Sauber-Pilot Nico Hülkenberg: Vom Winde verweht
Monisha Kaltenborn fand nach dem Qualifying zum Grossbritannien-GP klare Worte: «Mit so einem Resultat kann man nicht zufrieden sein», kommentierte die Sauber-Teamchefin den 15. Startplatz von Nico Hülkenberg und die 18. Startposition von Rookie Esteban Gutiérrez. «Natürlich ist die Ausgangslage fürs Rennen von diesen Plätzen aus alles andere als einfach», weiss die Juristin aus Österreich.
Die Leistung ihrer Schützlinge bewertet Kaltenborn unterschiedlich: «Nico hat eine gute Leistung gezeigt, Esteban tat sich hingegen etwas schwer.» Trotz des Lobs seiner Chefin blickte Nico Hülkenberg nach dem Stechen um die Startaufstellung alles andere als zufrieden in die Runde. Der 25-jährige Emmericher klagte: «Platz 15 ist leider die Realität. Es war mehr oder weniger das Maximum heute. Das Auto ist schwer zu fahren, speziell hier bei diesen hohen Geschwindigkeiten und ein bisschen Wind, da reagiert es sehr sensibel.»
Auf der Suche nach Tempo
Dass der Wind auf dem Silverstone Circuit eine wichtige Rolle spielt, bestätigt Ex-GP-Pilot Damon Hill: «Die Fahrer kämpfen mit Seitenwind, und ich kenne keine andere Strecke, auf der das so ausgeprägt ist. Wer die Flaggen anschaut, hat den Eindruck, dass das gar nicht so viel ist. Wenn du aber einen Formel-1-Renner sowieso schon am Limit bewegst, dann reicht nur ein bisschen Seitenwind, um dich aus der Balance zu werfen.» Doch der Wind war nicht die einzige Sorge von Hülkenberg: «Wir haben einfach nicht genug Speed», verriet er, und machte sich selbst Mut: «Im Rennen kann natürlich immer viel passieren, und ein bisschen englischer Regen wäre gut. Punkte holen wird schwer, aber man sollte niemals nie sagen.»
Auch Hülkenbergs Teamkollege Esteban Gutiérrez übte sich in Optimismus: «Verglichen mit dem freien Training gestern denke ich, dass wir die Abstimmung des Autos für die Qualifikation heute verbessern konnten. Allerdings ist es knifflig, da wir am Limit sind. Bei allem was wir tun, müssen wir woanders Kompromisse eingehen, das ist eine grosse Herausforderung.»
Der 21-Jährige aus Monterrey in Mexiko verrät: «Offenbar verliere ich am Ausgang der Kurven zu viel Geschwindigkeit. Es ist schwierig, denn das ist der Moment, in dem ich am meisten ans Limit gehe und versuche, das Maximum rauszuholen.» Deshalb stellt er sich selbst kein schlechtes Zeugnis aus: «Ich denke, dass ich mein Bestes gegeben habe und gute konstante Runden gefahren bin, aber insgesamt einfach zu langsam war. Das müssen wir uns nun ansehen und verbessern.»