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Lewis Hamilton (Ferrari) warnt: «Das wird ein Schock»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton ist auf nasser Bahn einer der besten Formel-1-Piloten. Aber vor dem WM-Auftakt in Melbourne gibt der Ferrari-Star zu – er ist verunsichert.

Achter Startplatz zum ersten Grand Prix mit Ferrari: Klar hat sich das Lewis Hamilton anders vorgestellt, der erfolgreichste aller Formel-1-Fahrer. Vor dem WM-Start, der wohl auf regennasser Bahn stattfinden wird (Regen-Wahrscheinleichkeit bei mehr als 80%), wirkt der siebenfache F1-Champion verunsichert.

In einer Medienrunde am Albert Park Circuit sagt der Australien-GP-Sieger von 2008 (mit McLaren) und 2015 (mit Mercedes): «Das alles bringt mich ein eine ziemlich unbequeme Ausgangslage. Wenn es wirklich regnen sollte, dann wird das ein Schock. Ich werde sehr viel in sehr kurzer Zeit lernen müssen.»

«Verflixt, ich bin das Auto doch noch keinen Meter auf nasser Bahn gefahren! Ich weiss noch nicht mal, mit welchen Einstellungen an Bord wir den Wagen für Regen trimmen können. Das wird für mich alles Neuland.»

«Ein Beispiel: Ferrari verwendet Bremsen von Brembo. Mit denen bin ich mit einem modernen Formel-1-Auto noch kein Rennen gefahren. Früher habe ich die Mal im Wagen gehabt, aber das ist viele Jahre her. Wie verhalten sich diese Bremsen bei nasser Bahn? Ich habe keinen Schimmer.»

Zur Erinnerung: In den Rennwagen von Mercedes stecken Bremsen von Carbone Industries.

Bei aller Unsicherheit sind tückische Pistenbedingungen normalerweise ein Steilpass für Lewis Hamilton. Je schwieriger es wird, desto eher kann er sein Talent und seine Erfahrung in die Waagschale legen.

Lewis bestätigt denn auch: «Wenn du von so weit hinten wie Startplatz 8 losfahren musst, dann wünschst du dir normalerweise ein Regenrennen. Aber Fakt bleibt: Ich habe drei Installationsrunden, um den Ferrari auf nasser Bahn kennenzulernen, dann geht es ins Rennen.»

Hamilton gibt zu, dass er in dieser Phase bei Ferrari stark von den Ingenieuren abhängig ist: «Hand aufs Herz, ich dachte, dass ich bei meiner Saisonvorbereitung weiter sei. Aber dann ging ich hier in Australien ins erste Training und merkte – okay, da habe ich noch einen weiten Weg vor mir.»

«Es gibt sehr viele Arbeitswerkzeuge, die ich noch nicht richtig verwenden kann. Wenn du über Jahre Teil eines Teams geworden bist, dann gehen dir gewisse Dinge in Fleisch und Blut über. Früher konnte ich zu meinem Renningenieur sagen – Bono, das brauche ich vom Wagen, lass und diese Einstellung oder diese versuchen. Aber das kann ich alles derzeit noch nicht.»

«Der Stand heute bei Ferrari ist eher, dass ich jeden Tag neue Arbeitswerkzeuge kennenlerne und dann frage: ‘Gut, das habe ich noch nie versucht, was bewirkt das?’»

«Bremsen und Fahrzeugbalance durch die Kurven hindurch sind ganz anders als ich es von Mercedes gewohnt war. Die Art und Weise, wie sich die Balance des Autos verändert bei unterschiedlicher Last oder auch in schnellen und langsamen Kurven, das ist alles ungewohnt.»

«Es hat schon seinen Grund, wieso ich hier das ganze Wochenende hinter Charles herfahre. Er spürte seinen Wagen von den ersten Runden an viel besser, das musste ich mir alles erarbeiten, und im Laufe der Zeit konnte ich ihm auch näher rücken.»

Nur drei der zwanzig Fahrer im Feld wissen, wie sich der Albert Park Circuit bei einem Regen-GP anfühlt: Fernando Alonso, Nico Hülkenberg und Lewis Hamilton. Letztmals einen Regen-GP gab es in Melbourne 2010, als es im ersten Teil des Grand Prix regnete und dann abtrocknete. Wie oft bei solchen Bedingungen konnte sich Jenson Button auszeichnen, der Engländer gewann.

Sein damaliger McLaren-Teamgefährte Hamilton entschuldigt sich: «Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, wie das damals gewesen ist. Ihr wisst ja, ich habe da ein ganz schlechtes Gedächtnis. Aber grundsätzlich habe ich mich auf nasser Bahn immer wohlgefühlt.»

Wir helfen der Erinnerung des 105-fachen GP-Siegers gerne nach: 2010 preschte Lewis Hamilton im McLaren von Startplatz 11 zum sechsten Rang. Kann er am Sonntag ebenso viele Ränge gutmachen, würden wir ihn nach dem Australien-GP auf dem Siegerpodest wiederfinden.


Qualifying, Melbourne

01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:15,096 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:15,180
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:15,481
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:15,546
05. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:15,670
06. Alex Albon (T), Williams, 1:15,737
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,755
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:15,973
09. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,980
10. Carlos Sainz (E), Williams, 1:16,082
11. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:16,175
12. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:16,453
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:16,483
14. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:16,862
15. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:17,520
16. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:16,525
17. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:16,579
18. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:17,094
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:17,147
20. Oliver Bearman (GB), Haas, ohne Zeit

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