Nico Rosberg: «Hamilton ist einer der Besten»
Wird die Freundschaft zwischen Rosberg und Hamilton halten?
Nach seinem Sieg in Schanghai im vergangenen Jahr dachte Nico Rosberg, es kämen noch ein paar Plätze auf der obersten Stufe des Podiums dazu. Das war dann aber leider ein Trugschluss und der Wiesbadener schaffte den Sprung aufs Podest danach nur noch ein Mal, beim Grand Prix von Spanien in Barcelona. Das soll sich dieses Jahr ändern, so hofft der 27jährige zumindest.
«Es muss dieses Jahr ein weiterer Schritt kommen. Dann springt auch der eine oder andere Sieg für uns heraus», sagte Rosberg vor dem Grand Prix von Australien gegenüber der Sport Bild. «Aber den ganz großen Sprung müssen wir in Sachen Konstanz machen, denn gewonnen haben wir auch im vergangenen Jahr einmal. 2013 müssen wir die ganze Saison über vorn unterwegs sein, 19 Rennen.»
An 2014 und den neuen Turbomotor denkt er noch gar nicht, betont Rosberg. «Wir haben jetzt 2013, und ich will jetzt Erfolg haben. 2014 ist wieder so viel anders. Ich bin zwar überzeugt, dass wir dann einen Super-Job machen können. Aber ich konzentriere mich auf das Hier und Jetzt.» Im Hier und Jetzt will der Mercedes-Pilot auch zeigen, dass er bisher zu unrecht etwas unter Wert verkauft wurde. Seinen ehemaligen Teamkollegen Michael Schumacher hatte er zwar meist gut im Griff, der allgemeine Tenor war jedoch stets, dass Rosberg in Wahrheit gar nicht so gut sei, nur Schumacher sei nicht mehr so gut. Eine Behauptung, der Rosberg vehement widerspricht. «Ich kann Ihnen sagen, dass Michael immer noch eine Hammerleistung gebracht hat. Meine Theorie ist ja sowieso die: Hätten wir regelmäßig um Siege gekämpft, wären unserer beider Leistungen auch noch positiver bewertet worden.»
Seinem neuen Teamkollegen Lewis Hamilton, den er bereits seit Kindertagen kennt, traut Nico Rosberg viel zu, dass er jedoch besser sei als Michael Schumacher, glaubt er nicht. «Besser als ein siebenmaliger Weltmeister zu sein, muss man erst einmal hinkriegen. Da ist nicht mehr viel Spielraum nach oben. Und egal, was Lewis für einen Ruf hat: Ich weiß, dass er einer der Besten ist. Ich kenne den Kerl seit 2000, seit unserer gemeinsamen Zeit im Kart. Da war er sauschnell.»
Trotzdem glaubt Rosberg, dass er dem Briten gegenüber in puncto Beständigkeit einen gewissen Vorteil hat. «Kart ist pures Fahren, in der Formel 1 kommen meine anderen Stärken viel mehr zum Tragen. Mein Interesse an der Technik zum Beispiel. Ich kriege die Abstimmung fast immer richtig hin, bin sehr konstant. Es gibt Fahrer, die Tage haben, an denen etwas nicht zusammenpasst. Das kenne ich weniger.»
Auf seine langjährige, gute Freundschaft mit dem ein Jahr älteren Briten angesprochen, bestätigt der 27jährige, dass das unter Teamkollegen ein schwieriger Punkt sei. Hamiltons Aussage, dass es das nicht gäbe, «außer einer der beiden wird gern Zweiter», stimmt Rosberg zu. «Das bringt es auf den Punkt. Wir verstehen uns super, aber das ist der Unterschied zwischen Freunde und beste Freunde.»