Gutiérrez (Sauber): Freud und Leid im Regen
Und Esteban ging zum Regenbogen
Für einen Grand-Prix-Novizen gibt es vor der Saison nur eines: Fahren, fahren und noch mehr fahren. Esteban Gutiérrez hat mit dem Sauber zum Glück auch das Werkzeug dazu unterm Hintern – mit 92 Runden war er am ersten Barcelona-Testtag der fleissigste Rookie.
Die Frage, die bei allen Teams umgeht: Was lässt sich an einem Tag mit Nieselregen, Landregen, Querregen, Peitschregen und tüchtig Wind lernen? (Und hatten wir schon erwähnt, dass es geregnet hat?)
Esteban Gutiérrez federt daher. Ich grinse: «Wir wollten ja immer wissen, wie es wäre, wieder einen Grossen Preis der Schweiz zu haben – jetzt wissen wir es.»
Esteben guckt einen Moment, dann hellt sich seine Miene auf: «Ah, wegen des Regens, he-he, ich verstehe …»
Wir setzen uns. Regen hin oder her – der Mexikaner macht einen zufriedenen Eindruck.
Ich erzähle Esteban vom Gespräch mit Sergio und dass Pérez in Sachen Abstimmung heute überhaupt nichts lernen konnte.
«Das ist bei uns etwas anders», erwidert Guitérrez. «Wir haben noch immer Probleme mit den Intermediate-Reifen, da haben wir sehr wohl an der Abstimmung gearbeitet.»
Das Problem dabei: die Temperatur im Reifen zu behalten …
Esteban weiter: «Für mich war das ein positiver Tag, denn solche Verhältnisse erlauben es dir, Vertrauen ins Auto zu gewinnen, bei der Fahrt unter gemischten Verhältnissen. Ich konnte da viel dazu lernen.»
Der junge Estaban ist in der komfortablen Situation, dass er schon beim ersten Wintertest in Jerez eine GP-Simulation abgespult hat. Daher ist er nicht so im Zugzwang wie einige seiner Gegner. Die nächste ist für seinen letzten Testtag geplant.
«Und da hätte ich dann schon gerne trockene Bahn», sagt der GP-Novize. «Ich habe nun fünf Tage absolviert, zwei davon waren nass, das reicht.»
Was ist, so nahe vor der Saison, für Esteban das grösste Fragezeichen?
«Die Konkurrenzfähigkeit – ich würde schon gerne wissen, wie schnell unser Sauber gemessen an den anderen ist. Aber ich schätze, um das herauszufinden, muss ich mich bis Australien gedulden.»