Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Test-Analyse: Rosberg vor Button und Vettel

Von Mathias Brunner
Gemäss Gary Anderson liegt Ferrari hinter Mercedes

Gemäss Gary Anderson liegt Ferrari hinter Mercedes

Was sind die Testzeiten von Barcelona wirklich wert? Auf der Suche nach der imaginären Startaufstellung für Australien.

Das Rätselraten ist überall gross: Wie aussagekräftig sind die Testzeiten von Barcelona?

Die beiden Formel-1-Champions Sebastian Vettel und Jenson Button sagen beide, fast im gleichen Wortlaut: «Generell ist es im Testwinter zu kühl gewesen, um eine vernünftige Aussage über die Reifen zu machen. Die Bedingungen haben dazu geführt, dass die Walzen sehr unkonstant arbeiten. Und das wiederum hat zur Folge, dass Aussagen über Entwicklungs-Teile extrem schwierig sind.»

BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson (früherer Technikchef von Jordan und Jaguar) vertieft: «Die Ingenieure dürfen auch nicht in die Falle tappen, die Abstimmung der Fahrzeuge zu stark auf dieses Verhalten der Reifen anzupassen. Tun sie das doch, sind sie auf dem Holzweg, sobald die Reifen im richtigen Betriebsfenster sind.»

Anderson ist einer der wenigen Fachkräfte im Pressesaal, welche sich zutrauen, das wahre Leistungsvermögen einzuschätzen. Dazu sieht sich der Nordire zunächst an, mit welchen Reifen der jeweilige Fahrer unterwegs ist – gemäss Informationen von Pirelli muss beispielsweise die weiche Mischung mindestens eine halbe Sekunde schnellere Zeiten erlauben als die mittelharte. Des Weiteren schaut Anderson, wie lange ein Fahrzeug auf der Bahn ist. Das lässt Rückschlüsse über die Spritmenge zu. Dabei hat Anderson gemerkt: Die Werte von Mercedes im Quali-Trimm (also mit wenig Kraftstoff an Bord) entsprechen ziemlich genau den Werten im Langlauf (also bei einer GP-Simulation).

Gary Anderson: «Red Bull Racing war sehr schwierig einzuschätzen, weil sie am letzten Tag ständig neue Teile an den Wagen setzten, um direkte Vergleiche mit der Spezifikation zuvor zu erhalten. Nur um sie wieder abzubauen und andere zu versuchen. Die Ergebnisse werden hier nicht von der Spritmenge verfälscht, sondern von der jeweiligen Ausbaustufe des Rennwagens.»

Rechnet Anderson nun also die jeweils schnellste Zeit mit den Werten aus den Langläufen auf, dann ergibt sich – hätte beim Barcelona-Test ein Abschlusstraining stattgefunden – folgende imaginäre Startaufstellung

Und die ersten Elf liegen innerhalb von einer Sekunde …

 

Imaginäre Startaufstellung gemäss Barcelona-Analyse

Startreihe 1

1. Nico Rosberg (D), Mercedes, 1:19,730

2. Jenson Button (GB), McLaren-Mercedes, 1:19,764

Startreihe 2

3. Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing-Renault, 1:19,797

4. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19,886

Startreihe 3

5. Kimi Räikkönen (FIN), Lotus-Renault, 1:19,968

6. Fernando Alonso (D), Ferrari, 1:20,004

Startreihe 4

7. Mark Webber (AUS), Red Bull Racing-Renault, 1:20,113

8. Sergio Pérez (MEX), McLaren-Mercedes, 1:20,348

Startreihe 5

9. Romain Grosjean (F), Lotus-Renault, 1:20,498

10. Felipe Massa (BR), Ferrari, 1:20,576

Startreihe 6

11. Pastor Maldonado (YV), Williams-Renault, 1:20,705

12. Valtteri Bottas (FIN), Williams-Renault, 1:20,868

Startreihe 7

13. Adrian Sutil (D), Force India-Mercedes, 1:21.247

14. Nico Hülkenberg (D), Sauber-Ferrari, 1:21,341

Startreihe 8

15. Paul Di Resta (GB), Force India-Mercedes, 1:21,464

16. Esteban Gutiérrez (MEX), Sauber-Ferrari, 1:22,353

Startreihe 9

17. Jean-Eric Vergne (F), Toro Rosso-Ferrari, 1:22,823

18. Charles Pic (F), Caterham-Renault, 1:22,915

Startreihe 10

19. Jules Bianchi (F), Marussia-Cosworth, 1:22,967

20. Daniel Ricciardo (AUS), Toro Rosso-Ferrari, 1:23,138

Startreihe 11

21. Max Chilton (GB), Marussia-Cosworth, 1:23,903

22. Giedo van der Garde (NL), Caterham-Renault, 1:24,035

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