Esteban Gutiérrez: Welche Zukunft hat er bei Sauber?
Esteban Gutiérrez: Läuft seine Zeit bei Sauber ab?
Heute stellte sich Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn den Fragen der Journalisten. Es war das erste Mal, dass die Österreicherin mit indischen Wurzeln nach Verkündung des Russen-Deals Stellung nahm (siehe Link unten). Bei der Konferenz kam die Rede auch auf den noch immer punktelosen Mexikaner Esteban Gutiérrez, der am 5. August 22 Jahre jung wird. Die Meinung von Monisha Kaltenborn hat sich nicht geändert: «Wir erwarten von Esteban eine Steigerung.»
Wenn es rein nach Logik ginge, dann kann sich Gutiérrez schon einmal einen neuen Arbeitgeber suchen. Wir stehen an der Schwelle zur Turbo-Ära. Wir stehen auch vor jener Saison, zu welcher der junge Sergey Sirotkin als Sauber-Fahrer aufgebaut werden soll. Wenn wir davon ausgehen, dass im einen Auto der 18 Jahre alte Russe sitzen wird, wer soll dann im zweiten Wagen die Entwicklung vorgeben? Gutiérrez vielleicht? Daran glauben nicht einmal die begeisterungsfähigen mexikanischen Fachjournalisten.
Nico Hülkenberg verteidigt seinen Stallgefährten: «Es ist nicht nur anhand der Daten zu sehen, welche Fortschritte Esteban macht.» Aber reicht das?
Auch die Beförderung des holländischen Testfahrers Robin Frijns erscheint wenig ratsam. Nachdem seine Mitgift bei Hilmer-Motorsport zu Ende war, kann er nicht mehr GP2 fahren. Und ohne weitere Rennerfahrung in die Formel 1 aufzusteigen, würde nicht von jener Weitsicht zeugen, die wir von Peter Sauber und Monisha Kaltenborn gewohnt sind.
Sauber braucht für 2014 einen erfahrenen Mann. Sauber würde gerne Nico Hülkenberg behalten. Aber will Nico Hülkenberg auch seinen Sauber behalten? Nico: «Wir gucken uns um.»
Zum Glück kann sich Sauber auf den Emmericher verlassen: Zehnter Rang in England (von Startplatz 14 aus), zehnter Rang in Deutschland (von Startplatz 10 aus). Im Qualifying auf dem Hungaroring eroberte Hülkenberg den zwölften Startplatz.
Nico: «Acht Hundertstelsekunden fehlten auf Platz 8, noch weniger auf Platz 10. Das Mittelfeld liegt momentan sehr eng beieinander. Aber ich bin nicht enttäuscht, weil ich eine richtig gute Runde hingelegt und alles rausgeholt habe. Mit Rang 12 können wir zufrieden sein, da sind wir momentan, das ist realistisch. Ich muss einen guten Start hinlegen, und dann können wir hoffentlich um ein bis zwei Punkte kämpfen.»
Gutiérrez hatte Pech: Motorproblem im freien Training. Esteban über seine Fahrt zu Startplatz 17: «Mit der verlorenen Zeit im freien Training war es nicht leicht, ins Qualifying zu gehen. Ich dachte eigentlich, das sei kein so grosses Problem. Deshalb war es enttäuschend, dass so ein Resultat dabei herauskam. Ich habe erwartet, dass wir ins Q2 kommen würden. Allerdings haben sich die Streckenbedingungen seit gestern stark verändert. Sich dann auf nur einer Runde anzupassen, ist sehr schwierig.»