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Kuriose rote Flaggen in der F1: Priester, Hund, Gully

Von Silja Rulle
Beim Stromausfall an der Strecke konnte bei Ferrari nur mit Notstromlicht gearbeitet werden, gefahren wurde eine Stunde lang nicht

Beim Stromausfall an der Strecke konnte bei Ferrari nur mit Notstromlicht gearbeitet werden, gefahren wurde eine Stunde lang nicht

Bei den Bahrain-Tests kam es zu mehreren kuriosen roten Flaggen. Nicht das erste Mal, dass wegen Pleiten, Pech und Pannen auf der Strecke eine Formel-1-Session unterbrochen werden musste. Eine Sammlung.

Ungewöhnliches Bild bei den Formel-1-Tests in Bahrain: Die Autos fuhren beinahe reibungslos – aber die Strecke sorgte für Probleme! Insgesamt vier kuriose rote Flaggen gab es an den drei Testtagen – allesamt durch Vorkommnisse auf der Strecke ausgelöst, die überhaupt nichts mit den Formel-1-Autos zu tun hatten. 

Am Mittwoch fiel für eine Stunde lang der Strom aus. Bis auf die Startampel und die dazugehörige Werbebande ging an der Strecke zunächst nichts mehr. Die Streckenposten mussten händisch die roten Flaggen schwenken – und die Mechaniker in den Garagen die Autos mit Taschenlampen entgegennehmen. Zum Glück fiel der Strom aus, als noch Dämmerlicht da war und nicht etwas später in der kompletten Dunkelheit. Ein Problem an einem Umspannwerk in der Nähe der Strecke hatte den insgesamt einstündigen Stromausfall ausgelöst. 

In den nächsten Tagen ging das Pannenfestival weiter: Am Freitag lagen plötzlich Glasscherben auf der Start-Ziel-Geraden. Eine Scheibe hatte sich aus dem Häuschen auf Höhe von Start/Ziel gelöst und war auf die Strecke gefallen – und dort zerborsten. Rot für die Reinigungsarbeiten! 

Die frisch gefegte Strecke war dann gerade wieder freigegeben – und dann kam direkt wieder Rot! Denn ein Quad war noch auf der Strecke unterwegs, als die ersten Autos gerade die Boxengasse verließen. 

Am Nachmittag dann das nächste Kuriosum: Kurz nach Beginn der Session gab’s wieder Rot, weil ein Bus noch in einer Auslaufzone der Strecke unterwegs war. 

Die meisten roten Flaggen werden wegen Unfällen geschwenkt. In der Formel 1 kommt es aber immer wieder auch zu solchen kuriosen roten Flaggen. Wir haben eine Liste der lustigsten Pannen-Rotphasen für Sie – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Strecke fällt auseinander

In Bahrain löste sich eine Glasscheibe – die Klassiker der kaputten Teile an einer Rennstrecke sind eigentlich die Kerbs oder bei Stadtkursen lose Gullydeckel.

Beim Premierenrennen auf dem Kurs über den Las Vegas Strip 2023 löste sich ein Gullydeckel, schlug von unten in den Boliden von Carlos Sainz und brachte den Rennbetrieb stundenlang zum Erliegen. Erst nachdem die anderen Gullys neu verschweißt wurden, konnte es weitergehen.

Auch auf dem Stadtkurs in Baku löste sich 2019 ein Gullydeckel und schlug in den Unterboden von George Russells Williams. Beim Abtransport des kaputten Autos rammte der Kran dann noch eine Fußgängerbrücke – und Hydraulikflüssigkeit des Krans tropfte in den Williams. Absolute Spitze im Pannen-Bingo!

Ein lockerer Kanaldeckel in Montreal löste 1990 sogar einen Unfall aus, 2017 in Malaysia lockerte sich eine Regenrinne und erwischte das Auto von Romain Grosjean. 

Immer wieder lockern sich beim Überfahrend durch die Autos auch Randsteine. Besonders langwierig waren die Reparaturarbeiten in Bahrain vor einem Jahr. 

In Monaco verselbstständigten sich 2024 ein paar Werbebanden und verfingen sich in den vorbeifahrenden Autos. Lando Norris erwischte es besonders schlimm, seine Mechaniker mussten viel Plastik aus der Vorderradaufhängung ziehen. In Abu Dhabi tropfte 2023 Wasser aus einer Brücke über die Strecke.

Die Natur holt sich die Strecke zurück

Viele Strecken liegen mitten in der Natur. Immer wieder kreuzen daher auch mal Tiere die Rennstrecke. Die meisten Begegnungen zwischen Formel 1 und Tierwelt gehen zum Glück glimpflich aus.

In Montreal sind es meist Murmeltiere, in Singapur Warane («Godzilla» getauft von Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen), in Monza und Spielberg ist von Rehen über Hasen bis hin zu Eichhörnchen oft der halbe Wald mit von der Partie. In Indien 2011 oder Bahrain 2020 sorgten aber auch streunende Hunde für eine Unterbrechung der Renn-Action. 

Das Wetter spielt nicht mit

Der Klassiker der roten Flaggen! Dauerregen brachte 2021 das Rennwochenende in Spa zum Erliegen. Weil die Strecke komplett nass und die Sicht zu schlecht war, wurde zum Rennen die rote Flagge geschwenkt. Am Ende wurden bekanntlich nur zwei Runden hinterm Safety-Car gefahren. 

2022 in Monaco hatte es vor Rennbeginn so stark geregnet, dass die Streckentechnik beeinträchtigt war. Entsprechend wurde das Rennen erst mit roter Flagge abgebrochen und verspätet gestartet.

Regen ist regelmäßig ein Problem, aber auch Nebel brachte schon den Rennbetrieb zum Erliegen. Denn die Regel lautet: Kann der Rettungshubschrauber im Notfall nicht starten, wird aus Sicherheitsgründen nicht gefahren. 2020 musste ein Training wegen starken Nebels verschoben werden – in der Eifel ein häufiger auftretendes Problem. 1968 wurde bei dichtem Nebel aber trotzdem gefahren. 

Menschen laufen über die Strecke 

Immer wieder kommt es auch durch Menschen auf der Strecke zu brenzligen Unterbrechungen. Der wohl berühmteste Streckenstürmer der Formel 1 ist Neil Horan. Der irische Endzeit-Priester mit dem markanten grünen Outfit, der auch Olympia in Athen störte, stürmte 2003 in Silverstone die Strecke.

2023, ebenfalls in Silverstone, stürmten Aktivisten einer Klimagruppe die Rennstrecke. Als sie sich auf den Asphalt setzten, war das Rennen jedoch schon mit roter Flagge abgebrochen, weil Zhou Guanyu einen Unfall hatte.

Ein Spaziergänger in Singapur 2015, den Sebastian Vettel auf der Strecke entdeckte, löste nur die doppelte gelbe Flagge aus. Zum Glück passierte auch hier nichts!

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