Formel 1: Hamilton überraschte Leclerc

David Coulthard spricht Klartext: «Das ist Bullshit»

Von Vanessa Georgoulas
David Coulthard

David Coulthard

Die Frage, wann die nächste Frau in der Formel-1-Startaufstellung stehen wird, sorgt immer wieder für Diskussionen darüber, ob eine Frau ein GP-Auto schnell bewegen kann. David Coulthard hat eine klare Meinung dazu.

Dass Frauen in der Formel 1 antreten können, wurde in der Vergangenheit bereits bewiesen. Die erste Rennfahrerin, die an einem zur Weltmeisterschaft gehörenden Formel-1-GP teilgenommen hat, war Maria Teresa de Filippis im Jahr 1958. Die jüngste Teilnahme einer Frau an einem WM-Lauf der Formel 1 liegt nicht ganz so weit zurück.

Beim Österreich-GP 1976 war Lella Lombardi zum letzten Mal mit von der Partie, es war ihre zwölfte und letzte GP-Teilnahme. Die Italienerin beendete den GP auf dem zwölften Rang. Im Jahr zuvor holte sie beim Grossen Preis von Spanien auf dem Circuit de Montjuïc den sechsten Platz. Weil das Rennen vorzeitig abgebrochen wurde, gab es für die WM-Einundzwanzigste des Jahres 1975 nur einen halben WM-Zähler. Das ist bis heute die einzige Punktefahrt einer Rennfahrerin in der Formel 1.

Das letzte Mal, dass eine Frau im Rahmen eines GP-Wochenendes auf die Strecke ging, ist im Vergleich noch nicht so lange her: Susie Wolff rückte 2014 und 2015 im Williams zu insgesamt vier Einsätzen im ersten Training aus. Zuvor hatte Giovanna Amati 1992 im Qualifying von Brasilien erfolglos versucht, sich für das Rennen zu qualifizieren. Und da war auch noch Desiré Wilson, die 1980 beim nicht zur WM zählenden Rennen in Kyalami teilgenommen hatte.

Dennoch wird immer wieder darüber diskutiert, ob Frauen überhaupt in der Lage seien, in der Formel 1 mitzukämpfen. Für Kontroversen sorgte Danica Patrick im Sommer 2023, als sie erklärte: «Unterm Strich ist dieser Sport von Natur aus maskulin. Er ist aggressiv. Du musst einen Rennwagen unter Kontrolle behalten und nicht nur das. Dazu kommt eine mentale Einstellung, die einfach nicht dem weiblichen Geist entspricht.»

Die frühere IndyCar- und Nascar-Pilotin erläuterte: «Ich weiss von mir selber, wie ich reagiert habe, wenn mir einer das Leben schwermachen wollte. Ich schaltete in diesen aggressiven Modus, in diesen Killer-Modus. Du musst es ihnen zeigen wollen, und das ist keine typisch weibliche Reaktion. Ich weiss das, denn ich habe mit vielen Freundinnen gesprochen, und die sagten immer – so denke ich selber nicht.»

Davon hält David Coulthard wenig. Der GP-Veteran sprach im Interview mit der «Daily Mail» Klartext und schimpfte: «Dass Frauen nicht über die nötige Kraft verfügen, um Formel 1 zu fahren, ist Bullshit.» Deshalb gehe er davon aus, dass es in Zukunft wieder eine Frau in die Formel-1-Startaufstellung schafft.

Dazu sei aber das richtige Training nötig, so der Schotte, der in seiner aktiven Karriere 13 GP-Siege errungen hat. «Wer nicht trainiert, hat nicht die nötige Fitness für den Motorsport – das gilt für Frauen genauso wie für Männer.» Als ein Förderer der F1-Academy-Vorgängerserie «W Series» habe er bei der Fahrerauswahl festgestellt, dass nicht alle Teilnehmerinnen fit genug waren.

«Da liegt das Problem, denn es gibt keinen physischen Grund, warum Frauen das nicht können sollten. Wir wissen sehr genau, welche körperlichen Voraussetzungen nötig sind, und Frauen sind durchaus in der Lage, diese Anforderungen zu erfüllen», fügte der 53-Jährige an.

Am Ende zähle die Stoppuhr, und nicht das Geschlecht, stellte Coulthard daraufhin klar. Und er ergänzte: «Das hat nichts mit meiner Meinung zu tun, dass eine Frau in die Formel 1 aufsteigen wird, das ist eine Tatsache. Nur kann ich nicht sagen, wer diese Frau sein wird. Aber ich kann versichern, dass jedes Team in der Boxengasse eine Frau sofort unter Vertrag nehmen würde, wenn sie über das nötige Potenzial verfügt.»

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