Lewis Hamilton: «Man liebt mich oder hasst mich»
Lewis Hamilton möchte er selbst sein dürfen
Bei Lewis Hamilton scheint es keinen Mittelweg zu geben. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. In einem Interview mit britischen Medien sagte der 28jährige das jetzt selbst über sich. «Ich bin ein Extremist, daher hassen mich die Leute entweder oder sie lieben mich. Ich glaube das kommt aus der Zeit, als ich neu in der Formel 1 war und nicht immer wusste, was ich sagte, oder etwas anderes meinte, als die Leute verstanden, und die Menschen vergessen so etwas dann nicht.»
Ganz besonders schlimm sei das in Spanien, erklärt der Mercedes-Pilot. «Da hassen mich die Leute wirklich. Vielleicht weil ich irgendetwas gesagt habe, als ich mit Fernando Alonso fuhr, oder weil er irgendetwas gesagt hat. Die Leute vergessen nicht und man ist abgestempelt.» Er könne nichts weiter tun, als zu versuchen, das langsam zu ändern, und hoffen, dass ihm das gelingt, meint Hamilton.
«Es gibt jede Menge Menschen, die mich nicht mögen, sie haben ein Recht auf ihre eigene Meinung. Ich kann aber garantieren, dass Menschen, die mich nicht mögen, ihre Meinung ändern wenn sie mich persönlich treffen und sehen, dass ich eine andere Seite habe. Ich hoffe, dass sie mich in den nächsten Jahren in diesem tollen Team in einem anderen Licht sehen werden.»
Er sei in einem sehr kontrollierten Umfeld groß geworden, wo ihm vorgeschrieben wurde, was er zu tun und zu sagen hatte, erklärt der Brite und wäre erst jetzt, nach seinem Wechsel zu Mercedes, in der Lage, mehr er selbst und lockerer zu sein. «Ich bin zufrieden, so wie ich bin. Meinem Vater gefallen beispielsweise meine Tattoos nicht. Aber ich brauche keine Genehmigungen, sei es von den Medien, dem Team oder meiner Mutter. Ich bin, wie ich bin und wenn mich jemand deshalb nicht mag, dann ist das ihr Problem», betont Hamilton selbstbewusst. «Das ist allgemein wichtig im Leben. Man muss als der akzeptiert werden, der man ist und stolz auf das sein, was man tut. Und das versuche ich zu tun.»
Lewis Hamiltons großes Ziel ist es, mit Mercedes zu seinem WM-Titel noch ein paar hinzuzufügen und sich einen Namen unter den Großen des Sports zu machen. «Ich will Weltmeisterschaften gewinnen», sagte er. «Ich kenne den Weg zu wahrer Größe nicht. Wenn ich an Größe denke, dann denke ich an Ayrton Senna. Er war ein Großer. Wenn man Geschichten hört, wie er einen Raum betrat, die Aura, die er ausstrahlte, die Art, wie Menschen ihn wahrnahmen, wie er fuhr, das inspirierte die Menschen, inspirierte eine Nation. Das ist Größe und ein Traum den jeder Fahrer verwirklichen möchte. Aber es ist eine andere Zeit und ich bin nicht Ayrton Senna. Ich bin nicht wie andere Fahrer. Ich bin anders, habe meine eigene Persönlichkeit und hoffe, dass die Möglichkeit von Größe irgendwo da drin steckt.»