David Coulthard: «Mansell ist wie ‹Boris the Blade›»
Nigel Mansell wird heute 60 Jahre alt
Nigel Ernest James Mansell wurde am 8. August 1953 in Upton-upon-Severn in der Grafschaft Worcestershire in England geboren und ist bis heute der einzige Fahrer, der gleichzeitig zwei Titel hielt. 1992 wurde Mansell mit Williams Formel-1-Weltmeister, beendete dann seine Karriere in der Königsklasse und trat in der CART Indy Car World Series an, wo er 1993 auf Anhieb ebenfalls Champion wurde.
Begonnen hatte «der Löwe» seine Karriere in der Formel 1 bereits 1980 mit Lotus, auf den ersten und einzigen Titelgewinn musste er dann aber 12 Jahre warten. Insgesamt kann Mannsell aber auf 31 Siege in der Königsklasse zurückblicken und rangiert hinter Michael Schumacher, Alain Prost, Ayrton Senna und Fernando Alonso auf Platz fünf der erfolgreichsten Fahrer alle Zeiten. 1992 stellte er mit 14 Pole Positions in einer Saison einen neuen Rekord auf, der erst 2001 von Sebastian Vettel gebrochen wurde.
Nach seinen zwei Jahren in der amerikanischen Cart-Serie kam der damals 41-Jährige noch einmal zu einem kurzen Ausflug in die Formel 1 zurück, konnte aber erst bei dritten Rennen in Imola antreten, da er nicht in das enge McLaren-Cockpit passte und nach zwei Rennen war schon wieder Schluss. Nach Platz 10 in Barcelona und unzufrieden mit dem MP4/10 beschloss Mansell, sich endgültig zu verabschieden.
Seinen letzten Auftritt im professionellen Rennsport hatte Nigel Mansell zusammen mit seinen Söhnen Greg und Leo bei den 24 Stunden von Le Mans im Jahr 2010. Heute lebt der Hobby-Golfer und -Zauberer auf der Kanalinsel Jersey und betreibt einen Gebrauchtwagenhandel.
Sir Frank Williams, sein langjähriger Teamchef in der Formel 1 beschreibt seinen ehemaligen Starpiloten als «Nervensäge», aber auch als den besten Fahrer, mit dem er je gearbeitet hat. «Nigel wurde mit zwei für einen Rennfahrer sehr wichtigen Talenten geboren, die nur sehr wenige haben», sagt Williams. «Er hatte eine brillante Fahrzeugbeherrschung und neben seinem Mut konnte er auch taktisch denken. Er versuchte nicht, ein Rennen in den ersten zwei Runden zu gewinnen, besonders, wenn er aus der dritten oder vierten Reihe startete», erklärt Frank Williams gegenüber britischen Medien.
«Er war clever genug zu verstehen, dass es da auch einen anderen Weg gibt, als zu versuchen, in der ersten Kurve zu gewinnen. Und seine Resultate sprechen für sich», so der 71-Jährige weiter. «Später machte er ein paar Fehler, aber nur sehr wenige und wenn er in einem Siegerauto saß, dann dominierte er die Meisterschaft. Manchmal konnte er eine Nervensäge sein, aber immer in der richtigen Richtung: er verlangte viel und machte uns Druck, mehr aus dem Auto heraus zu holen.»
David Coulthard, dessen Karriere begann, als die von Mansell endete, meint, dass der Mann, der jahrelang mit der roten Startnummer 5 fuhr, den «britischen Kampfgeist einer Bulldogge» repräsentierte. «Ich habe kürzlich den Film ‹Snatch› gesehen. Da gibt es eine Figur namens ‹Boris the Blade›, der immer wieder von Vinnie Jones erschossen wird und einfach nicht stirbt. Wenn Nigel ein Rolle in einem Film spielen würde, dann wäre es der Typ, der von jeder Menge Kugeln durchlöchert wird und immer wieder aufsteht, weil er ein Kämpfer ist.»