Kimi Räikkönen droht: «Wir haben mehr Speed»
20. GP-Sieg für Kimi Räikkönen – mit Mika Häkkinen gleichgezogen
Er hält nach dem Rennen auch Kimis Trophäe in der Hand und zeigt wenig Anstalten, die so bald wieder loszulassen ...
Ciaron strahlt: «Wir wussten im Winter nicht, was wir zu erwarten hatten. Gut, Kimi und Romain waren beide mit dem Auto zufrieden, aber das sagt nichts über die Konkurrenzfähigkeit der Gegner aus. Klar freue ich mich irrsinnig über diesen Sieg, aber im Hinterkopf habe ich auch ein paar nagende Gedanken. Wo ist die Leistungsfähigkeit einiger Gegner vom Freitag und vom Samstag im Rennen hingekommen? Was, wenn die ihr Potenzial ausschöpfen? Wir selber müssen dringend an unserem Speed im Training arbeiten.»
Dann beginnt Pilbeam zu grinsen: «Über den Speed unseres finnischen Piloten kann ich wenig Nachteiliges sagen ...»
Der angesprochene Kimi Räikkönen hat in Melbourne weitergemacht, wo er im vergangenen November aufgehört hatte.
Zur Erinnerung: Kimi hat 2012 jedes Rennen zu Ende gefahren und befindet sich derzeit in einer Serie von 18 Grands Prix in den Punkten – mit den Höhepunkten der Siege in Abu Dhabi und Australien.
Kimi hat in der ewigen Siegerliste auch mit seinem Landsmann Mika Häkkinen gleichgezogen.
Was die beiden vereint, ist eine gewisse Einsilbigkeit. Da kann Kimi auf dem Podest dann zwischendurch ein Gesicht machen, als sei sein Hamster gestorben.
Während der Auslaufrunde stellte er auf überschäumende Glückwunsch-Funksprüche lediglich fest: «Guter Job, Jungs. Ich habe euch ja gesagt, wir haben ein gutes Auto.»
Das wollen wir etwas vertiefen.
Kimi holt Luft: «Ich hatte im Winter ein gutes Gefühl, und auch hier in Australien fühlte sich der Wagen eigentlich immer gut an. Ein Dauerlauf zeigte mir – wenn wir es schaffen, die Vorderreifen am Leben zu erhalten, dann sollte uns ein recht gutes Ergebnis gelingen.»
Übersetzung aus dem Räikkönen’schen: also ein Sieg.
Kimi weiter: «Vor dem ersten Rennen der Saison hast du immer viele Fragezeichen, aber mein Ziel war einfach – wenn sich eine Chance ergibt, dann packe ich die.»
«Wir wollten zwei Stopps einlegen, und beim ersten WM-Lauf des Jahres ist das Timing dafür immer ein wenig schwierig. Aber wir haben das ideal hingekriegt.»
Kleiner Warnschuss an die Gegner: «Wir hätten auch schneller fahren können. Das war einer der leichtesten Siege. Ich zählte nur noch die Runden herunter.»
Und was nun?
Kimi weiss: «In Malaysia ist alles anders. Zunächst mal ist es ein wenig wärmer. Von der Kälte von Melbourne in die Hitze von Sepang gehen ein wenig die Rückschlüsse verloren, wer wirklich schnell ist. Ausserdem kannst du in Malaysia die Uhr danach stellen, dass es früher oder später regnen wird.»
Und dann wagt der Australien-GP-Sieger (wie 2007 an gleicher Stelle bei seinem ersten Einsatz mit Ferrari) doch noch eine Prognose: «Wir waren 2012 bei Hitzerennen gut bei den Leuten – ich hoffe, wir haben diese Qualität über den Winter konservieren können.»
Und was wird langfristig sein?
Da kommt es wieder, das Hamster-Gesicht: «Wir haben die richtigen Leute und wir haben auch die richtigen Werkzeuge. Die Frage ist, ob wir auch das Budget haben, um mit den Topteams mitzuhalten.»
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