Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Pirelli: Mischungen bis Ungarn, Reifen unverändert

Von Mathias Brunner
Sinnbild mit Lewis Hamilton: Die Mischungen bei Pirelli bleiben unverändert

Sinnbild mit Lewis Hamilton: Die Mischungen bei Pirelli bleiben unverändert

Nachdem sich die Rennställe nicht einigen konnten: Die in Kanada getesteten Reifen werden eingemottet, bisherige Konstruktion wird lediglich anders verleimt.

Pirelli bestätigt, was am Montag nach dem Kanada-GP durchsickerte: Es wird ab dem kommenden WM-Lauf in Silverstone (England) keine Reifen anderer Konstruktion geben! Die im freien Training von Montreal ausprobierten Versuchs-Reifen werden eingemottet.

Statt dessen haben die italienischen Reifen-Spezialisten die bisherige Konstruktion mit Stahlgürtel in der Reifenschulter anders verleimt. Ein kraftvollerer Klebstoff, so sind die Pirelli-Techniker überzeugt, wird das Ablösen der Lauffläche (Delaminieren) künftig verhindern. Die Versuchsreifen in Kanada waren mit einer Kevlar-Schulter ausgerüstet, so wie die Pirelli-Formel-1-Reifen der Generation 2011 und 2012.

Als Grund fürs Einmotten dieses Reifen gibt Pirelli nicht nur an, das Problem technisch gelöst zu haben. Die Italiener beklagen sich auch darüber, dass man aufgrund von Uneinigkeit unter den Formel-1-Rennställen in England keine geänderten Reifen einführen könne. Das Reglement besagt, dass dazu das Einverständnis aller Teams vonnöten ist, das gab es aber nicht – Lotus, Ferrari und Force India weigerten sich, ohne weitergehende Tests umzustellen. Der Grund für die Weigerung liegt aber vielmehr in der Tatsache, dass ihre Chassis mit dem bisherigen Reifen wunderbar zurecht kommen. Wieso sollte eines dieser Teams freiwillig einen Reifen wollen, der ihre Position schwächt?

Pirelli hat überdies die Mischungen für die Läufe bis und mit dem Ungarn-GP bekanntgegeben.

In Silverstone wird mit hart (orange gekennzeichnet) und mittelhart (weiss) gefahren. Diese Kombination entspricht den in Malaysia, Bahrain und Spanien verwendeten Reifen. Dies aufgrund der hohen Energien, die auf der englischen Rennstrecke auf die Reifen wirken.

Auf dem Nürburgring wird mit weich (gelb) und mittelhart (weiss) gefahren – so wie in China. Der Belag auf dem Ring ist verhältnismässig glatt, Traktion ist gefragt, das wechselhafte Wetter hat bei der Entscheidung ebenfalls eine Rolle gespielt.

In Ungarn sodann bringt Pirelli erneut die mittelharte (weisse) und harte (orange) Mischung mit: Das gewundene Layout und die oft sehr hohen Temperaturen erfordern diese Kombination.

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