Geheime Testfahrten: FIA schliesst Regel-Schlupfloch
Im Rahmen des Monaco-GP wurden alle ausser Pirelli und Mercedes auf dem falschen Bein erwischt: Der Test der Silberpfeile mit dem italienischen Formel-1-Alleinausrüster entrüstete die Konkurrenz und blamierte den Autoverband FIA. Vergangene Woche kam dann die Quittung – Verwarnung für Pirelli und Mercedes, Ausschluss von Mercedes vom Nachwuchsfahrer-Test. Die FIA kündigte reglementarische Folgen an, und die sind nun da. Testfahrten müssen künftig vorab dem Autoverband gemeldet werden.
Vor dem Silverstone-GP haben die Rennställe eine Email erhalten: Darin schreibt Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting, dass ab sofort Testfahrten mit einem Vorlauf von mindestens zwei Wochen bei der FIA gemeldet werden müssen.
Die Rennställen müssen sagen, wo sie testen, in welcher Spezifikation das Auto gefahren wird, wer am Lenkrad sitzen soll und warum genau überhaupt getestet wird.
Damit sind Geheimtests in Zukunft unmöglich. Damit soll aber auch verhindert werden, dass zum Beispiel so genannte Filmtage (Dreharbeiten für Werbefilme des Rennstalls) als veritable Testfahrt missbraucht werden. Mercedes-Teamchef Ross Brawn hatte mit viel Ironie gefragt: «Wer geht schon auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs von Idiada in Spanien filmen?»
Mit den Informationen, welche die Teams ab sofort einreichen müssen, wird solche Graubereiche des Reglements deutlicher zu weiss oder schwarz gefärbt.