Formel 1: Hamilton überraschte Leclerc

Ralf Schumacher: «Könnte eine Überraschung werden»

Von Vanessa Georgoulas
Pierre Gasly hinterliess bei den Vorsaison-Testfahrten in Bahrain einen starken Eindruck

Pierre Gasly hinterliess bei den Vorsaison-Testfahrten in Bahrain einen starken Eindruck

Formel-1-Veteran Ralf Schumacher hat die Testfahrten in Bahrain mitverfolgt und ist sich sicher: Die Fans dürfen sich auf eine spannende Saison freuen. Der Sky-Experte erklärt, wer für eine Überraschung sorgen könnte.

Nur noch knapp eine Woche müssen sich die Formel-1-Fans gedulden, dann starten die GP-Stars im Albert Park von Melbourne in die neue Saison. In dieser bleibt fast alles beim Alten, wenn es um das Regelwerk geht. Doch angesichts der vielen Fahrer-Wechsel in den Teams – nur bei Aston Martin und McLaren ändert sich nichts am Piloten-Line-up – müssen sich die Fans auch an Neuerungen gewöhnen.

Ungewöhnlich ist etwa der Anblick von Lewis Hamilton im roten Ferrari, schliesslich vollbrachte der siebenfache Champion seine Glanztaten in den vergangenen zwölf Jahren mit dem Mercedes-Stern auf seinem Dienstfahrzeug. Auch dass Red Bull Racing-Champion Max Verstappen mit Liam Lawson einen neuen Teamkollegen an seine Seite bekommen hat, zeichnete sich im vergangenen Jahr zwar ab, fühlt sich aber dennoch neu an.

Langweilig dürfte es auch nicht mit Blick auf das Kräfteverhältnis werden. Zwar gilt der letztjährige Team-Weltmeister McLaren nach den Testfahrten in Bahrain als grosser Favorit, dennoch rechnen alle GP-Beobachter und Formel-1-Fahrer mit einem hart umkämpften Feld. Im Sky-Podcast «Backstage Boxengasse» sagt etwa Ralf Schumacher dazu: «Man konnte bereits im vergangenen Jahr deutlich sehen, dass die Teams näher zusammenrücken.»

«Offenbar hat Ferrari einen Schritt nach vorne gemacht. Bei Red Bull Racing sieht es noch etwas schwieriger aus, aber Max Verstappen ist mit dem Auto etwas zufriedener als im vergangenen Jahr. Es reagiert auf die Änderungen an der Fahrzeug-Abstimmung. Und McLaren ist sowieso vorne. Das heisst, wir können uns auf einen Dreikampf, wenn nicht sogar auf einen Vierkampf an der Spitze freuen», zählt der GP-Veteran auf.

Für eine Überraschung könnte aber auch ein Team sorgen, das bereits im vergangenen Jahr in São Paulo alle erstaunte: Das Alpine-Team habe eine gute Figur gemacht, betont der 49-Jährige. «Alpine war ganz schön stark», hält der sechsfache GP-Sieger fest. «Dieses Team könnte mit Gasly eine kleine Überraschung werden, wenn auch nicht bei jedem Rennen. Aber wenn die Regeln so lange stabil bleiben, dann kommt irgendwann natürlich jeder an den Punkt, an dem er ein konkurrenzfähiges Auto hat.»

In der kombinierten Test-Zeitenliste von Bahrain schaffte es Gasly als Neunter in die Top-10. Sein Rookie-Teamkollege Jack Doohan drehte die zwölftschnellste Runde des Tests. In der Fleiss-Tabelle der Teams belegte Alpine mit 405 gefahrenen Test-Runden den vierten Platz und reihte sich damit noch vor den Top-Teams Ferrari, McLaren und Red Bull Racing ein.

Bahrain-Wintertest, 26.–28. Februar 2025

01. Carlos Sainz (E), Williams, 1:29,348 (DO)
02. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:29,379 (DO)
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:29,431 (DO)
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:29,545 (FR)
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,566 (FR)
06. Alex Albon (T), Williams, 1:29,650 (FR)
07. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:29,784 (DO)
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:29,940 (FR)
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,040 (FR)
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,229 (DO)
11. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:30,252 (DO)
12. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:30,368 (DO)
13. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,430 (MI)
14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:30,497 (FR)
15. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:30,675 (DO)
16. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,700 (DO)
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:30,728 (FR)
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:31,057 (DO)
19. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:31,457 (DO)
20. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,361 (FR)

MI = Zeit vom Mittwoch, 26. Februar
DO = Zeit vom Donnerstag, 27. Februar
FR = Zeit vom Freitag, 28. Februar

Gefahrene Runden nach Team, alle 3 Testtage (26.-28.2):

1. Mercedes: 458  
2. Haas: 457  
3. Racing Bulls: 454  
4. Alpine: 405  
5. Williams: 395  
6. Ferrari: 382  
7. McLaren: 381  
8. Sauber: 354  
9. Aston Martin: 306  
10. Red Bull Racing: 304 

Gefahrene Runden nach Fahrer, alle 3 Testtage (26.-28.2): 

1. Esteban Ocon: 260
2. Isack Hadjar: 243
3. George Russell: 232
4. Kimi Antonelli: 226
5. Charles Leclerc: 220
6. Yuki Tsunoda: 211
7. Jack Doohan: 209
8. Alex Albon: 200
9. Oliver Bearman: 197
10. Pierre Gasly: 196
11. Carlos Sainz: 195
12. Oscar Piastri: 195
13. Lando Norris: 186
14. Nico Hülkenberg: 180
15. Gabriel Bortoleto: 174
16. Fernando Alonso: 173
17. Lewis Hamilton: 162
18. Max Verstappen: 155
19. Liam Lawson: 149
20. Lance Stroll: 133

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