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Andretti & General Motors: 11. GP-Team kommt 2026

Von Mathias Brunner
​Der Autosport-Weltverband FIA gab Michael Andretti Anfang 2024 grünes Licht zum Einstieg in die Königsklasse, die Formel 1 lehnte das aber ab. In Las Vegas sickert durch: Der Wind hat sich gedreht.

Viele Formel-1-Fans glaubten an einen verfrühten Aprilscherz: Ende Januar 2024 lehnte die Formel 1 einen Einstieg des geplanten GP-Rennstalls «Andretti Global» von Michael Andretti für 2026 ab – dabei hatte der Autosport-Weltverband FIA dem Sohn der Rennfahrerlegende Mario Andretti grünes Licht gegeben und sein F1-Projekt als würdig eingestuft; ein Projekt mit Partner General Motors und der Marke Cadillac.

Die Formel 1 begründete das Nein zu einem elften GP-Rennstall kalt wie Eis: «Unser Bewertungsprozess hat ergeben, dass die Existenz eines elften Teams keinen Mehrwert für die Meisterschaft darstellen würde. Die wichtigste Art und Weise, wie ein neuer Teilnehmer einen Wert bieten kann, ist seine Wettbewerbsfähigkeit. Wir glauben nicht, dass der Antragsteller wettbewerbsfähig wäre.»

Es ging noch weiter: Der Name Andretti habe bei Formel-1-Fans «einen gewissen Bekanntheitsgrad», allerdings würde «die Serie der Marke einen Mehrwert bringen und nicht umgekehrt».

Nicht jeder GP-Fan kann sich diesem Eindruck anschliessen. In sozialen Netzwerken gaben viele User zu bedenken: «Wenn ein Andretti mit Partner General Motors und Cadillac für die Königsklasse keinen Mehrwert bieten soll, wer bitteschön dann? Nichts gegen Haas, aber welchen Mehrwert bietet Haas?»

Der Eindruck erhärtete sich: Die zehn GP-Rennställe unter dem Dach der Formel 1 wollen einfach nicht mit einem elften Team teilen.

Futterneid und Stutenbissigkeit statt Weitsicht.

Michael Andretti (62) liess sich nicht irritieren. Er glaubt fest daran, dass er eines Tages als Rennstallchef in die Formel 1 zurückkehren wird (1993 war er als Fahrer bei McLaren).

Aus diesem Grund auch hat er am 10. April in Silverstone ein Rennwagenwerk eröffnet. Andretti weiss genau – die meisten Fachkräfte arbeiten in England, nicht jeder davon will in die USA arbeiten gehen.

Andretti Global teilt dazu mit: «Wir haben unseren nächsten Schritt getan auf dem Weg zum Engagement in der Formel 1. Wir arbeiten in diesem Gebäude mit flexiblen Räumen und auf ganz unterschiedlichen Gebieten – Modellbau, Fertigung, Elektronik, Forschung und Entwicklung, Sitzungsräume. Wir haben dort die Möglichkeit, Tempo aufzunehmen, wenn die Situation es gebietet. Das neue Werk ist eine logische Erweiterung des Hauptsitzes in Indiana und unseres Formel-E-Standorts Banbury.»

«Das Formel-1-Projekt wird vorangetrieben, mit Arbeit in Silverstone, Indiana sowie im GM Tech Center in North Carolina. Wir arbeiten seit geraumer Zeit daran, Fachpersonal zu suchen und einzustellen für die Fachbereiche Aerodynamik, Mechanik und Fahrzeugdynamik. Die einzelnen Abteilungen in Silverstone werden je nach Bedarf komplettiert.»

«Wir haben immer festgehalten, dass unsere Arbeit weitergeht, und das neue Werk ist ein deutliches Zeichen dafür. Selbst für ein US-amerikanisches Team führt kein Weg daran vorbei, eine Basis in Europa zu haben, um die besten Talente der Branche anzuziehen und die optimale Infrastruktur zu errichten.»

Diese Hartnäckigkeit macht sich nun bezahlt, denn der Wind hat sich gedreht, was den Einstieg von Andretti auf Anfang 2026 angeht, wenn die Königsklasse ein neues Reglement erhält.

Dafür gibt es drei Gründe.

Erstens hat sich Michael Andretti weitgehend vom Tagesgeschäft bei Andretti Global zurückgezogen. Der neue Geschäftsleiter ist Dan Towriss, der im Fahrerlager von Las Vegas anzutreffen ist.

Zweitens tritt Greg Maffei als CEO von Formel-1-Besitzer Liberty Media ab. Maffei ist jener Mann, welcher der Familie Andretti offen gedroht haben soll.

Die Rennlegende Mario Andretti, Vater von Michael, erzählte im Mai: «Als ich eben F1-Chef Stefano Domeicali unseren Standpunkt darlegen wollte, fiel mir Greg Maffei ins Wort und sagte: ‘Mario, ich will dir nur sagen – ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit Michael nie in die Formel 1 kommt!’»

Mario, Indy 500-Sieger, 12-facher GP-Sieger und Formel-1-Champion 1978: «Ich traute meinen Ohren nicht, das hat mich wirklich umgehauen. Ich meine, es geht hier ums Geschäft, ich wusste nicht, dass dies so persönlich ist. Das war ein Stich ins Herz.»

Und auf einmal gibt es, drittens, von den Teamchefs ganz neue Töne. Toto Wolff von Mercedes: «Wenn General Motors in den Sport kommt, dann ist das natürlich eine andere Sache. Wenn ein solches Team die Popularität der Formel 1 fördert und den Umsatz steigert, dann kann niemand etwas dagegen haben.»

Wahrscheinlichstes Szenario aus heutiger Sicht: Andretti steigt 2026 in die Formel 1 ein, mit einem Kundenmotor, da würde sich der langjährige Andretti-Partner Honda anbieten.

Ab 2028 könnte das Team dann als Cadillac antreten, mit einem bei General Motors entwickelten Formel-1-Motor.

3. Training, Las Vegas

01. George Russell (GB), Mercedes, 1:33,570 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:33,785
03. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:33,918
04. Lando Norris (GB), McLaren, 1:34,008
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:34,137
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34,341
07. Alex Albon (T), Williams, 1:34,407
08. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:34,723
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:34,883
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:34,905
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:34,908
12. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:34,941
13. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:35,061
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:35,460
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:35,938
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:36,215
17. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:36,412
18. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:36,544
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:36,950
20. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:36,988

2. Training, Las Vegas

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:33,825 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,836
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:34,015
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:34,105
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:34,313
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:34,651
07. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:34,686
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:34,798
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:34,818
10. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:34,997
11. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:35,020
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:35,221
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:35,251
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:35,440
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:35,671
16. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:35,765
17. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:35,834
18. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:35,868
19. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:36,055
20. Alex Albon (T), Williams, 1:39,629

1. Training, Las Vegas

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35,001 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:35,397
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:35,954
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:36,007
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36,038
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:36,219
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:36,262
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:36,451
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:36,478
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:36,536
11. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:36,811
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:36,817
13. Alex Albon (T), Williams, 1:36,948
14. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:37,152
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:37,200
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, 1:37,765
17. Franco Colapinto (RA), Williams, 1:38,025
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, 1:38,350
19. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:38,574
20. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:38,730

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