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Klasse: Lewis Hamilton in Brasilien im Senna-McLaren

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton mit einem Senna-Helm 2017 in Montreal

Lewis Hamilton mit einem Senna-Helm 2017 in Montreal

​Ein Gänsehaut-Moment am kommenden GP-Wochenende von São Paulo: Lewis Hamilton wird am 2. November in Interlagos jenen McLaren MP4/5B bewegen, den 1993 der unvergessene Ayrton Senna fuhr.

In diesem Jahr hat sich die Formel 1 vor Ayrton Senna verneigt, der vor dreissig Jahren in Imola sein Leben verlor. So fuhr Formel-1-Champion Sebastian Vettel am Imola-GP-Wochenende einen McLaren MP4/5B um den italienischen Rundkurs.

Genau dieses Fahrzeug aus dem Besitz des Deutschen fährt nun ein anderer Weltmeister, im Rahmen des GP-Wochenendes von Brasilien: Am Samstag, 2. November wird, Senna zu Ehren, Lewis Hamilton auf die Interlagos-Bahn ausrücken.

Unter dem Slogan «Senna Sempre» (sinngemäss: Senna für immer) wird Lewis Hamilton um 17.00 Uhr Lokalzeit (21.00 Uhr in Europa) um jenen Kurs fahren, wo Senna von seinen brasilianischen Fans gefeiert wurde.

Lewis Hamilton hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, wer sein Vorbild gewesen ist – natürlich Ayrton Senna.

Das leuchtende Gelb am Helm, das zeigte Hamilton jahrelang in der Formel 1, weil er die Farben von Senna tragen wollte. In Brasilien ist er sogar mit dem Helmdesign von Ayrton angetreten und wird dafür von den Fans geliebt.

An die ersten Autorennen vor dem Fernseher mit seinem Papa Anthony kann sich Hamilton gut erinnern, «vor allem an den rot-weissen McLaren mit dem gelben Farbtupfer des Helms von Ayrton».

Als Hamilton 2017 in Kanada von der Familie Senna eine Helm-Replica erhielt, denn eben hatte Lewis den Senna-Rekord von 65 Pole-Positions in der Formel 1 eingestellt, da war Lewis zu Tränen gerührt und brachte zum Teil kein Wort mehr heraus. Er umarmte den Helm wie einen alten Freund.

Der siebenfache Formel-1-Champion Hamilton sagt: «Wenn ich zu historisch bedeutenden Rennstrecken komme, nach Monaco oder Silverstone, wenn ich weiss, dass auf einer solchen Bahn die Grössten gefahren sind, dann bedeutet mir das etwas.»

«Natürlich erinnere ich mich an jenen 1. Mai 1994. Ich war auf der Kartstrecke Rye House. Mein Vater hatte damals einen roten Vauxhall Cavalier, mit einem weissen Anhänger, mit Gasheizung. Ich half meinem Vater, ein Rad am Kart zu wechseln. Ich weiss nicht, wer es ihm gesagt hat, aber mein Vater erfuhr, dass Ayrton gestorben ist. Ich musste weggehen, als er es mir sagte, denn mein Vater hat es nicht erlaubt, dass ich vor ihm heule. Ich musste woanders weinen. Das war schwer.»

«Ich versuchte, meine Trauer in eine noch bessere Leistung umzusetzen, und ich glaube, ich habe beim nächsten Rennen gewonnen. Aber in den Wochen danach hatte ich am Tod Sennas schwer zu nagen.»

Noch heute denkt Lewis Hamilton oft an Ayrton Senna, auch in bestimmten Rennsituationen. Wie etwa in Belgien 2023, als der Engländer in ein Duell mit Sergio Pérez verwickelt war, auf tückisch rutschiger Bahn.

Lewis: «Checo war langsam durch Kurve 14, und obschon ich recht weit zurück lag, griff ich an der Innenseite der folgenden Kurve an. Ich dachte an Ayrton Senna und was er jeweils gesagt hat – wenn du eine Lücke erkennst und sie nicht mehr nutzt, dann bist du kein Racer mehr.»

An Siegen und Pole-Positions hat Hamilton sein Idol längst weit überflügelt, aber der Brite findet: «Das sagt nichts aus. Niemand sollte vergessen, dass Ayrton noch sehr viele Rennen mehr gewonnen hätte, wäre nicht das Schicksal dazwischengekommen.»

In Sennas Heimat wird Hamilton immer besonders warm empfangen, die südamerikanischen Fans spüren, dass Lewis etwas Besonderes ist. Hamilton weiter: «Die Brasilianer sind sehr leidenschaftlich, haben so viel Spass und gehen aus sich heraus. Es ist ein lebhaftes Land voller Farben und bedeutet mir sehr viel. Dies war Ayrtons Heimrennen. Als Kind habe ich immer davon geträumt, in São Paulo zu fahren. Wenn ich dort bin, dann fühle ich seine Präsenz.»

Mexiko-GP, Autódromo Hermanos Rodríguez

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:40:55,800 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +4,705 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +34,387
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +44,780
05. George Russell (GB), Mercedes, +48,536
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +59,558
07. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:03,642 min
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:04,928
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1 Runde
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
12. Franco Colapinto (AR), Williams, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
14. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1 Runde
15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde
16. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1 Runde
17. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Crash
Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, Crash
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Auto überhitzt

WM-Stand (nach 20 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer

01. Verstappen 362 Punkte
02. Norris 315
03. Leclerc 291
04. Piastri 251
05. Sainz 240
06. Hamilton 189
07. Russell 177
08. Pérez 150
09. Alonso 62
10. Hülkenberg 31
11. Stroll 24
12. Tsunoda 22
13. Magnussen 14
14. Albon 12
15. Daniel Ricciardo (AUS) 12
16. Gasly 9
17. Oliver Bearman (GB) 7
18. Colapinto 5
19. Ocon 5
20. Lawson 2
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 566 Punkte
02. Ferrari 537
03. Red Bull Racing 512
04. Mercedes 366
05. Aston Martin 86
06. Haas 46
07. Racing Bulls 36
08. Williams 17
09. Alpine 14
10. Sauber 0

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