Button gegen Pérez: Dicke Luft bei McLaren
Ein Aufreger des Rennens – Button vor Pérez
Er, das ist McLaren-Stallgefährte Sergio Pérez.
Der Mexikaner stand unter gewaltigem Druck. Teamchef Martin Whitmarsh hatte ihm nach dem schwachen Saisonbeginn (nur zwei Punkte aus drei Rennen) die Leviten gelesen. Bei McLaren erwartet man etwas mehr.
Zudem waren Pérez’ Telmex-Förderer Carlos Slim senior und junior beide nach Bahrain gekommen.
Sergio musste etwas zeigen.
Möglicherweist ist der frühere Sauber-Fahrer dabei etwas übers Ziel hinausgeschossen.
Martin Whitmarsh nach dem Rennen: «Zunächst einmal muss man festhalten – der eine Fahrer ist immer ungehalten, wenn er vom anderen bezwungen wird. Mit den meisten Manövern hatte ich kein Problem. Dem anderen jedoch in die Kiste zu fahren, damit schon. Das Duell von Jenson und Sergio war weitgehend unterhaltsam. Wir stehen einem solchen Zweikampf auch nicht im Weg, das war bei McLaren schon immer so, selbst wenn uns das im Kampf gegen andere hin und wieder Zeit kostet. Aber ich musste Checo sagen, dass mindestens ein Manöver etwas ungemütlich war.»
Jenson Button sagt: «Ja, es stimmt, ich habe mich über Funk beschwert. Aber an meiner Meinung hat sich jetzt, nach dem Rennen, nichts geändert. Die Kämpfe da draussen waren heute fabelhaft. Der Einzige, der sich dabei nicht so fabelhaft verhalten hat, war Serigo. Er war einfach zu aggressiv. Wenn du 300 Sachen fährst, dann willst du nicht den Stallgefährten haben, der auf gleiche Höhe zieht und dir dann in die Räder fährt. Das hat mich verblüfft und möglicherweise nicht nur mich. So etwas macht man vielleicht mit einem Go-Kart, aber aus dieser Phase wächst man heraus.»
«Ich meine, Lewis ist ja auch nicht eben eine Zimperliese. Aber so etwas hätte er nie getan. Um mich gegen ihn zur Wehr zu setze, habe ich die Reifen überfordert. Das hat meinem Rennen nicht viel geholfen.»
Pérez spielt das Unschuldslamm: «Jenson findet, ich sei aggressiv gewesen? Da kann ich nur sagen – das war er auch. Aber ich fand, alles was wir gesehen haben, war fair.»
Dann aber fügt der Mexikaner etwas bescheidener hinzu: «Gut, vielleicht ist dass ein wenig ausgeufert, vielleicht war einiges etwas zu riskant. Aber ich habe über Funk keine Warnung erhalten. Es hätte uns beide das Rennen kosten können. Aber wenn du im Duell steckst, dann fliesst viel Adrenalin, da lässt du dich vielleicht zu etwas hinreissen. Auch ich war ein paar Mal neben der Bahn. Und ich werde mich mit Jenson darüber unterhalten, keine Sorge.»
«Mit Rang 6 bin ich sehr happy, das ist ein Wendepunkt unserer Saison, nun freue ich mich auf den Barcelona-GP, wo wir einen grossen Schritt nach vorne machen sollten.»