ten zu gelangen.»

Die ersten Reaktionen der Fans im Netz: Sonst alles in Ordnung, Formel 1? Haben wir derzeit keine dringlicheren Probleme zu lösen?

An dieser Stelle einen Moment Historie, wenn Sie gestatten.

Änderungen am Punktesystem hat es immer wieder gegeben, sehr zum Ärger von Statistikern, deren Tabellen zunehmend verwässert worden sind.

Von 1950 bis 1959 erhielten die ersten Fünf WM-Punkte, dazu gab es einen Zähler für die beste Rennrunde.

Ab 1960 fiel dieser Punkt weg, dafür erhielt nun der Fahrer auf Rang 6 auch einen WM-Zähler.

Ab 1961 erhielt der Sieger neu 9 statt 8 Punkte. Die Verteilung 9-6-4-3-2-1 blieb dreißig Jahre unverändert.

Abgesehen von der verwirrenden Regel der Streichresultate (nur eine gewisse Anzahl Rennen zählte für die Gesamtwertung) blieb bis 1991 alles gleich. Dann erhielt der Sieger neu 10 Punkte.

Von 2003 bis 2009 erhielten die ersten acht Fahrer WM-Punkte (10-8-6-5-4-3-2-1). Seit 2010 fahren die ersten zehn Fahrer WM-Punkte ein, mit dem Schlüssel 25-18-15-12-10-8-6-4-2-1.

Dann kam 2018 der Plan, schwungvoll gleich mal allen Piloten Punkte zu geben. Weltmeister Fernando Alonso damals: «Ich finde, es muss schwierig sein, Punkte zu erkämpfen. Ich weiss noch, wie Jules Bianchi in Monaco 2014 den neunten Platz erkämpft hat, war das eine Riesenstory, ein kleines Rennwunder. Wenn alle Fahrer Punkte erhalten, dann gehen solche einzigartigen Momente verloren. Punkte müssen doch etwas Exklusives bleiben.»

In Formel-1-Foren waren die Reaktionen auf «Punkte für alle» überwiegend negativ. Die Fans regten sind nicht zum ersten Mal über Bestrebungen auf, die Punktevergabe ohne Not zu verwässern. Sie erinnerten an den Schwachsinn mit den doppelten WM-Punkten beim WM-Finale von Abu Dhabi 2014.

Das kam so: Ende 2013 beschloss der damalige Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, mit dem Segen der FIA, beim WM-Finale 2014 von Abu Dhabi doppelte Punkte zu vergeben. Dieses Show-Element stieß unter den Fans auf die üppige Ablehnung von 90 Prozent, und die Experten stimmten den Fans bei.

Christian Danner, Formel-1-Fachmann unserer Kollegen bei RTL, schimpfte damals: «Das ist einfach nur bescheuert! Beim Saisonfinale doppelte Punkte zu verteilen, ist eine krasse, glatte Fehlentscheidung.»

Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle haute in die gleiche Kerbe und ätzte: «Das ist die Antwort auf eine Frage, die niemand gestellt hatte.»


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