FOTA: Eigene Rennserie kommt!
Die FOTA macht ernst
Nach ihrer Sitzung im Renault-Werk von Enstone macht die Rennstall-Vereinigung FOTA ernst: Die acht Teams Ferrari, McLaren, Renault, BMW-Sauber, Toyota, BrawnGP, Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso wollen eine eigene Rennserie gründen.
«Die Rennställe können bei fundamentalen Werten des Sports keine Kompromisse eingehen und lehnen es ab, ihre an Bedingungen geknüpfte Einschreibung für die Formel-1-WM 2010 zu ändern.»
Das bedeutet den Bruch und dass in der Formel-1-WM der FIA gegenwärtig nur zwei gegenwärtige Rennställe mit Sicherheit fahren: Williams und Force India.
Über die gegen ihren Willen von der FIA eingeschriebenen Teams Ferrari, Red Bull Racing und Toro Rosso hängt ein Fragezeichen: Die FIA glaubt, diese drei Rennställe sind vertraglich gebunden, an ihrer WM teilzunehmen. Natürlich sehen das die Rechtsvertreter der Teams anders.
Die FOTA lässt weiter mitteilen: «Wir haben aus diesem Grund keine Alternative mehr als eine eigene Meisterschaft vorzubereiten, mit einer transparenten Führung, neuen Regeln, mit mehr neuen Teams und mit dem Willen, auf die Wünsche der Fans einzugehen.»
Die FOTA nimmt den Mund ziemlich voll: «Die grössten Fahrer, die Stars, die Marken, die Sponsoren, die Promoter, die traditionell dem Motorsport verbundenen Firmen werden alle in dieser Serie vertreten sein.»
Die FIA antwortete mit dürren Zeilen: «Die FIA ist enttäuscht, jedoch nicht überrascht, dass es die FOTA nicht geschafft hat, einen Kompromiss im Interesse des Sports zu finden. Es ist klar, dass gewisse Elemente der FOTA nicht in gutem Glauben gehandelt und die Verhandlungen absichtlich verzögert haben. Die FIA kann keinen finanziellen Rüstungs-Wettlauf erlauben und auch nicht, dass die FOTA der FIA die Formel-1-Regeln diktiert. Heute Freitag abend läuft die Anmeldefrist für die Formel-1-WM 2010 ab. Die Liste wird am Samstag veröffentlicht.»
Es gilt als wahrscheinlich, dass auf dieser Liste die bislang genannten Ferrari, Red Bull Racing, Scuderia Toro Rosso (alle gegen ihren Willien), Williams und Force India (freiwillig), dazu die drei neuen Teams Campos, US F1 und Manor stehen, sowie einige, die nachrücken, so wie etwa Prodrive oder Epsilon Euskadi.
Die Chance, dass die Vernunft noch siegt und man sich in letzter Sekunde doch noch einigt, ist auf ein Minimum geschrumpft.