Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Kimi Räikkönen: «Wenn’s drauf ankommt, fahre ich»

Von Rob La Salle
Der finnische Star-Fahrer von Lotus würde nie an einem GP-Boykott teilnehmen. «Wenn ich mich richtig erinnere, sind in Indianapolis 2005 auch einige gefahren.»

Kimi Räikkönen ist einer von drei gegenwärtigen Formel-1-Piloten, die beim Fahrer-Verbund GPDA (Grand Prix Drivers’ Association) nicht mitmachen (die anderen sind Valtteri Bottas und Adrian Sutil). Gestern verblüffte die GPDA mit der Erklärung: In Fällen wie in Silverstone werde man künftig nicht mehr zum Rennen antreten. Das klingt nach einer ziemlich lebhaften Sitzung. Doch Mercedes-Star Lewis Hamilton fand sie «langweilig» und Mark Webber lehnte jede Frage darüber ab: «Ich war gar nicht dabei.» Kimi Räikkönen war auch nicht dabei und angesichts einiger Äusserungen ist auch nicht damit zu rechnen, dass er schon bald einen Antrag auf Aufnahme in die GPDA stellen wird.

Kimi, Lotus scheint hier konkurrenzfähiger zu sein als in Silverstone. Woran liegt das?

 

Wir sprechen hier von mehr oder weniger dem gleichen Auto wie vor einer Woche in England, also muss es die Strecke sein. Hier fahren wir mit mehr Abtrieb als in Silverstone, das ist mal grundsätzlich der Unterschied. Und das scheint tatsächlich dem Auto eher zu schmecken als flacher gestellte Flügel. Es war auch eine ganze Weile her, dass wir letztmals mit der weichen Reifenmischung gefahren war, ich glaube, es war Shanghai, wenn wir nun von einer normalen Strecke sprechen und Monaco mal aussen vor lassen. Und damit kommen wir ganz ordentlich zurecht.

Bedeutet das auch, dass du ein besseres Ergebnis erwartest?

 

Nicht unbedingt. Die Autos von Red Bull Racing und Mercedes sind im Quali-Trimm verflixt schnell, im Rennen kann das anders sein. Ich höre, das Wetter werde wärmer. Jedes zusätzliche Grad ist mir recht.

Bedeutet das alles auch, dass die veränderten Reifen sich nicht aufs Auto auswirken?

Wir hatten sie ja in Montreal im freien Training schon am Auto, von daher habe ich nicht erwartet, dass es hier eine grosse Änderung geben würde. Wenn wir in Ungarn mit einer anderen Konstruktion fahren, dann könnte das etwas anderes sein.

Fühlen sie sich anders an?

 

Nein.

Du kennst die Erklärung der GPDA. Du bist kein Mitglied der GPDA. Was hältst du von der Erklärung?

Ich hörte davon, gelesen habe ich sie nicht. Aber ich kann mich gut an 2005 erinnern (das Michelin-Reifendebakel in Indianapolis, RLS), seltsamerweise sind da einige Piloten auch gefahren. Ich jedenfalls werde fahren, wenn’s drauf ankommt. Probleme gibt es nicht nur wegen des Reifens alleine. Gefährlich ist der Sport generell immer. Ich glaube, der Grund, wieso die Reifen explodiert sind, liegt darin, dass einige Rennställe den Reifen falsch benützt haben.

Glaubst du, es wird sich etwas ändern, jetzt, wo sich alle an die gleichen Vorgaben halten müssen, in Sachen Laufrichtung, Sturz und Druck?

Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Aber es ist bestimmt nicht schlecht, wenn sich alle an die Regeln halten würden.

Warst du zur Fahrer-Sitzung eingeladen, obschon du nicht Mitglied bist?

Ja, und manchmal gehe ich auch tatsächlich. Aber nicht dieses Mal.

Was ist ein realistisches Ziel für morgen?

Vielleicht schaffen wir es, unter die schnellsten Sechs vorzudringen. Das wäre eine gute Ausgangslage fürs Rennen. Die Dauerläufe waren heute nicht so gut, aber die Abstimmung war auch nicht ideal.

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