MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Ferrari: Zoff um Alonso

Von Peter Hesseler
Alonso ist unzufrieden mit Ferraris Technik

Alonso ist unzufrieden mit Ferraris Technik

Der spanische Superstar war in Indien sauer auf Technikchef Pat Fry – dann folgte Twitter-Gewitter.

Bei Ferrari kocht der Kessel über. Fernando Alonso hat in Indien (Platz 2) im Titelrennen weiteren Boden auf Sieger Sebastian Vettel (Red Bull Racing) verloren. Und ein Grund dafür war sicher auch, dass er als Fünfter gestartet war, Vettel von der Pole-Position aus ins Rennen ging.

Und diese Qualifikation löste bei der Scuderia einen handfesten Zoff aus, berichten italienische Medien.

Denn Technikchef Pat Fry hatte danach geäussert: «Gemessen daran, wo wir starten wollten und wo wir hätten starten können, hätten wir einen perfekten Tag gebraucht, aber den hatten wir nicht.»

Bedeutet: Mit dem Auto wäre mehr drin gewesen.

Ferraris Nummer-2-Pilot Massa qualifizierte sich knapp eine Zehntelsekunde hinter Alonso.

«BILD» berichtet von einem Wutausbuch Alonsos, weniger beflissene Berichterstatter halten fest, dass Alonso drauf und dran war, eine Botschaft über sein neu-entdecktes Lieblings-Kommunikationsmittel, Twitter, an seine Fans zu senden. Aber er mit Mühe daran gehindert wurde.

Laut der italienischen «La Stampa» lautete deren Inhalt: «Ich möchte meine 1,2 Millionen Twitter-Verfolger darüber unterrichten, dass die massgebenden aerodynamischen Komponenten meines Autos noch die gleichen sind wie im Mai.»

Damals hatte die Scuderia ein umfangreiches Entwicklungspaket am Auto angebracht. Seitdem sind elf Rennen vergangen … Und die letzten vier davon hat Vettel im RB8 gewonnen.

Alonso wurde zwar in letzter Sekunde daran gehindert, die Botschaft in die Welt zu setzen. Jetzt ist sie trotzdem draussen und dürfte für genau das sorgen, was Ferrari verhindern wollte: Stunk im Stall.

Schon seit Wochen fällt uns Berichterstattern auf, wie gnadenlos Alonso mit Ferrari umspringt: «Nein, wir haben seit sieben Rennen nichts Neues am Auto», behauptete er in Indien. Allenfalls Kleinigkeiten, räumt er ein.

Keine Frage: Alonso sieht seine Felle davonschwimmen. In Indien lamentierte er, er kämpfe nicht gegen Vettel, sondern gegen ein überlegenes Auto des Design-Genies Adrian Newey.

Jetzt hat er es sich mit Vettel verscherzt und mit seinem Team. Zwei Baustellen, die ein Fahrer im Titelkampf nicht gebrauchen kann.

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