Jetzt redet Massa
Im Duell mit Alonso ist Massa meist hintendran
Jetzt äussert sich Felipe Massa selbst zu seiner Unterlegenheit gegenüber Teampartner Fernando Alonso. Dabei beurteilt er seine Lage, teilweise zumindest, weniger dramatisch als die Beobachter sie von aussen einschätzen.
Der Brasilianer sagt: «Ich denke, dass das einzige Rennen, bei dem ich gegenüber Fernando dieses Jahr wirklich abgefallen bin, jenes in Melbourne war. Danach kam das Regenrennen von Malaysia, was naturgemäss schwer zu beurteilen war. Ab dem GP China war der Unterschied zwischen uns beiden nicht so gross. Auch nicht in Barcelona, dort allerdings geriet ich in der Qualifikation in Verkehr, hatte aber mehr Tempo drin als ich zeigen konnte.»
Ausserdem müsse man einkalkulieren, dass «Fernando unglaublich fährt. Er ist in Superform, vielleicht sogar perfekt.»
Was Massa darstellt wie eine Momentaufnahme ist in Wirklichkeit eine zweieinhalbjährige Dauer-Unterlegenheit von seltener Dramatik. Massa holte seit Anfang 2010 an der Seite Alonsos 262 Punkte, der Spanier im selben Zeitraum 509.
Alonso kämpft um Siege (und gewann sogar in Malaysia), Massa kämpft um seine Karriere.
Massa bezeichnet das Auto als schwierig zu fahren. «Ich muss meistens dagegen ankämpfen. Ausserdem schaffe ich es nicht, damit sanft umzugehen. Überdies ist bekannt, dass wir nicht genügend Abtrieb haben.
Massa glaubt zu spüren, dass sein Team «absolut» hinter ihm steht. Und weist Zusammenhänge zwischen seinem Formtief und seinem Ungarn-Unfall von 2009, bei dem er von einem abfallenden Fahrzeugteil des vorausfahrenden Barrichello-Williams schwer am Auge verletzt wurde, von sich: «Ich fühle mich genauso wie vorher. Die Ärzte sagen, es gebe nicht die geringste Beeinträchtigung. Und wie könnte mir seither Courgage fehlen, wenn ich doch zum Beispiel in den Startphasen immer noch zu den besten Fahrern zähle. Ich halte nichts zurück.»
Mit Blick auf den bevorstehenden Monaco-GP erinnert sich Massa mit einem lachenden und weinenden Auge an 2008: «Es ist schade, dass ich die Pole-position damals nicht in einen Sieg umwandeln konnte. Aber die Runde am Tag zuvor war unvergesslich. In Monaco ist es schon ein Erfolg, anzukommen, als Sieger anzukommen lässt dich sofort in die Geschichte eingehen.»