MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Günther Steiner zu Mercedes: «Auto nicht verstanden»

Von Vanessa Georgoulas
Ex-F1-Teamchef Günther Steiner ist sich sicher: Mercedes muss sich keine Sorgen machen, weil Lewis Hamilton das Wissen über seinen GP-Renner zu Ferrari mitnehmen wird, wenn er zum Team aus Maranello wechselt.

Er sei reif für den Urlaub, seufzte Lewis Hamilton, nachdem er sich im jüngsten Grand Prix auf dem Interlagos-Rundkurs den zehnten Platz erkämpft hatte. Der siebenfache Weltmeister kam im Rennen von São Paulo nur schwerlich zurecht, und er monierte nach dem Fallen der Zielflagge, dass sich sein Mercedes auf der von Bodenwellen geprägten Piste wie ein Stück Holz angefühlt hätte.

Weniger Kritik äusserte Hamiltons Teamkollege George Russell, der das Rennen anführte, bevor er zum Boxenstopp abbog, den er eigentlich nicht einlegen wollte. Das Team bestand darauf – und hatte bald darauf das Nachsehen, weil der GP wegen des Unfalls von Franco Colapinto unterbrochen werden musste, was der Konkurrenz die Chance gab, die Reifen ohne Zeitverlust zu wechseln.

Dass sich Russell weniger klar äussert und mehr Mühe gibt, ist für den früheren Formel-1-Teamchef Günther Steiner keine grosse Überraschung. Im «The Red Flags»-Podcast sagt er: «Das Auto ist, was es ist, es ist nicht das beste Fahrzeug im Feld, tatsächlich ist es das viertbeste – an einem guten Tag. Ich denke, Lewis weiss, dass er geht, deshalb ist es leichter für ihn, sich zu beschweren. George hat allen Grund, sein Bests zu geben und zu beweisen, dass er der Team-Leader der Zukunft ist.»

Mercedes müsse sich keine Sorgen machen, weil Hamilton das Wissen über sein aktuelles GP-Auto zur Konkurrenz mitnimmt, betonte Steiner ausserdem. Auf die Frage nach der Gefahr, dass das geistige Eigentum von Mercedes verletzt werde, erklärt er lachend: «Keiner will das! Vielleicht als Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.»

Der Südtiroler, der aus eigener Erfahrung weiss, wie sich eine Leistungskrise anfühlt, musste sich selbst nie Sorgen über einen ungewollten Wissenstransfer machen, wie er betont. «Das war nie der Fall. Wer sollte dieses geistige Eigentum auch wollen? Tatsächlich hoffte ich, dass es jemand klaut», winkt er lachend ab.

Über Mercedes sagt der 59-Jährige auch: «Sie haben in diesem Jahr drei Rennen gewonnen, und dann sagten sie, dass sie nun verstanden haben, was sie tun müssen. Doch ein Rennen später war das nicht mehr so. Das bedeutet, dass sie es nicht verstanden haben.»

WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 393 Punkte
02. Norris 331
03. Leclerc 307
04. Piastri 262
05. Sainz 244
06. Russell 192
07. Hamilton 190
08. Tsunoda 28
09. Gasly 26
10. Pérez 151
11. Alonso 62
12. Hülkenberg 31
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 14
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Lawson 4
21. Zhou 0
22. Logan Sargeant (USA) 0
23. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 593 Punkte
02. Ferrari 557
03. Red Bull Racing 544
04. Mercedes 382
05. Aston Martin 86
06. Alpine 49
07. Haas 46
08. Racing Bulls 44
09. Williams 17
10. Sauber 0

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