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Blundell: «Mark Webber wird die Formel 1 vermissen»

Von Vanessa Georgoulas
Mark Blundell: «Ich verstehe Mark Webber»

Mark Blundell: «Ich verstehe Mark Webber»

Der 61-fache GP-Pilot erklärt, warum ein Rennfahrer trotz guter Form und Weltmeister-Auto der Formel 1 den Rücken kehrt.

Für Mark Blundell ist der Formel-1-Abschied von Mark Webber Ende Jahr nur auf den ersten Blick nicht nachvollziehbar. Der 47-jährige Brite, der selbst fünf Jahre in der Königsklasse des Motorsports angetreten war, erklärt in seiner Kolumne für das britische MotorSport Magazine: «Die Entscheidung, der Formel 1 den Rücken zu kehren, will eigentlich kein Rennfahrer fällen. Vor allem nicht, wenn er wie Mark Webber in der Lage ist, einen Formel-1-Renner am Limit zu bewegen und für das stärkste Team im Feld in einem von Adrian Newey entworfenen Auto antritt. Aber ich verstehe ihn.»

Blundell erklärt: «Mark ist die ganze politische Seite der Formel 1 wohl leid. So gut ein Cockpit im Weltmeister-Team auch sein mag, er hatte keine leichte Zeit dort und spätestens nach dem Malaysia-GP dürfte ihm klar gewesen sein, dass er nie die Nummer Eins sein wird, egal, was in seinem Vertrag auch stehen mag.» Der 61-fache GP-Pilot erinnert sich an seinen eigenen Formel-1-Abgang zurück: «Als ich nach der Saison 1995 die Formel 1 verliess, war ich ziemlich desillusioniert. Ich hatte einen Vertrag – mit einem Team, das heute noch dabei ist – und dachte, dass ich mein Cockpit für die nächste Saison auf sicher hatte. Doch dann wurde entschieden, dass ich überflüssig sei und ich war auf mich gestellt. Ich war die ganze Politik so leid und wechselte deshalb in die amerikanische CART-Serie. Doch obwohl es eine aufregende Zeit war und ich 1997 auch drei Rennen gewinnen konnte, war es kein richtiger Ersatz für die Formel 1.»

Unvergessliche Formel 1

Blundell kommt ins Schwärmen: «Die CART-Serie war grossartig, doch im Hinterkopf hatte ich immer diese Erinnerung an die Zeit, in der ich in den besten Rennautos der Welt gegen die besten Fahrer auf den besten Strecken antreten durfte. Wenn man in dieser Welt einmal dabei war, wird man sie immer vermissen.» Trotzdem habe der Wechsel in die Langstrecken-WM für Webber auch positive Seiten: «Mark hört nach seiner Formel-1-Karriere ja nicht auf. Und die Sportwagen-Rennen sind im Kommen. Wer wäre für die Porsche-Rückkehr in die Langstrecken-WM geeigneter als Mark? Er hat in dieser Szene nach seinem Le-Mans-Unfall mit Mercedes anno 1999 noch eine Rechnung offen und Porsche hat dieses Rennen öfter gewonnen als jeder andere Hersteller.»

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