MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

3. Training Las Vegas: Russell 1., Verstappen baff

Von Mathias Brunner
George Russell (oben) und Nico Hülkenberg

George Russell (oben) und Nico Hülkenberg

​Drittes Training zum Strassen-GP auf dem Las Vegas Strip Circuit: George Russell (Mercedes) ist der schnellste Mann, Max Verstappen zuerst verzweifelt, dann aber entlockt er seinem Wagen guten Speed.

Wenn das dritte Training zum Las Vegas-GP wirklich ein Wegweiser fürs Abschlusstraining sein soll, dann dürfen sich die Fans freuen, denn wir erleben einen faszinierenden Mehrkampf.

Das Training begann mit dem Versprechen von Formel-1-Champion Jenson Button: «Wir werden so viele Ausflüge erleben wie am ersten Trainingstag, denn die Piste ist sehr rutschig. Die Fahrer finden einfach keinen Grip, sie haben Probleme mit dem Aufwärmen der Reifen und damit, Walzen und Bremsen auf Temperatur zu halten.»

McLaren-Fahrer Lando Norris: «Ein überaus merkwürdiges Gefühl auf der Bahn, ich habe den Eindruck, ich könnte mit einem Strassenauto hier schneller fahren.»

Bei 15 Grad (Asphalt 17 Grad) also die dritten 60 Minuten, bevor es dann später in die Quali geht. Lewis Hamilton war Schnellster im beiden ersten Trainings (erstmals seit Jeddah 2021) und fragte sich: «Ich weiss nicht, ob ich diese Form halten kann. Mal sehen, ob ich das gleiche Auto haben werde.»

Was der siebenfache Champion damit meint: An zahlreichen ersten Trainingstagen waren die Mercedes-Fahrer bei der Musik, nur um später zurückzufallen, wenn die Gegner zulegten.

Zunächst nur wenige Fahrer auf der Bahn, Sergio Pérez meldete sich am Funk: «Wir sind hier meilenweit von guten Verhältnissen entfernt.»

Die Bahn so rutschig wie am ersten Tag. Einer der Gründe: Die Bahn ist nur für den Rennbetrieb geschlossen, den Rest des Tages ist sie offen für den normalen Strassenverkehr. Und wir haben nur die Ferrari Challenge als Rahmenveranstaltung.

Formel-1-Autos gehören zu den besten Staubsaugern der Welt, als Flügelrennwagen ausgelegt, aber nach 20 Minuten konnten sich die Fans über nur einen Rennwagen auf der Bahn freuen: Yuki Tsunoda im Dienstauto der Racing Bulls. Nach den gleichen 20 Minuten hatten sich erst neun Fahrer auf der Strecke blicken lassen.

Klar werden sich die Piloten später über die schmutzige Bahn beklagen, aber das Problem ist teilweise hausgemacht: Wird nicht gefahren, dann wird die Piste auch nicht sauberer.

Max Verstappen hatte Erbarmen mit den Fans, ging mit mittelharten Walzen auf die Bahn – und rutschte mit zu kalten Bremsen prompt geradeaus. Der Niederländer schüttelte den Kopf und spulte einen Dauerlauf ab.

Norris kam mit neuen weichen Pirelli-Reifen auf die Bahn. Jenson Button: «Verstehe ich nicht, wenn die Strecke noch so rutschig ist.» Norris hatte sichtlich Mühe, Temperatur in die Reifen zu bringen – zwei Mal neben der Bahn.

McLaren-CEO Zak Brown: «Wir haben Norris so früh rausgeschickt, um freie Bahn zu haben und mit den weichen Reifen einen Dauerlauf machen zu können.»

Derweil meldete sich Verstappen am Funk: «Mein linker Vorderreifen ist tot, und die anderen drei folgen bald.»

Kurz darauf Max: «Es wird immer schlimmer, das Auto ist unfahrbar.»

Und: «Das ist … Ich kann so nicht fahren. Wenn ich weitermache, dann setze ich den Wagen in eine Mauer.»

Renningenieur Gianpiero Lambiase hatte zuvor den Champion um ein paar zusätzliche Runden gebeten, um mehr Daten zu sammeln.

Nach einer halben Stunde endlich fast alle Hauptdarsteller auf der Bühne, Hass liess aufhorchen: Magnussen an der Spitze, Hülkenberg Vierter.

Nach 40 Minuten ein vergleichbares Bild wie am ersten Tag: beide Mercedes vorne (Hamilton vor Russell), dann Ausreisser Magnussen, gefolgt von Leclerc, Gasly und Hülkenberg.

Auf P19 und P20: Sergio Pérez und Max Verstappen. Au backe.

13 Minuten vor Schluss kreisten die beiden RBR-Chauffeure, nun mit weichen Reifen. Würde da endlich etwas gehen?

Antwort: Pérez rückte auf P11, Verstappen brach den ersten Versuch nach einem Rutscher ab, beim zweiten Anlauf aber Schnellster – 81 Tausendstelsekunden vor George Russell.

Max am Funk: «Das fühlt sich ganz anders an, der Grip ist viel besser.»

Dann aber Carlos Sainz zuerst vorne, dann George Russell, Verstappen dann nur noch Fünfter hinter Russel, Piastri, Sainz und Norris.

Sechs Minuten vor Schluss: rote Flagge – Lance Stroll musste seinen Aston Martin zur Seite stellen.

3. Training, Las Vegas

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:33,570 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:33,785
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:33,918
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:34,008
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34,137
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34,341
07. Alex Albon (T), Williams, 1:34,407
08. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:34,723
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:34,883
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:34,905
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:34,908
12. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:34,941
13. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:35,061
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:35,460
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:35,938
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:36,215
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:36,412
18. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:36,544
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:36,950
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:36,988

2. Training, Las Vegas

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:33,825 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,836
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:34,015
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:34,105
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:34,313
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:34,651
07. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:34,686
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:34,798
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:34,818
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:34,997
11. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:35,020
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:35,221
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,251
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:35,440
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:35,671
16. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:35,765
17. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:35,834
18. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:35,868
19. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:36,055
20. Alex Albon (T), Williams, 1:39,629

1. Training, Las Vegas

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35,001 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:35,397
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35,954
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:36,007
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36,038
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:36,219
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:36,262
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:36,451
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:36,478
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:36,536
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:36,811
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:36,817
13. Alex Albon (T), Williams, 1:36,948
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:37,152
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:37,200
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:37,765
17. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:38,025
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:38,350
19. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:38,574
20. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:38,730

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