Nico Hülkenberg: «Ich verhandle mit mehreren Teams»
Begehrtes Talent: Sauber-Pilot Nico Hülkenberg
Dass Nico Hülkenberg ausgerechnet in der der grössten Krise der Teamgeschichte zu Sauber wechselte, scheint dem Blondschopf nicht die gute Laune verdorben zu haben. Auch dass der Hungaroring mit seinen vielen Kurven nicht gerade zu seinen Lieblingskursen zählt, macht dem 25-Jährigen aus Emmerich nicht viel aus: «Dass Budapest gleich um die Ecke liegt, wertet dieses Wochenende stark auf. Ich gebe dem Rennwochenende deshalb neun von zehn Punkten», sagt er, und blinzelt vergnügt in die Nachmittagssonne.
Dabei hat der Sauber-Pilot allen Grund zur Sorge: Sein Dienstwagen bockt und lahmt, und auch die finanziellen Existenzängste, die in den Werkshallen von Hinwil die Runde machen, kann er nicht mehr ignorieren. Hülkenberg verrät: «Ich habe noch keine Ahnung, wie es weitergehen wird, derzeit sind wir noch dabei, alle Optionen auszuloten. Mein Manager und ich sprechen mit mehreren Teams, darunter auch Sauber. Aber es ist noch Nichts spruchreif, und ich konzentriere mich derzeit sowieso nur auf das aktuelle Jahr.»
Dass sogar Spitzenteams wie Ferrari und Lotus ihr Interesse bekundet haben, will Hülkenberg nicht bestätigen: «Es gibt so viele Gerüchte, und längst nicht alle stimmen. Ich lese auch nicht alles, was darüber geschrieben wird, sondern sitze viel lieber im Auto.»
Und das, obwohl sein Alltag derzeit wenig Grund zur Freude bietet. Hülkenberg nimmt es sportlich: «Eigentlich lief es am Morgen ganz okay», lautete seine Halbtages-Bilanz, nachdem er zur Mittagspause mit Platz 16 hatte vorlieb nehmen müssen. «Das hört sich jetzt nicht gerade berauschend an, aber wir waren ja mit den neuen Reifen unterwegs und wir haben uns auf die Testarbeit konzentriert. Ein Bisschen besser als Rang 16 sollte schon drin liegen.» Nach dem zweiten Training musste Hülkenberg einsehen: Mehr als Platz 15 war in der Hitze von Ungarn nicht möglich.