Leclerc (Ferrari) hinter Hamilton: Das macht Sorgen

Charles Leclerc
Mit Beginn der Sprint-Quali von China ging für Charles Leclerc der entscheidende Speed verloren. In allen drei Segmenten des Abschlusstraining fürs kurze Rennen zog der Monegasse bei Ferrari gegen Lewis Hamilton den Kürzeren, im Sprint dann preschte der Engländer zum umjubelten ersten Sieg in Rot. Leclerc wurde diskreter Fünfter.
In der Quali für den Grand Prix schien Leclerc das Blatt wenden zu können: schneller als Lewis in Q1 und Q2. Aber im entscheidenden Moment des dritten Quali-Segments war der Engländer eben wieder vorne.
Gewiss, wenn Ferrari dabei die Ränge 5 (Hamilton) und 6 (Leclerc) belegt, ist das kein Glockenläuten in Maranello wert, dennoch schmerzt Leclerc die Niederlage gegen Hamilton.
Hatten nicht die ganzen Experten vorhergesagt, dass Leclerc, einer der besten Qualifyer im Feld, Hamilton mindestens in den Abschlusstrainings locker im Griff haben würde?
Der achtfache GP-Sieger Leclerc stuft seine Leistung so ein: «In diesem Abschlusstraining steckte das Potenzial für Pole nicht im Ferrari. Ich fand nie den notwendigen Grip, um mich perfekt einbringen zu können.»
«In Australien war es so, dass wir nicht gut genug gearbeitet hatten. Damals in Melbourne war der Speed im Auto, um in der Nähe von McLaren zu bleiben, mit einem Abstand von vielleicht drei Zehnteln. Aber was wir heute gesehen haben, das ist der echte Speed von Ferrari an diesem Tag in China, mehr ging nicht in der Quali.»
«Herausragend war hier Lewis, der einen sehr, sehr guten Job gemacht hat. In der Quali haben wir ungefähr auf Augenhöhe gearbeitet, mehr Tempo steckte im Auto nicht drin.»
«Mit etwas Feinarbeit könnte ich mehr aus dem Wagen schöpfen, aber drei Zehntel aufholen gegen Piastri da vorne? Das geht nicht.»
«Was mir für den Grand Prix Mut gibt: Wir wurden im Laufe des Sprints eher schneller. Das ist für mich ein Zeichen, dass wir in Sachen Reifen-Management nicht schlecht aufgestellt sind.»
«Was mir hingegen Sorgen macht – wenn wir uns in verwirbelter Luft hinter Gegner befinden, wird es ganz schwierig, mit den Reifen sorgsam umzugehen. Von daher hätte ich mir gewünscht, in der Startaufstellung etwas weiter vorne zu sein.»
«Wir haben bei Lewis und seinem Sieg im Sprint erlebt, wie wichtig es ist, freie Fahrt zu haben, also ohne einen Gegner unmittelbar davor. Alle anderen Piloten kämpften mit körnenden Reifen, genau deswegen. Nur: Wenn du von P5 und P6 losfahren musst, dann hast du in der Regel eben keine freie Fahrt.»
«Meine Hoffnung besteht darin, dass wir dank mehr Speed im Rennen und einer klugen Strategie vorrücken können.»
GP-Qualifying, China
01. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30,641 min
02. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,723
03. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,793
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,817
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:30,927
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:31,021
07. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:31,079
08. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:31,103
09. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:31,638
10. Alex Albon (T), Williams, 1:31,706
11. Esteban Ocon (F), Haas, 1:31,625
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:31,632
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:31,688
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:31,773
15. Carlos Sainz (E), Williams, 1:31,840
16. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,992
17. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,018
18. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:32,092
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:32,141
20. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:32,174
China-Sprint, Shanghai International Circuit
01. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 30:39,965 min
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,889 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +9,804
04. George Russell (GB), Mercedes, +11,592
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +12,190
06. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +22,288
07. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +23,038
08. Lando Norris (GB), McLaren, +23,471
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +24,916
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +38,218
11. Alex Albon (T), Williams, +39,292
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +39,649
13. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +42,400
14. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, +44,904
15. Oliver Bearman (GB), Haas, +45,649
16. Esteban Ocon (F), Haas, +46,182
17. Carlos Sainz (E), Williams, +51,376
18. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +53,940
19. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +56,682
20. Jack Doohan (AUS), Alpine, +1:00,212 min
WM-Stand (nach 1 von 24 Grands Prix und 1 Sprint)
Fahrer
01. Norris 26 Punkte
02. Verstappen 24
03. Russell 20
04. Antonelli 14
05. Albon 10
06. Piastri 9
07. Hamilton 9
08. Stroll 8
09. Leclerc 8
10. Hülkenberg 6
11. Tsunoda 3
12. Gasly 0
13. Ocon 0
14. Bearman 0
15. Lawson 0
16. Bortoleto 0
17. Alonso 0
18. Sainz 0
19. Doohan 0
20. Hadjar 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 35 Punkte
02. Mercedes 34
03. Red Bull Racing 24
04. Ferrari 17
05. Williams 10
06. Aston Martin 8
07. Sauber 6
08. Racing Bulls 3
09. Alpine 0
10. Haas 0