Daimler-Chef Zetsche: «Keine Wunder erwarten»
Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche
Mercedes AMG wurde in den vergangenen Monaten völlig neu aufgestellt, mit Niki Lauda und Toto Wolff in Führungspositionen und Lewis Hamilton als Piloten. Welche Ansprüche stellen Sie an die Mannschaft in dieser Saison?
Es war ja in den vergangenen Jahren offenkundig, dass wir mit einem guten Motor unterwegs waren, vielleicht sogar dem besten, und gute Fahrer hatten, dass wir aber mit dem Chassis nicht wettbewerbsfähig waren. Wir kamen nicht auf jenes Niveau, das man von Mercedes erwartet.
Daher musste das Management des Teams verstärkt werden. Wir haben jetzt zwei hoch kompetente Leute an Bord. Verbesserungen werden natürlich nicht sofort nach Ernennung der Leute sichtbar werden. Wir sollten in dieser Saison noch keine Wunder erwarten.
Das heißt, 2013 geht es um Konsolidierung und Aufbau?
Ganz klar, und wir haben 2014 mit dem neuen Turbo-Motor noch mehr die Chance, das umzusetzen, was wir jetzt anstreben.
Wenn Mercedes bis 2014 nicht an die Spitze herankommt, könnte es dann einen Ausstieg aus der Formel 1 oder eine Fortsetzung nur als Motorenlieferant geben?
Es macht keinen Sinn, sich spekulativ mit dieser Frage zu beschäftigen. Unser Ziel ist, die großartige Plattform, die da existiert, zu nutzen und zu reüssieren. Wir haben jetzt die Weichen neu gestellt. Über Alternativen brauchen wir uns jetzt nicht zu unterhalten.
Wie ist es zum Engagement von Lauda und Wolff gekommen?
Wir haben uns intern gemeinsam für diesen Weg entschieden und nach Diskussionen diese beiden ausgewiesenen Topleute für uns gewinnen können.
Ist das Engagement im Deutschen Tourenwagen Masters auf absehbare Zeit gesichert?
Wir sind diejenigen, die die DTM über lange Jahre auch in schwierigen Phasen am Leben gehalten haben. Wir halten sie für eine attraktive Serie und sind froh, dass wir einen dritten Hersteller dabei haben. Wir haben keine anderen Pläne. Die DTM ist nicht international, geht aber in ihrer Bedeutung über Deutschland hinaus.