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Carlos Sainz: «Im Ferrari schon an Williams gedacht»

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Für Carlos Sainz (30) hat sein neues F1-Kapitel Williams positiv begonnen: Platz 2 beim Abu Dhabi-Nachsaisontest. «Noch als ich am GP-Wochenende Ferrari fuhr, dachte ich schon an den Williams-Test.»

Der vierfache GP-Sieger Carlos Sainz überlässt nur wenig dem Zufall. Von seinem langjährigen Ferrari-Stallgefährten Charles Leclerc gab es am Yas Marina Circuit sehr viel Lob. Der Monegasse sagte: «Ich kenne keinen Piloten, der sich bei der Arbeit mehr reinhängen würde als Carlos. Ich habe von ihm viel lernen können.»

Sainz wäre nicht Sainz, hätte er beim WM-Finale von Abu Dhabi nicht zwei Herzen in der Brust gehabt. «Klar hat es weh getan, Ferrari zu verlassen, aber gleichzeitig dachte ich am ganzen GP-Wochenende bereits an den Nachsaisontest, wenn ich das erste Mal im Williams sitze.»

Der WM-Fünfte von 2021, 2022 und 2024 weiter: «Ich sagte mir im Ferrari immer wieder – ich muss mir unbedingt merken, wie sich das Auto in dieser oder jener Kurve anfühlt. Denn ich wollte diese Eindrücke optimal umsetzen in meine ersten Auftritte hier mit Williams am Montag und am Dienstag. Es war mir sehr wichtig, dass ich einen direkten Vergleich finde zwischen dem Fahrverhalten des Williams und des Ferrari.»

Carlos setzte sich zu Beginn der Nachsaisontests sofort an die Spitze, dann rückte kurz sein früherer Ferrari-Kollege Charles Leclerc auf P1, aber der Madrilene konterte.

Gewiss, die Bestzeit beim Nachsaisontest schüttet nicht mehr Preisgeld und WM-Punkte gibt’s auch keine, aber als Motivations-Turbo für eine Mannschaft kann so etwas nie schaden. Schon gar nicht für die geschundenen Seelen der Williams-Mechaniker, die im letzten Saisonviertel einen Totalschaden nach dem anderen abgeliefert erhielten von Franco Colapinto und Alex Albon.

Sainz, in weissem Overall und mit weissen Helm an der Arbeit: «Auch nach einer so langen Saison war ich extrem motiviert, endlich in den Williams zu springen.»

Der Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende gibt zu: «Es war mir wichtig, dass ich die Saison mit Ferrari auf einer positiven Note beendet, am liebsten wäre mir natürlich ein Sieg gewesen. Dazu war aber McLaren zu schnell. Ich wollte der Ferrari-Mannschaft Dankeschön sagen in Form eines Podestplatzes.»

«Aber es ging auch im mich selber. Ganz ehrlich, ich weiss ja nicht, wann ich mit Williams die nächste Gelegenheit erhalte, aufs Siegerpodest zu gelangen. Niemand kann sagen, wie lange es dauert, bis wir das zusammen schaffen.

Kurzer Blick in die Statistik: In den vergangenen acht Jahren gab es für Williams nur zwei Podestplatzierungen – für George Russell als Zweiter beim Skandal-GP von Belgien 2021 (nur ein paar Runden hinter dem Safety-Car) sowie beim Ausfallrennen 2017 in Baku, als Lance Stroll in Aserbaidschan den dritten Platz herausfuhr.

Sainz weiter: «Williams-Teamchef James Vowles hat die ganze Mannschaft darauf eingestimmt: 2025 wird ein schwieriges Jahr. Dann aber kommt die Saison 2026 mit einem komplett frischen Reglement.»

«Ich für meinen Teil habe unter Beweis gestellt, dass ich um Podestplätze und Siege kämpfen kann. Und diese Erfahrung will ich einbringen, um Williams wieder zu einem Top-Team zu machen. Wie lange das dauert? Ich weiss es nicht.»

Nachsaisontest Abu Dhabi

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:23,510 (134 Runden)
02. Carlos Sainz (E), Williams, 1:23,635 (146)
03. George Russell (GB), Mercedes, 1:23,789 (134)
04. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:23,856 (113)
05. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:23,873 (61)
06. Ayumu Iwasa (J), Racing Bulls, 1:24,100 (110)
07. Pato O’Ward (MEX), McLaren, 1:24,222 (116)
08. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:24,268 (137)
09. Paul Aron (EST), Alpine, 1:24,275 (121)
10. Esteban Ocon (F), Haas, 1:24,305 (119)
11. Luke Browning (GB), Williams, 1:24,375 (105)
12. Ryo Hirakawa (J), Haas, 1:24,435 (133)
13. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:24,440 (159)
14. Arthur Leclerc (MC), Ferrari, 1:24,576 (68)
15. Isack Hadjar (F), Red Bull Racing, 1:24,632 (125)
16. Lando Norris (GB), McLaren, 1:24,678 (84)
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:24,689 (127)
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:24,738 (130)
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:24,838 (72)
20. Jak Crawford (USA), Aston Martin, 1:24,997 (109)
21. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin, 1:25,014 (146)
22. Frederik Vesti (DK), Mercedes, 1:25,159 (55)
23. Antonio Fuoco (I), Ferrari, 1:25,238 (73)

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