MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Kimi Räikkönen: Zoff mit Bernie Ecclestone?

Von Mathias Brunner
Kimi mit Hinweisen auf James Hunt

Kimi mit Hinweisen auf James Hunt

Rüge von «Herrn Formel 1» Ecclestone wegen Hunt-Hinweis am Helm? Der Lotus-Star will davon nichts wissen.
Das ist das Horror-Szenario jedes Berichterstatters: Auf der Bahn dröhnen die Motoren der GP2-Renner, vor dem Mikro nuschelt Kimi Räikkönen etwas übers Donnerstag-Training. Wir haben auf dem Band ungefähr das gehört.

«Es lief ganz ordentlich, aber nicht berauschend. Es begann schlecht, es gab technische Probleme. Mit viel Sprit an Bord fühlt sich der Wagen ganz passabel an, aber ich bin sicher, wir können das besser.»

Zur Erinnerung: Der finnische Formel-1-Champion von 2007 ist am Morgen Elfter und am Nachmittag Sechster geworden.

Kimi weiter: «Das grösste Problem heute war, dass wir nicht alles machen konnten, was wir eigentlich wollten. Das Handling mit fast leerem Tank und mit vollem ist so unterschiedlich nicht.»

Wortspiele auf dem Helm
Natürlich kommt die Journalisten-Truppe auf den Hinweis auf James Hunt am Helm von Kimi zu sprechen. Räikkönen zeigt den unvergessenen englischen Champion von 1976 mit seinem McLaren auf der Oberseite des Kopfschutzes, vor 40 Jahren hat Hunt hier in Monaco sein Debüt gegeben. Ironischerweise hängt James seinen Helm sechs Jahre später auf der gleichen Bahn an den Nagel.

Auf die Frage, welchen Helm Kimi im Training getragen habe, bleibt Räikkönen einsilbig: «Bell.»

Auf die Frage, wozu er James auf dem Helm trage, meint Kimi: «Ach, wir sind doch in Monaco, da machen fast alle etwas Besonderes.»

Auf die Frage, ob das Gerücht stimme, wonach Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone ihn gebeten habe, den Hinweis auf Hunt vom Helm zu nehmen, sagt Kimi: «Davon weiss ich nichts.»

Räikkönen hat auch ein paar clevere Sprüche und Wortspiele auf dem Helm: «Kimi on the Hunt» (Kimi auf der Jagd).

Kimi: «Soviel ich weiss, trage ich den Helm das ganze Wochenende über.»

In Monaco wird erzählt: «Mr. Formula One» störe sich daran, dass die Hunt-Zeichnung via Bord-Kamera so gut zu sehen sei. Angeblich könne man das als Werbung für den kommenden Formel-1-Kinofilm «Rush» verstehen (das WM-Duell 1976 zwischen James Hunt und Niki Lauda). Werbung, für die nichts in die Kasse von Ecclestone fliesse ...

In Wahrheit handelt es sich um eine Zeichnung des berühmten Rennsujet-Malers Nicolas Hunziker, die im Auftrag der Familie Hunt entstanden ist.

Kimi fand James Hunt immer schon ultra-cool, und Tom Hunt, der Sohn des englischen Formel-1-Champions von 1976 sagt: «Wir fühlen uns geehrt, dass Kimi meinen Vater 40 Jahre nach dessen F1-Debüt in Monaco ehrt. Wir danken ihm auch, den früheren Geist der Formel 1 am Leben zu erhalten.»

Zurück zum Gruppengespräch mit Kimi. Einer der Kollegen hat vergessen, dass Morgen trainingsfrei ist. Er will wissen, ob es morgen besser laufen werde. Für Kimi ist das natürlich ein Steilpass: «Ich schätze, das wird schwierig, weil ich nicht am Fahren bin.»

Dann fügt Räikkönen hinzu: «Also wenn der Samstagmorgen so verläuft wie der heutige Morgen, dann wird der Samstag ein Desaster. Wir müssen schneller werden. Dann sollten wir auch ungefähr dort sein, wo wir üblicherweise liegen.»

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