Australien-Promoter: «Kein Nacht-GP in Melbourne»
Neulich nachts im Albert-Park
Über die Zuckerbrot- und Peitschen-Taktik von Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone haben wir wiederholt berichtet. Der 82 Jahre junge Engländer versteht es hervorragend, sich die Grand-Prix-Ausrichter gefügig zu machen – mit einer verwirrenden Mischung aus Drohungen und Schmeicheleien.
Von Australien fordert der Baumeister der modernen Formel 1 seit Jahren die Umstellung auf ein Nachtrennen, mit dem üblichen Nachsatz, man müsse ja nicht unbedingt in Melbourne bleiben. Kurz darauf kann «Mr. E» dann wieder schmeicheln, er würde mit den Australiern auf der Stelle einen 50-Jahre-Vertrag abschliessen.
Für Andrew Westacott ist die Ausgangslage klar: «Wir möchten das Rennen natürlich in Melbourne behalten», sagt der Geschäftsleiter der «Australian Grand Prix Corporation» (AGPC), «aber nicht um jeden Preis.»
So kommt es für Westacott überhaupt nicht in Frage, in der Nacht zu fahren. «Wie soll das gehen?» fragt er. «Wir sind mitten in einem Stadtpark, ganz abgesehen von den immensen Kosten, die entsprechende Beleuchtung aufzustellen – und ich rede hier nicht nur von Lampen für die Strecke, wir müssen für die Zuschauer ja quasi den ganzen Park erhellen. Das ist undenkbar.»
SPEEDWEEK behauptet: Auch ohne die Drohgebärden von Ecclestone wird Melbourne noch dieses Jahr einen neuen Vertrag erhalten. Die üblichen Laufzeiten betragen fünf, sieben und zehn Jahre.