Kimi Räikkönen: «Wir haben es nicht versaut»
Kimi Räikkönen erfreut sich in Monza grösster Beliebtheit
Da mussten sich die Formel-1-Fans zuerst mal fragen, ob sie ihren Augen trauen dürfen: Die beiden GP-Sieger und Titelrivalen von Sebastian Vettel – Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen – beide nicht unter den schnellsten Zehn.
Besonders bitter für den Lotus-Rennstall: Monza sollte jener Grand Prix werden, indem der erste Sieg seit Australien im vergangenen März erobert wird (mit Kimi), und dann das: Kimi nur Elfter, Romain Grosjean nur Dreizehnter, so schlecht waren die Lotus-Fahrer noch nie, seit der Finne und der Genfer zusammen fahren!
Kimi ist in der Medienrunde verblüffend gefasst: «Was soll ich sagen? Die Ränge entsprechen dem Speed, den wir haben. Ich hatte mich sowieso auf ein eher schwieriges Wochenende eingestellt. Das war schon vor einem Jahr so, und warum sollte das 2013 anders sein? Wir haben immer und immer wieder gesehen: wenn wir am Lotus die Flügel flacher stellen müssen, dann ist der Wagen einfach nicht mehr so konkurrenzfähig. Vielleicht hätten wir es mit Ach und Krach unter die besten Zehn schaffen können, aber was ändert das schon? Deswegen werden wir ja nicht schneller.»
Und wenn wir schon von Erfahrungswerten sprechen, fügt Kimi hinzu: «Es ist in der Regel so, dass wir im Rennen stärker sind als im Qualifying. Das erwarte ich auch für Monza. Allerdings würde ich nicht darauf warten, dass wir das Klassement morgen auf den Kopf stellen. Realistisch ist ein Rang in der Region um Platz 5.»
Vom WM-Titel mag der Weltmeisters von 2007 (damals mit Ferrari) gar nicht reden: «Um daran zu denken, müssten wir Sebastian nun Punkte wegschnappen. Aber das scheint mir kein realistisches Szenario zu sein.»
Ist ein Regenrennen die letzte Hoffnung für Kimi?
Räikkönen schüttelt den Kopf: «Auf so etwas darf man sich nicht verlassen. Im Übrigen gibt es ja keine Garantie, dass wir im Regen auf einmal alles in Grund und Boden fahren. Es ist ja nicht so, dass wir es im Abschlusstraining versaut und für ein Regenrennen den grossen Kniff auf Lager haben. Fakt ist, dass wir einfach zu langsam sind, und die Trainingspositionen wiederspiegeln das.»