Formel 1: Dr. Marko adelt Max verstappen

Max Verstappen (1.): «Da wurde es etwas haarig»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen war in Katar unschlagbar

Max Verstappen war in Katar unschlagbar

Formel-1-Champion Max Verstappen sicherte sich in Katar den Sieg vor Charles Leclerc und Oscar Piastri. Schmerzliche Strafen mussten Lando Norris und Lewis Hamilton hinnehmen. Auch George Russell hatte kein Glück.

Die Pole wurde Max Verstappen in Katar durch die Strafversetzung genommen, den Sieg konnte ihm aber keiner streitig machen: Der vierfache Weltmeister zeigte erneut eine starke Leistung und sicherte sich den Sieg im Flutlicht. Hinter ihm kamen Charles Leclerc und Oscar Piastri auf den weiteren Top-3-Positionen ins Ziel.

Verstappen freute sich nach dem Rennen: «Es war ein sehr gutes Rennen, wir hatten viel Spass da draussen. Das Auto ist seit gestern im Qualifying viel besser und wir konnten auch die Reifen richtig fordern, das war ein grosses Vergnügen. Ich bin sehr glücklich mit diesem Sieg, denn es ist schon eine ganze Weile her, seit ich im Trockenen so schnell unterwegs gewesen war. Der Sieg gebührt auch dem Team, das es geschafft hat, das Blatt in nur einem Tag zu wenden.»

«Der erste Stint fiel sehr lange aus, danach gab es einige Safety-Car-Momente, in denen ich aufpassen musste, und als ich auf den harten Reifen unterwegs war, konnte ich sie hinter dem Safety-Car nicht aufwärmen. Ich habe dann etwas in der letzten Kurve versucht, aber das ging nicht auf, weil mir der Grip auf der Hinterachse fehlte. Da wurde es dann etwas haarig in der ersten Kurve, aber am Ende ging alles auf», fügte der Niederländer an.

So lief das Rennen:

Nachdem Max Verstappen die Pole durch eine Strafversetzung auf die zweite Position verloren hatte, startete George Russell von der ersten Position ins Rennen. Die Führung des Mercedes-Piloten dauerte allerdings nicht lange. Der vierfache Champion legte im Red Bull Racing-Renner einen fulminanten Start hin, genauso wie Lando Norris.

Verstappen übernahm die Führung und auch Norris kam an Russell vorbei, dahinter reihten sich Charles Leclerc, Oscar Piastri, Carlos Sainz, Sergio Pérez, Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Yuki Tsunoda auf den weiteren Top-10-Positionen ein. Kevin Magnussen, Pierre Gasly, Valtteri Bottas, Liam Lawson, Guanyu Zhou, Alex Albon, Lance Stroll und Nico Hülkenberg komplettierten das Feld, während das Rennen für Franco Colapinto und Esteban Ocon gelaufen war.

Die Beiden waren mit Hülkenberg zusammengeraten, und auch zwischen Albon und Stroll hatte es im Startgetümmel geknallt, weshalb das Safety-Car zum Einsatz kam. Während Hülkenberg und Stroll die Box ansteuerten, folgte der Rest des Feldes Bernd Mayländer, bis dieser in der vierten Runde wieder in die Boxengasse abbog.

Sobald das Rennen wieder lief, krachte es erneut. Während Piastri Leclerc überholte, drehte sich weiter hinten Lawson nach einem Überholversuch an Bottas von der Piste. Probleme bekundete auch Alonso, der erst von Hamilton und Tsunoda und kurz darauf auch von Magnussen und Gasly bis auf die zwölfte Position durchgereicht wurde.

Die Rennkommissare sahen von einer Untersuchung im Startcrash von Hülkenberg, Ocon und Colapinto ab, während Stroll für die Kollision mit Albon als Unfallverursacher eine 10-sec-Strafe kassierte. Der Kanadier steuerte die Box an und fuhr nach einem Reifenwechsel und dem Absolvieren der Strafe mit grossem Rückstand weiter.

Strafe für Lewis Hamilton

Die Regelhüter hatten alle Hände voll zu tun, denn auch Alonso geriet in ihr Visier, weil er sich nach einem Ausritt in Kurve 14 auf unsichere Art und Weise wieder auf die Strecke begab. Und Hamilton musste eine Strafe wegen eines Fehlstarts befürchten. Hinzu kam eine Untersuchung gegen Lawson wegen der Kollision mit Bottas, und der Neuseeländer kassierte kurz darauf eine 10-sec-Zeitstrafe.

Stroll stellte seinen GP-Renner in der zehnten Runde an der Box ab, für ihn war das Rennen gelaufen. Für Spannung sorgte Magnussen mit einem Überholmanöver an Tsunoda, mit dem er sich auf die neunte Position schob – auch das notierten sich die Regelhüter.

An der Spitze hatte Verstappen eine Lücke von mehr als zwei Sekunden auf Norris herausgefahren, und auch der McLaren-Star hatte einen kleinen Vorsprung auf Russell. In Runde 14 kam, was kommen musste: Hamilton bekam eine 5-sec-Strafe für den Fehlstart. Alonsos Ausritt und Rückkehr auf die Strecke blieb hingegen ohne Folgen, genauso wie die Szene zwischen Magnussen und Tsunoda.

Die Reihenfolge vor den ersten regulären Boxenstopps lautete in Runde 20: Verstappen vor Norris, Russell, Piastri, Leclerc, Sainz, Pérez, Hamilton, Magnussen, Gasly, Alonso, Zhou, Tsunoda, Bottas, Albon, Hülkenberg und Lawson. Lange blieb es aber nicht dabei, denn Bottas überholte Tsunoda, der damit nunmehr Vierzehnter war.

George Russell fällt zurück

In Runde 24 legte Russell seinen Stopp ein, der ganze sieben Sekunden dauerte, weil der rechte Hinterreifen nicht gleich abmontiert werden konnte. Durch den langsamen Reifenwechsel verlor der Brite drei Positionen.

Obwohl auf der Start-Ziel-Geraden der Rückspiegel von Albon lag und die Rennleitung gleich mehrere Male für kurze Zeit Doppelgelb zeigen liess, kam keine Gelbphase, die lange genug dauerte, damit das Teil – das nicht auf der Ideallinie lang – entfernt werden konnte. Verstappen ging in einer er kurzen Gelbphasen vom Gas, der hinter ihm fahrende Lando Norris nicht, und der Niederländer forderte sein Team über Funk auf, das zu melden. Doch vorerst gab es keine Reaktion von den Regelhütern.

In Runde 34 erwischte Bottas den Rückspiegel, der immer noch auf der Start-Ziel-Geraden lag. Während der Finne Glück im Unglück hatte, lief es für seinen früheren Teamkollegen Hamilton schlechter, sein linker Vorderreifen war platt – und auch Sainz war mit einem kaputten linken Vorderreifen unterwegs.

Hamilton steuerte nach einer langen Fahrt im Schleichgang in Runde 36 die Box und in der Boxengasse wurde es plötzlich hektisch, denn in Runde 36 schickte die Rennleitung endlich das Safety-Car auf die Piste. Verstappen, Norris, Leclerc, Pérez und Gasly nutzten die Gelegenheit, um neue Reifen zu holen, während Piastri das Nachsehen hatte, weil er kurz vor der Safety-Car-Phase an der Box gewesen war.

Immer mehr Piloten absolvierten ihren Boxenstopp – und auch Russell steuerte noch einmal die Box an. Danach lautete die Reihenfolge Verstappen, Norris, Leclerc, Piastri, Pérez, Gasly, Russell, Sainz, Alonso, Zhou, Magnussen, Tsunoda, Albon, Hülkenberg, Lawson, Hamilton und Bottas. Russell ärgerte sich am Funk über die Entscheidung seines Teams, erneut harte Reifen aufzuziehen.

Strafen für Lando Norris und Lewis Hamilton

Die Wiederholung der Boxenstopp-Aufnahmen von Alonso offenbarten, dass der Altmeister nach dem Reifenwechsel neben Magnussen die Boxengasse entlang brauste und beim Boxengassenausgang überholte.

Der zweifache Champion hatte sich wieder Medium-Reifen geben lassen und verfolge damit jene Strategie, die sich Russell gewünscht hätte. Derweil beschwerte sich Norris über die Fahrweise des vor ihm liegenden Hamilton, der bei der Fahrt durch die Boxengasse – durch die das Feld geführt wurde – erst beschleunigte und dann in die Eisen stieg.

In Runde 39 bog Mayländer wieder an die Box ab und Norris griff auf der Start-Ziel-Geraden gleich an, doch Verstappen konnte die Führung verteidigen. Lange durften die GP-Stars nicht Gas geben, denn diesmal war es Pérez, der erst keinen Vortrieb mehr hatte und sich dann von der Strecke drehte. Auch Hülkenberg stellte seinen Haas-Renner neben der Strecke ab, nachdem er sich von der Strecke gedreht hatte.

Erneut kam das Safety-Car zum Einsatz, und Tsunoda und Lawson bogen an die Box ab. Die Regelhüter schauten sich endlich an, was Verstappen bereits seit längerer Zeit gefordert hatte: Norris’ Versäumnis, während der Gelbphase vom Gas zu gehen. Der Brite kassierte kurz darauf eine 10-sec-Stop-and-Go-Strafe.

15 Runden vor dem Ende wurde das Rennen wieder freigegeben und Verstappen schaffte es erneut, die Spitzenposition zu verteidigen. Piastri bat das McLaren-Team, die Daten des linken Vorderreifens zu prüfen, weil er Vibrationen spürte und Funken sprühen sah, und das Team gab Entwarnung. Keine gute Nachricht gab es für Hamilton, der eine Durchfahrtsstrafe kassierte, weil er in der Boxengasse zu schnell unterwegs gewesen war.

Späte Strafe für George Russell

Nachdem Norris seine Strafe absolviert hatte, lag er am Ende des Feldes. In Runde 48 absolvierte Hamilton seine Durchfahrtsstrafe und fiel hinter Norris zurück. Sein Wunsch, das Auto abzustellen, wurde vom Team nicht erfüllt, der siebenfache Weltmeister wurde erst angewiesen, weiterzufahren, nach dem Absolvieren der Strafe wurde er an die Box gerufen, um das Auto abzustellen, doch vorerst fuhr er weiter.

Die Reihenfolge lautete in Runde 50: Verstappen vor Leclerc, Piastri, Russell, Gasly, Sainz, Alonso, Zhou, Magnussen, Albon, Bottas, Tsunoda, Lawson, Norris und Hamilton. Doch dabei blieb es nicht, Norris arbeitete sich nach vorne und überholte erst Lawson, dann Tsunoda.

Danach nahm er Bottas ins Visier. Der Finne fuhr aber seine eigene Aufholjagd und überholte Albon, womit er in den Punkten war. Allerdings machte hinter ihm auch Norris kurzen Prozess mit Albon, der zu allem Übel auch eine 10-sec-Zeitstrafe kassierte, weil er zuvor eine unliebsame Berührung mit Magnussen verursacht hatte.

Auch das Glück von Bottas währte nicht lange, denn kurz darauf verdrängte ihn Norris vom letzten Punkterang. Auch Hamilton arbeitete sich nach vorne und überholte die beiden Racing Bulls-Piloten Lawson und Tsunoda.

Nach 57 spannenden Rennrunden holte sich Max Verstappen den 63. GP-Sieg seiner Karriere vor Leclerc und Piastri. Dahinter kamen Russell, Gasly, Alonso, Zhou, Magnussen und Norris auf den weiteren Punkterängen ins Ziel. Auch Bottas, Hamilton, Tsunoda, Lawson und Albon sahen die Zielflagge. Russell kassierte zum Schluss noch für ein Safety-Car-Vergehen eine 5-sec-Zeitstrafe, die allerdings nichts an der Reihenfolge änderte.

Katar-GP, Losail International Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:31:05,323 h
02.
Charles Leclerc (MC), Ferrari, +6,031 sec
03.
Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,819
04. George Russell (GB), Mercedes, +14,104
05. Pierre Gasly (F), Alpine, +16,782
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +17,476
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +19,867
08. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +25,360
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, +32,177
10. Lando Norris (GB), McLaren, +35,762
11. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +50,243
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +56,122
13. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:01,100 min
14. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:02,656
15. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
Out
Nico Hülkenberg (D), Haas, Dreher
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Antriebsschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Kollisionsschäden
Esteban Ocon (F), Alpine, Unfall
Franco Colapinto (RA), Williams, Unfall

WM-Stand (nach 23 von 24 Grands Prix und 6 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 429 Punkte
02. Norris 349
03. Leclerc 341
04. Piastri 291
05. Sainz 272
06. Russell 235
07. Hamilton 211
08. Pérez 152
09. Alonso 68
10. Hülkenberg 37
11. Gasly 36
12. Tsunoda 30
13. Stroll 24
14. Ocon 23
15. Magnussen 16
16. Albon 12
17. Daniel Ricciardo (AUS) 12
18. Oliver Bearman (GB) 7
19. Colapinto 5
20. Zhou 4
21. Lawson 4
22. Bottas 0
23. Logan Sargeant (USA) 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 640 Punkte
02. Ferrari 619
03. Red Bull Racing 581
04. Mercedes 446
05. Aston Martin 92
06. Alpine 59
07. Haas 54
08. Racing Bulls 46
09. Williams 17
10. Sauber 0

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