2. Training Monza: Red Bull Racing gibt den Takt vor
Spitzenreiter: Sebastian Vettel drehte am Nachmittag die schnellste Runde
Das Quecksilber kletterte über Mittag bis zur 29-Grad-Marke und die Formel-1-Teams nutzten die guten Wetterbedingungen, um ihre Longruns zu absolvieren. Der Erste, der sich rauswagte, war Marussia-Neuling Max Chilton, der jedoch nicht lange den Alleinunterhalter mimen musste. Fünf Minuten nach dem Trainingsstart tummelten sich auch schon die meisten seiner Kontrahenten auf der Strecke, nur Red Bull Racing, Mercedes und Ferrari liessen sich Zeit.
Für Mark Webber begann der Nachmittag mit einem KERS-Problem. Die Red Bull Racing-Ingenieure reagierten gleich und wechselten die Batterie aus. Probleme bekundeten auch Ferrari-Wackelkandidat Felipe Massa, der zu viel Untersteuern beklagte, und McLaren-Star Jenson Button, der sich über sein rutschendes Heck beschwerte. Wie Massa hatte auch Caterham-Neuling Giedo van der Garde mit Untersteuern zu kämpfen. Und Toro-Rosso-Talent Daniel Ricciardo, der im nächsten Jahr im Weltmeister-Team Red Bull Racing neben Sebastian Vettel antreten wird, schimpfte in den Boxenfunk: «Das Auto ist auf der Bremse schwach, es fühlt sich faul an.»
Knapp zehn Minuten nachdem die Boxenampel auf Grün gesprungen war, setzte sich Weltmeister Sebastian Vettel an die Spitze der Zeitenliste. Der Red Bull Racing-Pilot verbesserte sich zusehends und vergrösserte den Abstand zur Konkurrenz auf mehr als sechs Zehntelsekunden. Hinter ihm reihte sich Webber ein, der nach knapp 20 Minuten endlich auch mitmischen durfte. Der Rest des Feldes war deutlich langsamer unterwegs.
Wie schon am Morgen gab es auch am Nachmittag viele Ausrutscher und Verbremser zu sehen: Die meisten Ausritte leistete sich Lotus-Pilot Romain Grosjean, doch auch sein prominenter Teamkollege Kimi Räikkönen und Ferrari-Star Fernando Alonso pflügten sich durchs Kies.
Red Bull Racing dominant
Als Erster rückte Ricciardo mit der weicheren Medium-Mischung aus. Bald darauf folgte die Konkurrenz seinem Beispiel, doch grosse Verschiebungen gab es auch nach dem Wechsel von der harten Mischung auf die Medium-Reifen nicht. Das Red Bull Racing-Duo behauptete die Spitze bis zum Schluss, der Rest des Feldes war mehr als sechseinhalb Zehntel langsamer als Webber.
Hinter dem Red Bull Racing-Duo reihten sich die beiden Lotus-Piloten ein, die beide die gleiche Rundenzeit fuhren, obwohl der Finne mit dem neuen Auto mit dem langen Radstand unterwegs war. Die fünftschnellste Runde drehte Ferrari-Star Fernando Alonso, der Lewis Hamilton hinter sich lassen konnte. Der Schnellste des ersten Trainings durfte sich wenigstens mit der Tatsache trösten, dass er seinen Teamkollegen Nico Rosberg schlagen konnte. Massa, und das McLaren-Duo Jenson Button und Sergio Pérez komplettierten die Top-Ten.