Damon Hill: Sky-Aus – zu wenig schön fürs Fernsehen?
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So wurde Damon Hill im November 2024 von Sky verabschiedet
Zuerst waren viele Fans überrascht, dann äusserten sie sich mehrheitlich enttäuscht: Damon Hill hat bei Sky keinen neuen Vertrag mehr erhalten und wird 2025 für die Briten nicht mehr vor dem Mikro stehen.
Der Formel-1-Champion des Jahres 1996 sagte damals: «Das waren fantastische 13 Jahre mit Sky Sports F1, aber alle guten Dinge gehen einmal zu Ende. Ich werde die beeindruckendste Gruppe von Profis, mit denen ich je zusammenarbeiten durfte, vermissen. Und ich freue mich auf neue Herausforderungen.»
Natürlich wurde darüber spekuliert, was letztlich den Ausschlag dazu gab, dass der 64-jährige Hill ausgemustert wurde. Bis heute kursiert: So wie Johnny Herbert (ebenfalls abserviert) hatte sich Hill überaus kritisch zu Max Verstappen geäussert und mit dieser Kritik selber Kritik erzeugt. Nur ein Zufall?
«Ich würde gerne glauben, dass mein Abgang nichts mit Verstappen zu tun hat», sagt der 22-fache GP-Sieger Hill nun im Telegraph. «Aber ich hatte schon so eine Ahnung, dass das wohl zu Ende gehen würde, denn ich fühlte mich im vergangenen Jahr ein wenig zur Seite gedrängt und wurde lediglich für nicht so attraktive Läufe aufgeboten. Sie haben halt jüngere, frischere Leute angestellt – wie Jenson Button oder Nico Rosberg.»
Hill halb ernsthaft, halb ironisch: «Ich kann das auch nachvollziehen, sie stehen dem Geschehen zeitlich etwas näher als ich, und unterm Strich reden wir hier von Fernsehen – da musst du als Sender ein wenig Augenschmaus bieten.»
Hill betont: «Ich finde, Sky macht einen glänzenden Job, und Martin Brundle ist ein Genie.» Der hatte selber schon anklingen lassen, er wisse nicht, ob er nicht vielleicht der Nächste sei, der gehen müsse.
Und was macht nun Damon Hill? Der Sohn der englischen Rennfahrerlegende Graham Hill antwortet: «Nun, ich muss schliesslich etwas arbeiten, und es gibt auch einige Angebote. Ich werde nach Melbourne fliegen zum WM-Auftakt und dort für das australische Network 10 arbeiten.»
«Aber ich werde darüber hinaus gewiss nicht um die Welt jetten, nur um dann etwas nutzlos im Fahrerlager herumzustehen. Bei Sky hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich mich nicht ideal einbringen konnte. Da gab es das eine oder andere Interview, das ich gerne für den Sender gemacht hätte, doch die Zeit dazu fehlte leider. Aber ich will nicht jammern – ich habe das damals als Aushilfsjob übernommen und bin 13 Jahre geblieben.»
Hill kann sich durchaus vorstellen, bei einem Rennstall tätig zu sein. «Das wäre fabelhaft. Ich bin der geborene Wettbewerber, das steckt mir im Blut, und es wäre schön, jemanden auf diese Weise zu unterstützen.»