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Russell/Bottas (Mercedes): Aus Feind wird Freund

Von Rob La Salle
Imola 2021: Vorne der kaputte Mercedes von Bottas, hinten der kaputte Williams von Russell

Imola 2021: Vorne der kaputte Mercedes von Bottas, hinten der kaputte Williams von Russell

​In Imola 2021 gerieten Mercedes-Junior George Russell und der damalige Mercedes-Stammfahrer Valtteri Bottas heftig aneinander und sparten danach nicht mit gegenseitigen Beschuldigungen. Heute ist alles anders.

Die Szene ereignete sich in der 32. Runde des Imola-GP 2021, auf der Anfahrt zur Tamburello-Kurve. George Russell griff Valtteri Bottas an, verlor die Kontrolle über seinen Renner und räumte beim Abflug auch den Mercedes-Piloten ab. Obwohl der Crash bei hoher Geschwindigkeit passierte, blieben die Beteiligten zum Glück unverletzt.

Beide brachten gleich nach dem Aussteigen wild gestikulierend ihren Missmut zum Ausdruck (Bottas zeigte Russell sogar den Stinkefinger), und der Ärger war auch nicht verflogen, als das Duo vor die TV-Kameras trat, um über die Kollision zu sprechen.

Russell beschwerte sich über die Fahrweise von Bottas und unterstellte dem WM-Zweiten von 2020, sich auf gefährliche Art und Weise verteidigt zu haben.

Russell: «Weil ich den Heckflügel flach gestellt hatte und auch im Windschatten lag, kam ich mit einem grossen Speed-Überschuss an, und als ich rauszog, um vorbeizuziehen, rückte er ganz leicht nach rechts. Das ist ein taktisches Verteidigungsmanöver, das Fahrer in der Vergangenheit wagten, im Stil von Max Verstappen anno 2015. Es gibt aber eine Vereinbarung unter Fahrern, dass wir so etwas nicht mehr machen, weil es unglaublich gefährlich ist.»

Auf die Frage, was er Bottas nach dem Ausfall zugerufen habe, erklärte der junge Mercedes-Zögling: «Ich fragte ihn, ob er uns umbringen will.»

Bottas selbst bewertete die Szene natürlich völlig anders, er stellte klar: «Russell ist der Schuldige, ganz klar, ich habe das nicht verursacht, sein Manöver war etwas gar ehrgeizig. Es war ein ziemlich heftiger Abflug mit viel Speed, es hätte also viel schlimmer ausgehen können. Ich weiss nicht, wie er sich da herausreden will. Es war gänzlich sein Fehler.»

Das Pikante am Ganzen: Längst war in der Vollgasbranche klar, dass ab 2022 Russell im Mercedes sitzen würde, nicht mehr Bottas.

Aber aus Feind wird Freund, denn heute ist alles anderes: 2025 tritt George Russell als Team-Leader bei Mercedes an, und der bei Sauber/Audi ausrangierte Bottas ist als Test- und Ersatzfahrer zur Marke mit dem Stern zurückgekehrt.

Russell heute über den 35-jährigen Finnen: «Die reiche Erfahrung von Valtteri wird für uns enorm wichtig sein. Jemanden mit so viel Renn- und Simulator-Know how zu haben, der das Team zudem noch genau kennt, das wird grossartig sein.»

«Vor einigen Jahren hatte man leicht den Eindruck gewinnen können, dass wir keine enge Beziehung zueinander hatten, aber wir sind beide Profis, und unsere Beziehung ist im Laufe der Jahre gewachsen, wir reisen oft zusammen und sehen uns in Hotels oder im Fitness-Studio.»


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