Formel 1: Funk-Rätsel um Frontflügel

Boullier: «Das war ein Beweis für die Sponsoren»

Von Agnes Carlier
So sehen Sieger aus: Eric Boullier mit Kimi Räikkönen

So sehen Sieger aus: Eric Boullier mit Kimi Räikkönen

Als Lotus-Teamchef war Eric Boullier in Melbourne ein gefragter Mann. Sogar Team-Mitbesitzer Gérard Lopez musste sich hinten anstellen.

Wir vermuten: Vor 30 oder 40 Jahren hätte sich manch ein Teamchef nach einem Sieg beim Saisonauftakt erst einmal mit einem perlenden Getränk eine bequeme Sitzgelegenheit gesucht. Bei der Atemlosigkeit der Formel 1 des Jahrgangs 2013 ist das ein Wunschdenken. Lotus-Teamchef Eric Boullier flog nach dem Sieg von Kimi Räikkönen nach Grossbritannien zurück, um im Lotus-Hauptquartier in Enstone mit den Ingenieuren das erste Rennwochenende des Jahres zu analysieren.

Erst auf dem Weg zum Flughafen von Melbourne kam Boullier dazu, Team-Mitbesitzer Gérard Lopez (Genii Capital) zurückzurufen. «Gérard hat mich seit der Podestzeremonie mindestens 80 Mal versucht anzurufen», schmunzelt der Franzose, «aber ich konnte nicht rangehen. Ich musste die ganze Zeit Interviews geben...»

Boullier ist die Befriedigung anzusehen. Sein Lotus-Team hat die versammelte Weltklasse von Red Bull Racing über Ferrari bis Mercedes in den Schatten gestellt. «Dieser Sieg ist der Beweis für unsere Sponsoren und jene Unternehmen, die das noch werden wollen. Sie wissen nun, dass wir ihnen die Wahrheit erzählt haben: Dass wir die Saison auf Augenhöhe mit den Top-Teams starten werden und mit ihnen mithalten können. Genau an diesem Punkt sind wir jetzt.» Der Lotus-Teamchef versichert: «Davon haben wir schon vor zwei Jahren gesprochen. Genau das wollte ich erreichen. Nun müssen wir versuchen, mehr solche Rennen hinzukriegen. Das ist mein Ziel.»

Boullier wird sich nach seinen Sitzungen in Enstone bald wieder auf die Reise nach Malaysia begeben, wo am nächsten Wochenende in Sepang die zweite WM-Runde ausgetragen wird. «In Australien bauten die Reifen etwas stark ab. Wir werden sehen, ob die heissen Temperaturen in Malaysia diesen Effekt verstärken werden oder nicht. Aber Sepang sollte uns sogar noch besser liegen. In Melbourne wussten wir, dass wir bei allen Bedingungen mit nur zwei Boxenstopps auskommen können.»

Die Entscheidung für die Zweistopp-Strategie, die Räikkönen den Sieg bescherte, fiel während des Rennens, wie Boullier verrät: «Wir haben uns während Kimis zweitem Rennabschnitt dafür entschieden. Da haben wir gemerkt, dass uns zwei Stopps reichen, deshalb passten wir während des Rennens die Strategie an», stellte der Franzose zufrieden fest – und widmete sich endlich dem Telefongespräch mit Lopez.

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