Sauber-Junior Sergey Sirotkin: Einsätze schon 2013?
Sergey Sirotkin: Um Formel 1 zu fahren, muss zuerst eine Superlizenz her
Oleg Sirotkin sieht der Formel-1-Zukunft seines Sohnes Sergey gelassen entgegen: «Ja, mein Sergey ist noch sehr jung. Aber wir glauben, dass er auf seinem bisherigen Weg bewiesen hat, dass er das Zeug zum GP-Piloten besitzt. Er ist nun Formel Abarth gefahren, Formel 3, Auto GP, in diesem Jahr Formel Renault 3.5. Ein Kimi Räikkönen ist damals aus der Zweiliter-Formel-Renault direkt in die Formel 1 gekommen, und das hat auch geklappt. Wenn ein junger Mann das Talent hat, dann ist es nicht erforderlich, zehn Jahre in Nachwuchs-Kategorien zu verbringen.» Das mag alles stimmen, aber der Weg zur Superlizenz – dem Führerschein des GP-Piloten – ist nicht mit Rubel gepflastert, sondern mit Vorschriften.
Sirotkins Manager Nikolay Vetrov sagt: «Das Ziel muss darin bestehen, Sergey für 2014 rennfit zu machen. Und ich spreche jetzt nicht von der mentalen oder körperlichen Verfassung, ich spreche von den notwendigen Testkilometern.»
Vetrov greift dem Sauber-Team etwas vor und kündigt keck Freitags-Testeinsätze im GP-Renner an!
Da ist der Manager vielleicht etwas voreilig: Um im freien Training in einen Sauber zu klettern, muss ihm der Autoverband FIA die so genannte Superlizenz ausstellen – den Führerschein der Formel-1-Fahrer.
Dieses Dokument gibt es nur unter zwei Voraussetzungen: Entweder ein junger Fahrer hat in unteren Kategorien mit Spitzenplatzierungen und/oder Meistertiteln bewiesen, was er kann (die entsprechenden Meisterschaften und Platzierungen sind exakt definiert) oder er zeigt bei einem Test, dass er einen Formel-1-Renner mindestens über 300 Kilometer und in Renn-Speed bewegen kann, dies wiederum nicht mehr als 90 Tage vor der Bewerbung um die Superlizenz.
Der junge Russe erfüllt heute keine dieser Voraussetzungen.
Derzeit sieht Sauber auch keinen Einsatz beim Nachwuchsfahrer-Test von Silverstone vor: Dort sind Ersatzfahrer Robin Frijns und der junge Kimiya Sato als Fahrer vorgesehen, dazu Stammfahrer Nico Hülkenberg. Da gemäss Reglement darüber hinaus noch immer ein Testverbot innerhalb der Saison besteht, ist nicht klar, wie Sirotkin die Vorgaben der FIA erfüllen soll.